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Foto: Christian Frederik Merten
Der neue Mercedes Citan kommt erstmals auch vollelektrisch. Sein Name: eCitan.

Inhaltsverzeichnis

Kompakt-Transporter

Neuer Citan: Mehr Mercedes-Gene

Der Mercedes Citan Nummer zwei fährt vor. Sicherer, komfortabler und erstmals auch elektrisch – so lautet das Credo für den Transporter.

  • Mehr Mercedes, weniger Renault: Das war die Devise für die Entwickler des neuen Mercedes Kompakt-Transporters Citan. Neben dem obligatorischen Nutzwert standen beim Neuen vor allem die Themen Sicherheit und Fahrkomfort im Vordergrund.
  • Familienbande: Der „Neue“ fügt sich mit seinem nun Mercedes-typischen Design deutlich besser in dei Transporterfamilie aus dem Schwabenland ein. Für Vortrieb sorgt im konventionellen Citan ein 1,5-Liter-Vierzylinderdiesel mit 75, 95 oder 116 PS. Alternativ kann ein 1,4-Liter-Benziner mit ebenfalls vier Zylindern und 102 oder 131 PS sowie ein rund 100 PS starker Stromer geordert werden, der den Citan zum Stromer macht.
  • Innere Werte: Während das Ladevolumen von Verbrennern und Elektro-Transporter praktisch gleich ist und damit in beide zwei Euro-Paletten passen, fordern die unter dem Laderaumboden platzieren Akkus bei der Zuladung ihren Tribut: 200 Kilogramm weniger als die aufgelasteten Verbrenner nimmt er mit, praktisch also maximal rund 580 Kilogramm.

Für seinen ersten Citan, einen nachträglich umgelabelten Renault Kangoo, hat Mercedes schnell ziemlich viel Kritik einstecken müssen. Zu viel Renault, zu billig im Innenraum, Crashverhalten deutlich unter Markenniveau. Nun geht im Herbst die zweite Generation des Kompakt-Transporters an den Start, und die Fehler von 2012 will man in Stuttgart auf keinen Fall wiederholen. Zwar ist auch der neue Citan ein Schwestermodell des Renault Kangoo, dieses Mal aber mit deutlichen Mercedes-Genen. Alleine deshalb, unterstreicht Mercedes, weil man von Beginn an am Lastenheft mitgeschrieben habe.

Neuer Mercedes Citan erstmals auch elektrisch

Neben dem obligatorischen Nutzwert standen beim Neuen vor allem die Themen Sicherheit und Fahrkomfort im Vordergrund. Zahlreiche Assistenzsysteme sollen im Citan, der auch optisch eindeutig Mitglied der Mercedes-Transporterfamilie ist, dafür sorgen, dass Unfälle gar nicht erst entstehen. Den Fahrkomfort konnten wir im Rahmen eines ersten statischen Kennenlernens selbstredend noch nicht überprüfen, dafür aber eine andere Neuheit live erleben: den ersten vollelektrischen Citan.

Während im konventionellen Citan ein 1,5-Liter-Vierzylinderdiesel mit 75, 95 oder 116 PS werkelt oder alternativ ein 1,4-Liter-Benziner mit ebenfalls vier Zylindern und 102 oder 131 PS, tut im Elektro-Citan ein rund 100 PS starker Stromer seinen Dienst. Sein netto 44 kW großer Akku soll nach WLTP für etwa 285 Kilometer Fahrt reichen. Ist er leer, lädt der eCitan serienmäßig mit 11 kW im AC-Modus. Wer es schneller will, kann sich optional für 22 kW (ebenfalls AC) entscheiden oder ebenfalls gegen Aufpreis DC-schnellladen. Mit maximal 75 kW ist der Akku dann in 40 Minuten von zehn auf 80 Prozent gefüllt.

Zwei Europaletten im Citan-Laderaum

In Sachen Praxistauglichkeit soll der elektrische Citan seinen Verbrenner-Brüdern kaum nachstehen. 2,9 Kubikmeter groß ist der Laderaum des konventionellen kurzen Citan – eine Version mit langem Radstand schiebt Stuttgart im zweiten Halbjahr 2022 nach –, mit Auflastung schleppt er maximal 782 Kilogramm. Während das Ladevolumen von Verbrennern und Elektro-Transporter praktisch gleich ist und damit in beide zwei Euro-Paletten passen, fordern die unter dem Laderaumboden platzieren Akkus bei der Zuladung ihren Tribut: 200 Kilogramm weniger als die aufgelasteten Verbrenner nimmt er mit, praktisch also maximal rund 580 Kilogramm.

Auch der Elektro-Transporter wird als Zugfahrzeug geeignet sein, eine genaue Anhängelast veröffentlicht Mercedes aber noch nicht. Ein Anhaltspunkt: Die Verbrenner dürfen gebremst bis zu 1,5 Tonnen ziehen, die Stützlast beträgt 75 Kilogramm. Keine Unterschiede gibt es dagegen bei der Schiebetürgröße: Knapp 615 Millimeter misst sie in der Breite, 1.059 in der Höhe und ist auch auf der Fahrerseite erhältlich. Was es nicht geben wird im Citan: Den Wegfall der B-Säule rechts, mit dem Renault beim Kangoo für eine stark vergrößerte Lademöglichkeit sorgt.

Citan als Kasten und Tourer

Mit zwei Karosserievarianten ist der Citan ab September bestellbar, die ersten Auslieferungen erfolgen ab Oktober. Zur Wahl stehen der Kasten sowie der Citan Tourer für den Personentransport. Der Tourer kommt mit fünf Sitzen – sieben in der langen Variante ab 2022 – und 591 Litern Kofferraum im Standardformat, Unterschiede gibt es auch unter der Haube. Zwar kommen beide auch elektrisch, der Tourer aber nur mit den beiden Benzinern und dem stärksten Diesel. Ans Gepäck gelangt man beim Kasten über eine Flügeltür im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel, beim Tourer über eine klassische Heckklappe.

Für den neuen Citan bietet Mercedes mit Base und Pro zwei Ausstattungsvarianten an. Wesentliche Features des Pro sind neben einigen lackierten Anbauteilen und einem Gummiboden im Kasten vor allem ein Autoradio und eine Klimaanlage. Preislich startet der neue Citan ab knapp unter 20.000 Euro netto. Wer mit der Zeit gehen will, erhält auch für den Citan des Multimedia-System Mercedes Me. Übrigens: Wer es ganz luxuriös möchte, muss noch ein bisschen warten. 2022 schiebt Mercedes eine Pkw-Variante nach, die den Namen Citan ablegen wird: die T-Klasse.

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