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Umsatz mit Moral

Moral-Konsum als Marktchance

Die wachsende Gruppe so genannter"Feel-Good-Konsumenten" achtet bei Produkten und Dienstleistungen vor allem auf moralische Qualitäten.

Verwenden Sie Rohstoffe aus der Region? Sind Sie ein familienfreundlicher Betrieb? Was genau tun Sie für den Umweltschutz? Noch sind solche Kundenanfragen selten. Doch ihr Gewicht wird künftig zunehmen das prognostiziert der Zukunftsforscher Thomas Huber. "Die Wahl von politisch, ökologisch und sozial korrekten Konsum-Angeboten vermittelt dieses gute Gefühl, das ,Richtige' zu tun", umreißt der Wissenschaftler die Motive der so genannten "Feel-Good-Konsumenten", die nach seiner Einschätzung vor allem den oberen Mittelschichten angehören.

Rückenwind bekommen Hubers Trendaussagen von aktuellen Daten des Instituts für Markt-Umwelt-Gesellschaft (imug) in Hannover. Danach wollen 34 Prozent aller Konsumenten verstärkt Produkte von Unternehmen bevorzugen, die sich nachweislich verantwortlich verhalten. Die Schaffung von Arbeitsplätzen und Leistungen im Umweltschutz zählten dabei zu den wichtigsten Kriterien.

Das allein beschere per se jedoch noch keine zusätzlichen Aufträge, unterstreicht imug-Geschäftsführer Ingo Schoenheit: "Verantwortliches Unternehmensverhalten ist ein zusätzliches Differenzierungsmerkmal am Markt. Zunächst müssen allerdings Preis und Qualität stimmen". Dies ist auch die Beobachtung des Deutschen Fleischer-Verbandes. "Nur weil ,Bio' drauf steht, wird noch längst kein Kaufreflex ausgelöst. Ein Geschmacks- und Qualitätsvorteil muss für die Kunden klar erkennbar sein", betont Klaus Hübner als Leiter der verbandseigenen Informationsstelle für Wirtschaftsbeobachtung.

Ob Sponsoring, Ausbildungsoffensiven oder Zertifizierungen die Möglichkeiten, sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen am Markt zu positionieren sind denkbar vielfältig. "Um ein positives Image aufzubauen, arbeiten Betriebe inzwischen verstärkt an kommunalen Nachhaltigkeitsprojekten mit", freut sich Silvia Hesse als Leiterin des hannoverschen Agenda-Büros.

Dass solche Aktivitäten gerade für kleine Betriebe sehr zeit- und ressourcenintensiv sein können, weiß auch Christian Geßner vom Deutschen Kompetenzzentrum für nachhaltiges Wirtschaften in Witten. Er rät deshalb zu strategischen Partnerschaften mit anderen Organisationen wie Instituten oder Umweltverbänden. Im Falle gemeinsamer Projekte könnten diese dann beispielsweise die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen.

Die Chancen, bei der Zielgrupppe zu punkten, stehen für das Handwerk gar nicht so schlecht, unterstreicht Peter Krabbe vom Vorstand der Hamburger B.A.U.M.-Consult AG, die Strategien für nachhaltiges Wirtschaften entwickelt. Die Langlebigkeit der erstellten Produkte oder die Kundennähe auf regionalen Märkten sind Pfunde, mit denen die Betriebe wuchern können.

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