Auf einen Blick:
Anfang September hat die Bundesregierung die Einführung einer steuer- und sozialabgabenfreien Inflationsprämie angekündigt. Genauer: Die Regierung hat die Arbeitgeber dazu aufgefordert, ihren Mitarbeitenden eine solche Prämie freiwillig zu zahlen. Bis zu einer Höhe von 3.000 Euro werde der Bund dafür auf Steuern und Sozialabgaben verzichten.
Nun nennt der Spiegel erste Details aus dem Bundesfinanzministerium.
Geplant: So sehen die ersten Details zur Inflationsprämie aus
Wie der Spiegel berichtet, hat das Bundesfinanzministerium folgende Pläne für die freiwillige Zahlung:
Wie der Spiegel weiter berichtet, will sich die Bundesregierung am 28. September mit einem entsprechenden Gesetzentwurf beschäftigen. Anschließend müssten im Herbst Bundestag und Bundesrat darüber beraten.
Update 22.02.2023: Alle wichtigen Infos zur Inflationsprämie finden Arbeitgeber jetzt hier: Diese 10 Steuerfallen der Inflationsprämie sollten Sie kennen.
Offene Fragen: Abwarten, bevor Sie die Inflationsprämie zahlen!
Vorsicht, falls Ihre Mitarbeitenden Sie jetzt nach der Inflationsprämie fragen. Bis das Gesetz verabschiedet wird, steht nichts fest. Zudem sind noch viele Fragen offen:
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Wie würde sich die Inflationsprämie finanziell auswirken?
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) weist darauf hin, dass eine steuerfreie Einmalzahlung von 3.000 Euro für einen Arbeitnehmer mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von 49.200 Euro einen Lohnzuwachs von 6,1 Prozent bedeute. Für Arbeitnehmer mit geringeren Einkommen fiele der prozentuale Anstieg deutlich höher aus, „sie würden überproportional entlastet“. Der Ansatz habe sich bei der Corona-Prämie bewährt. Er könne dazu beitragen, eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern.
Für die bereits belasteten Arbeitgeber führe die Zahlung allerdings zu einem „weiteren Kostenschub“. Sie habe aber den Vorteil, dass es sich nicht um eine dauerhafte Lohnerhöhung handelt. Daher sieht das IW die Tarifparteien gefragt: „Sie müssen branchenspezifische Lösungen finden und die Höhe von Einmalzahlungen betrieblich differenzieren.“
Handwerk: „Wir werden unsere Mitarbeiter nicht im Regen stehen lassen“
Im Handwerk sieht man die Inflationsprämie mit gemischten Gefühlen:
Marko Faber, Metallbau: „Wir werden unsere Mitarbeiter nicht im Regen stehen lassen“
„Die Frage nach Lohnerhöhungen kam sofort, als die Politik die 3.000 Euro Inflationsprämie angekündigt hat“, berichtet Marko Faber, Landesinnungsmeister im Metall-Handwerk in Sachsen-Anhalt. Faber ist geschäftsführender Gesellschafter der Metec GmbH in Raßnitz mit 55 Mitarbeitenden. Unterstützung für die Mitarbeitenden sei wahrscheinlich notwendig. „Aber wenn ich jedem 3.000 Euro zahle, sind das mal eben 150.000 Euro.“ Nichts zu zahlen sei für ihn jedoch keine Lösung, sagt Faber. „Wir werden das irgendwie machen und unsere Mitarbeiter nicht im Regen stehen lassen. Aber die Betriebe müssen auch überleben und können das nicht alles alleine auffangen.“
Matthias Winter, Tischler: „Wir brauchen eine Tariflösung“
Für Tischlermeister Matthias Winter ist der Weg über den Tarifvertrag die richtige Lösung. Winter führt in Bremen einen Vier-Mann-Betrieb, ist Landesinnungsmeister und im Bundespräsidium von Tischler Schreiner Deutschland aktiv: „Wir werden als Bundesverband mit den Sozialpartnern besprechen, ob man die steuerfreie Inflationsprämie von 3.000 Euro nicht sinnvoll in den Tarifvertrag einbauen kann, um alle Mitarbeiter finanziell zu entlasten.“
3 Tipps: Alternativen zur Inflationsprämie für Arbeitgeber
Viele Handwerksbetriebe und andere Arbeitgeber kämpfen selbst mit den hohen Energiekosten und Materialpreisen. Dennoch wollen sie ihre Mitarbeitenden schnell entlasten – und nicht auf die Inflationsprämie warten. Es gibt Alternativen:
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