Auf einen Blick:
- Mit Unterstützung ihrer Krankenkasse startete Stefanie Milke ein Gesundheitsprogramm für ihre zehn Mitarbeitenden, das auf große Zustimmung stieß.
- Weniger Kurzerkrankungen und bessere Stimmung im Team sind erste Effekte. Und Stefanie Milke hat noch mehr Ideen, wie sie ihr Team entlasten kann.
SHK-Anlagenmechaniker sind bei ihrer Arbeit auch körperlich gefordert: Sie bringen schweres Material auf die Baustelle, arbeiten bisweilen auch über Kopf oder auf den Knien. Mitarbeitergesundheit ist deshalb ein wichtiges Anliegen im Familienbetrieb Werner Milke GmbH in Stadthagen. „Letztlich sind wir über die Arbeitssicherheit zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement gekommen“, sagt die Inhaberin Stefanie Milke.
Die Chefin, die den Sanitär- und Heizungsbetrieb 2014 von ihrem Vater übernommen hat, startete mit Unterstützung ihrer Krankenkasse IKK Classic ein Kursprogramm für die zehn Mitarbeiter: In drei Seminaren zu den Themen Bewegung, Ernährung und Stressmanagement, die während er Arbeitszeit stattfanden, lieferte eine Trainerin praktischen Input inklusive Übungen. „Auch die Mitarbeiter waren gleich dabei und haben viel aus dem Arbeitsalltag erzählt“, berichtet Milke.
„Mitarbeiter sind keine Maschinen, die man einfach auswechselt“
Die Reaktionen im altersgemischten Team seien sehr positiv gewesen, sagt Milke. „Klar gibt’s immer jemanden, der sagt: ,Das habe ich jetzt 40 Jahre so gemacht, das ändere ich nicht.‘ Aber überwiegend wurde mir gespiegelt, dass die Kurse etwas gebracht haben.“ Damit das Team auch dranbleibt, bietet der Betrieb seinen Mitarbeitenden vergünstigte Sportangebote über einen Firmenfitness-Anbieter.
„Sicher kostet das Geld und ist für einen kleinen Betrieb nicht leicht zu stemmen“, räumt Milke ein. Aber: „Ein kranker Mitarbeiter kostet auch Geld und verursacht Stress für alle“, betont sie. Außerdem ist ihr das Betriebsklima wichtig: „Hier soll sich keiner wie eine Maschine fühlen, die einfach ausgewechselt wird, wenn sie kaputt ist.“ Und noch ein Aspekt spielt eine Rolle: „Viele wollen ja nicht ins Handwerk, weil sie fürchten, sich körperlich kaputtzumachen“, sagt Milke. „Es ist auch an uns im Handwerk, dieses Vorurteil zu entkräften und zu zeigen, dass es anders geht.“
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Nächster Schritt: Einsatz von Exoskeletten?
Gibt es schon messbare Erfolge? Die Chefin muss einen Moment überlegen. „Eine Auswertung, ob es weniger Krankheitstage gab, haben wir noch nicht gemacht“, sagt sie. „Aber nach Gefühl würde ich sagen: weniger Kurzerkrankungen und bessere Stimmung.“
Deshalb wird sie das Thema weiterverfolgen. Ein Kurs zum Thema Suchtprävention steht noch aus, zudem will sich Milke über den Einsatz von Exoskeletten informieren. „Wenn es solche technischen Hilfsmittel gibt, sollten wir sie auch einsetzen“, ist sie überzeugt. Daneben plant sie, einen Mitarbeiter zum Sicherheitsbeauftragten ausbilden zu lassen. „Dann kommt das Thema nicht immer von der Chefin, sondern wird von dem Kollegen mehr auf Augenhöhe kommuniziert.“
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