Die Sorgen um Mitarbeiter, Erfolg und Investitionen belasten aber noch weitere Unternehmer. Dass sie sich mit der Verantwortung zumindest dann plagen, "wenn´s mal nicht läuft", geben weitere 40 Prozent der Befragten an.
"Wer an einer Situation ein Gefährdungspotenzial erkennt, fühlt Stress." Der Berliner Diplom-Psychologe Gregor Wittke abstrahiert das Empfinden der Unternehmer und stellt eine einfache Formel auf: "Je höher das Gefährdungspotenzial, desto höher der Stress." Unternehmer mit Mitarbeitern seien besonders belastet, weil sie sich nicht nur um den eigenen Wohlstand oder das eigene wirtschaftliche Überleben sorgen. "Sie fragen sich zusätzlich, wie sich die Unternehmenslage auf die Angestellten auswirkt", sagt der Diplom-Psychologe.
Der Experte für Stressmanagement gibt verschiedene Tipps zum Abbau des Drucks:
- Gewinnen Sie Abstand, wenn Sie zu sehr auf ein Problem fixiert sind.
- Suchen Sie nach Erfolgserlebnissen in der Vergangenheit. Was Sie einmal geschafft haben, können Sie wahrscheinlich auch wieder schaffen.
- Fragen Sie sich, wofür Sie tatsächlich verantwortlich sind. Wenn der Markt einen wirtschaftlichen Erfolg nicht hergibt, liegt das außerhalb Ihres Einflusses.
- Schauen Sie auf Chancen statt auf Risiken, nehmen Sie die positiven Aspekte ihres Unternehmertums in den Blick.
- Suchen Sie Entspannung durch mentale Techniken wie Autogenes Training.
- Bauen Sie Stresshormone durch Sport ab. Effektiv und wenig aufwendig ist zum Beispiel Joggen.
Nur 13 Prozent der Umfrage-Teilnehmer fühlen sich durch ihre Verantwortung wenig beeinträchtigt. "Das Risiko gehört einfach dazu", sagen sie. Nach Wittkes Einschätzung dürften dazu vor allem Unternehmer zählen, die schon länger erfolgreich im Geschäft sind oder die vom Typ her ruhig und ausgeglichen sind.
(bw)
