Handwerksbetriebe als Partner eines Baumarktes? Das Obi-Konzept ruft im Handwerk gemischte Gefühle hervor, wie die Reaktionen auf einen handwerk.com-Bericht zeigen.
Beim Obi-Handwerkerservice (HWS) haben sich nach Firmenangaben zahlreiche Interessenten gemeldet. Die Mehrzahl wolle als Kooperationspartner Aufträge von Obi-Kunden ausführen, andere möchten als Franchise-Nehmer die Leitung des HWS an einem Obi-Standort übernehmen. Doch bei handwerk.com meldeten sich auch kritische Stimmen: "Daran verdient doch nur Obi", glaubt ein Elektromeister aus Hannover. "Obi kassiert, doch Risiken und Kosten liegen bei den Handwerkern", meint auch ein Heizungsbauer aus dem Großraum.
Die Firmenchefs sind verunsichert. Können sie noch alle Leistungen voll in Rechnung stellen? Wird Obi die Preise drücken? Wie hoch ist der Anteil des Franchise-Nehmers?
HWS-Vertriebsleiter Matthias Gottschalk gibt Auskunft: Nach seinen Angaben werden die Firmen voll bezahlt: Ihre Festpreise legten die beteiligten Betriebe eines Gewerkes in ihrer Region selbst gemeinsam fest. 80 Prozent ihres Geldes bekämen sie wenige Tage nach Abschluss der Arbeit. Die übrigen 20 Prozent gebe es kurz danach, falls der Kunde keine Reklamationen habe.
Die Franchise-Nehmer leben laut Gottschalk von einem Preisaufschlag, den der Kunde bezahle. Zahlen müsse der Franchise-Nehmer an Obi dafür einmalig 100.000 Mark und jährlich drei Prozent des Netto-Umsatzes. Die Investition lohne sich dennoch, glaubt Gottschalk. Der befristete Vertrag könne nach den ersten fünf Jahren immer wieder um zwei Jahre verlängert werden - ohne zusätzliche Zahlungen.
Auch im Online-Forum von handwerk.com wurde das Thema diskutiert. Unter anderem hat sich HWS-Prokurist Wolfgang Lenz den Fragen von Handwerkern und Redaktion gestellt.
Eine Übersicht über die Debatte finden Sie unter:
Fragen und Antworten zum Obi-Handwerkerservice.
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