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Renovierung von Foyers und Besprechungsräumen

Kleine Verschönerungen mit großer Wirkung

Altmodische und ungepflegte Empfangs- und Besprechungsräume im Betrieb schrecken die Kunden ab. Dabei muss eine Renovierung gar nicht teuer und zeitaufwendig sein. Hier einige Tipps.

Offen, hell, übersichtlich – bei der Tischlerei Böwer in Neuenkirchen spielt ein klar definiertes Design in der Raumgestaltung eine große Rolle. Betritt man das Gebäude, findet man sich in einer 300-Quadratmeter großen Halle wieder. Hier werden Kunden empfangen, hier wird an Konzepten gearbeitet und hier finden Besprechungen statt. Umgeben ist der Raum von einer Glasfront. „Offenheit und Transparenz sind uns wichtig und das zeigt sich auch in der Gestaltung“, erzählt die Innenarchitektin Anja Böwer, die das Unternehmen zusammen mit ihrem Bruder leitet. Sie hat das Gebäude selbst entworfen.

Doch nicht jeder, der seinen Betrieb gestalterisch auf Vordermann bringen möchte, muss das mit einem Neubau tun. Schon mit kleinen, kostengünstigen Renovierungen lässt sich ein schlichter Empfangsbereich verschönern. Doris Vos von der auf Raumausstattung und Bodenbeläge spezialisierten Ambiente GmbH aus Meppen gibt Tipps, wie man das Renovieren am geschicktesten angehen kann:

1. Zeitlose und helle Farben
„Die Gestaltung sollte man nicht an einem aktuellen Trend festmachen“, empfiehlt die Kundenberaterin als Erstes, denn das wird einem später oft zum Verhängnis: Der Trend ist vorüber, doch die einst angesagte Wandfarbe bleibt. Daher sollten die Farben einerseits zeitlos und harmonisch, andererseits aber auch individuell für den Betrieb ausgewählt sein. Helle Farben seien dabei immer eine gute Wahl, da diese besonders einladend wirken. Auch die Tischlerei Böwer setzt auf helle Farben: Die Wandfarbe ist hellgrün und die Tische sind weiß. Das wirkt laut Anja Böwer freundlich auf die Kunden.

Welche Tapeten und Bodenbeläge optimal sind, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

2. Effekt-Tapeten für mehr Abwechslung

„Neben einfarbigen Tapeten bieten sich auch sogenannte Effekt-Tapeten an“, erzählt Doris Vos. Diese haben einen Muster- oder einen Fotoaufdruck, der auch dreidimensional sein kann. Effekt-Tapeten seien zudem gut kombinierbar mit einer einfarbigen Wandbemalung. Der Vorteil bei einer solchen Variante: Der Renovierungsaufwand verringere sich, wenn man später lediglich eine neue Effekt-Tapete anbringe.

3. Designböden sind am vielseitigsten
Für den richtigen Bodenbelag gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Bei Böden spielt zudem nicht nur eine gute Optik eine wichtige Rolle, sondern auch ihre Funktionalität. Die Kundenberaterin empfiehlt daher sogenannte Designböden. Das sind Bodenbeläge aus Kunststoff, die in verschiedenen Nutzschichten zu erhalten sind. Die Dicke der Nutzschicht ist davon abhängig, wie stark der Fußboden beansprucht wird. Designböden bieten eine höhere Qualität als andere Böden und sind rutschfester als beispielsweise Holzbeläge. Es gibt sie in verschiedenen Optiken wie Stein- oder Holzoptik. Bei einem geklebten Designboden gibt es zudem weitere Gestaltungsmöglichkeiten: Wer gerne einen abstrakten Bodenbelag mag, der kann einzelne Flächen austauschen und dadurch mit unterschiedlichen Optiken variieren. Optisch ansprechend sind Vos zufolge Massivholzböden. Diese hätten jedoch einen Nachteil: Um den Fußboden durch die tägliche Nutzung nicht dauerhaft zu schädigen, müsse er konstant gepflegt werden. Fliesen würden sich als Bodenbelag ebenfalls anbieten, jedoch sind sie aus Sicht der Kundenberaterin nicht empfehlenswert, da die Zementfuge bei Fliesen sehr schnell verschmutze. Bei Designböden, die geklebt oder geklickt werden, könne das nicht passieren. In der Tischlerei Böwer hat man sich für  Linoleum in einem leicht gescheckten Anthrazit entschieden. Ein besonderer Vorteil bei diesem Bodenbelag: Staub, der aus der Werkstatt hereingetragen wird, fällt durch die Musterung kaum auf.

Wie Sie Ihren Empfangsbereich am Besten möblieren können, lesen Sie auf Seite 3.

4. Den Raum optimal nutzen

Nicht nur eine ansprechende Wandfarbe und ein passender Bodenbelag spielen eine Rolle, sondern auch die Aufteilung von Möbeln und Dekorationsgegenständen im Foyer. Laut Doris Vos sollte der Empfangsbereich offen und nicht beengt wirken. Wichtig sei daher auch, dass die Größe des Empfangsbereiches oder Empfangsraumes angemessen ist und der vorhandene Platz optimal genutzt wird. Zudem sollte der Bereich pflegeleicht sein, so dass man ihn schnell und ohne viel Möbelrücken reinigen kann.

5. Empfangstresen als zentrales Möbelstück
Im Zentrum des Foyers steht der Empfangstresen. Er dient laut Vos meist als ein vollwertiger Arbeitsplatz, weshalb auch eine gut überlegte Ablage geschaffen werden müsse. Ein unordentlicher Arbeitsplatz falle dem Kunden sofort ins Auge. Der Tresen solle zudem als Empfangstresen erkennbar und individuell gestaltet sein. Eine Möglichkeit besteht zum Beispiel darin, ihn mit  Stoff zu ummanteln. Dafür hat sich die Tischlerei Böwer entschieden.

6. Dekoration als Wohlfühlfaktor
 Ebenfalls unerlässlich ist für Doris Vos eine ansprechende Dekoration wie Blumen oder Bilder an der Wand. „Dekoration ist wichtig, da sich kein Kunde in einer sterilen Umgebung wohlfühlt“, sagt Vos. Jedoch solle man das Dekorieren auch nicht übertreiben: Kleinmöbel wie Beistelltische oder Dinge wie Vasen und gerahmte Fotos sollten von Zeit zu Zeit ohne viel Aufwand ausgewechselt werden können. Anja Böwer verzichtet beispielsweise in der Tischlerei auf klassische Dekorationsgegenstände und stellt stattdessen Objekte aus der eigenen Möbelkollektion als Dekoration aus.

Auf Seite 4 erfahren Sie, wie Sie bei der Renovierung Geld sparen können und was beim Thema Schallschutz wichtig ist.

7. Dämmung für den Schallschutz

Bei Besprechungsräumen spielt besonders das Thema Schallschutz eine Rolle. Um Geräusche zu mindern, ist es laut Vos wichtig, auf eine richtige Wanddämmung zu achten, einen dämmenden Bodenbelag wie Designboden zu verwenden und schallschluckende Türen einzubauen. Die Möblierung sei ebenfalls wichtig, weil es in einem möbelleeren Raum stark hallt.

8. Nicht sofort alles renovieren
Renovierung bedeutet nicht zwingend, dass Sie viel Geld ausgeben müssen. Manchmal reicht auch schon ein kleines Budget für große Veränderungen. „Am Besten nicht alles auf einmal renovieren“, empfiehlt die Kundenberaterin. Sind die Fliesen abgenutzt oder brüchig, könne man einfach einen Designboden darüber kleben. Und eine alte Raufaser lasse sich neu bestreichen. Ist der Empfangstresen nicht mehr so schön wie er einst war, müsse er nicht unbedingt ausgetauscht werden. Stattdessen könne man ihn aufarbeiten und mit einer Spachteltechnik versehen. Doris Voss rät abschließend: „Vor jeder Renovierung sollte man sich genau Gedanken machen, was zum Betrieb passt. Dadurch lässt sich viel Geld sparen.“

(akb)

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