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Foto: handwerk.com

Online-Jobbörsen

Bewerberfang im Netz

Wer neue Mitarbeiter sucht, sollte sich auch bei den Online-Jobbörsen umschauen. Doch nicht jede Plattform eignet sich. Wir zeigen, wo sich die Suche lohnt.

Mechatroniker, Kfz-Mechaniker, Serviceberater? Leider oft Fehlanzeige. "Fachkräfte sind rar, ebenso wie gute Auszubildende", sagt Christian Hackerott. Auf der Suche nach geeigneten Bewerbern nutzt der Geschäftsführer des Autohauses Hackerott in Langenhagen deshalb "alle Kanäle", wie er sagt. Neben Anzeigen in der Lokalzeitung zählen dazu auch Online-Jobbörsen, die als virtuelle Marktplätze Arbeitssuchende und Unternehmen zusammenführen. "Gerade junge Leute surfen ja durchaus im Internet, um sich nach Stellen umzusehen", meint der Unternehmer.

Jobbörsen gibt es inzwischen viele im Internet. Die Studie "Recruiting Trends 2008" hat ergeben, dass mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen ihre Stellenangebote bereits auf solchen Plattformen anbieten. Allerdings hat das Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Frankfurt am Main und Bamberg auch nur Großunternehmen befragt, die über Börsenplätze wie www.monster.de, www.stepstone.de oder www.jobpilot.de überregional nach Mitarbeitern Ausschau halten.

Für Handwerksbetriebe, die nach Ingenieuren oder Führungskräften suchen, kann sich die Präsenz auf solchen Plattformen durchaus lohnen. Grundsätzlich empfiehlt es sich aber, bei der Auswahl der Jobbörsen genau hinzusehen, denn auch Online-Anzeigen haben ihren Preis. Deshalb mache es häufig mehr Sinn, sich auf regional ausgerichtete Portale wie meinestadt.de oder jobsintown.de zu konzentrieren, sagt CHRIS-Mitarbeiter Andreas Eckardt. Ein Handwerker sei tendenziell nicht so umzugsbereit wie ein hochbezahlter Manager oder Ingenieur, sondern bemühe sich eher um einen Job in der Nähe seines Wohnortes.

Bei www.meinestadt.de zum Beispiel kann man den Suchradius auf ein Bundesland, einen Landkreis oder auf eine Stadt und ihren 30-Kilometer-Umkreis eingrenzen. Eine "Premium-Stellenanzeige" kostet als lokale Variante 290 Euro und ist dann einen Monat online. Für die lokale und überregionale Suche zusammen fallen 550 Euro pro Monat an. "Unsere Zielgruppe ist vor allem der Mittelstand", betont Thorsten Laumann, Pressesprecher der Allesklar.com AG, die das Portal betreibt. Die Unternehmen können bei meinestadt.de nicht nur Anzeigen schalten, sondern diese auch per E-Mail an Stellensuchende verschicken lassen. Und sie können die Lebenslaufdatenbank nach geeigneten Kandidaten für ihre offenen Positionen durchkämmen.

Neben Allround-Anbietern gibt es auch branchenspezifische Jobbörsen, darunter zum Beispiel

www.ingenieurweb.de, www.ingenieurkarriere.de oderwww.greenjobs.de, wo Umwelttechnik-Experten vermittelt werden. Doch längst nicht alle Spezial-Börsen sind bereits etabliert und entsprechend gut besucht. Anja Heß vom Friseursalon Head Factor in Aschersleben bei Halle zum Beispiel hat bei

www.friseurjobagent.de zwei Stellen ausgeschrieben und war von der Resonanz enttäuscht. Ihre Anzeige stehe bereits seit Anfang des Jahres im Netz. Zehn Bewerbungen habe sie darüber bekommen, doch sei bislang kein geeigneter Kandidat dabei gewesen. "Ich habe das Gefühl, dass sich diese Art der Jobsuche in unserer Branche noch nicht durchgesetzt hat", sagt Heß. Aber das werde sich sicherlich ändern.

Fünf Tipps für die Personalsuche

So machen Sie Bewerber auf sich aufmerksam:

Auffällige Erscheinung: Ihre Anzeige sollte überzeugend gestaltet sein. Dazu gehören ein aussagekräftiger Job-Titel und eine zielgruppengerechte Beschreibung von Unternehmen und Aufgaben. Setzen Sie Bildmotive ein, um die Bewerber emotional anzusprechen.

Stärken betonen: Verzichten Sie auf die üblichen Floskeln wie "Wir bieten Ihnen ein attraktives Aufgabengebiet". Formulieren Sie möglichst genau, was das Besondere an Ihrem Unternehmen ist und wo Sie ihre Vorzüge als Arbeitgeber sehen. Ansatzpunkte sind zum Beispiel Freiräume für Weiterbildung oder flexible Arbeitszeiten.

Leicht zu finden sein: Wählen Sie Online-Jobbörsen aus, die "Handwerk" als eigene, nach Gewerken untergliederte Rubrik führen. Außerdem sollte eine regional eingegrenzte Suche möglich sein, da viele Handwerker im Umkreis ihres Wohnortes nach einer Stelle suchen.

Medien kombinieren: Verlassen Sie sich nicht allein auf die Online-Jobbörsen. Eine Kombination mit Lokalzeitungsinseraten und einem Bewerbungsformular auf der eigenen Homepage ist meist effektiver.

(afu)

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