Aufwändig verzierte Schlagleisten, liebevoll geschnitzte Haustürfüllungen, schlanke Fensterprofile oder Besonderheiten wie nach außen öffnende Fensterbeschläge mit Bremer Stange: Alte Fenster und Haustüren haben ihren ganz eigenen Charme. Was ihnen leider oft fehlt sind moderne Funktionen wie hohe Sicherheit und Wärmeschutz. Genau hier liegt eines der Fachgebiete der Bremer Tischlerei B. Voß GmbH. Fenster und Türen machen 70 Prozent der Aufträge des Unternehmens aus. „Wir arbeiten fast nur im Renovierungsbereich“, erzählt Tischlermeister Bernd Voß.
Traditionelle Form, moderne Funktion
Der Unternehmer weiß: eine schöne alte, aber undichte Tür auf moderne Standards umzuarbeiten, kostet viel Zeit und bringt oft nicht das optimale Ergebnis. Er bietet Kunden eine attraktive Alternative an, bei der er Teile des Alten erhält. Besondere Merkmale wie beispielsweise profilierte Haustürfüllungen oder Schlagleisten holen die Tischler aus dem alten Bauelement, restaurieren sie und arbeiten sie in das neue ein. „Wir können alte Fenster und Türen zu fast 100 Prozent nachbauen, mit dem wichtigen Unterschied, dass sie allen modernen technischen Anforderungen gerecht werden“, sagt Voß.
Etwa 1000 Fenster und 100 Haustüren baut das 19-köpfige Team jährlich. Auch beim individuellen Fensterbau kommt es auf moderne Maschinen an, um kostendeckend und effizient arbeiten zu können. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen aufgerüstet und in die Kehlmaschine „Weinig Powermat 700 Fenster“ mit Sonderausstattung zur Fensterfertigung investiert. „Eine gute Kehlmaschine ist für unsere Arbeiten sehr wichtig. Mit der neuen Weinig haben wir da einen großen Schritt nach vorn gemacht“, sagt Voß.
„Riesige Arbeitserleichterung“
Die Maschine hobelt in einem Arbeitsdurchgang alle Seiten der Fensterkanteln und trennt auf Wunsch die Glasleiste heraus. Im zweiten Schritt kann die Glasleiste in der Maschine profiliert werden. „Wir können sie schlicht abschrägen oder mit einem aufwändigeren Profil versehen“, sagt Voß. Dazu brauche es kaum Vorbereitung, weil die Daten verschiedenster Profile in der Maschine gespeichert und einfach per Touchbefehl abgerufen werden können. Die CNC-Achsen der Maschine stellen sich dann automatisch auf das gewählte Profil ein. „Das ist für uns eine riesige Arbeitserleichterung“, sagt der Tischlermeister. „Unsere alte Maschine hatten wir zur Profilierung aufwändig von Hand einstellen müssen.“
Bernd Voß hat sich für eine Powermat 700 mit sechs Werkzeugspindeln entschieden. Für viele Projekte seien in dieser Ausstattung kaum Werkzeugwechsel nötig. „Für Besonderheiten wie eine Haustür bauen wir die Maschine ein wenig um. Das geht schnell und unproblematisch“, sagt Voß. Der Unternehmer hat zudem in das optionale Kurzteilpaket investiert. „Damit können wir kleine Werkstücke bis 35 Zentimeter Länge bearbeiten, was wir bei manchem Auftrag schon gut gebrauchen konnten.“ Für eine saubere Führung der Holzkante sorge ein Luftkissensystem, das das Holz besser gleiten lässt.
Die Powermat 700 der Tischlerei Voß ist mit der großen PC-Steuerung namens Powercom Plus ausgestattet. Mit der ließen sich Profildaten zum Beispiel grafisch ansehen und sie habe einen besonders großen Werkzeugspeicher. „Zu ihr gehört außerdem ein großer Monitor, der die Bedienung einfach komfortabler macht“, sagt Voß.
Mitarbeiter bestimmen mit
Unabhängig von ihrem Steuerungspaket verfügen die Weinig-Maschinen über eine VPN-Verbindung als Service-Schnittstelle: Darüber könne sich ein Servicetechniker in die Steuerung einklinken, um bei Fragen oder Problemen schnell zu helfen. Nicht nur Bernd Voß, sondern auch seine Mitarbeiter sind sehr zufrieden mit der Powermat 700. „Bei solchen Investitionsentscheidungen beziehe ich unsere Mitarbeiter immer mit ein“, erklärt der Tischlermeister, „schließlich können sie aus ihrer täglichen Arbeit am besten einschätzen, ob sich eine Maschine nahtlos in die Produktion einfügt oder sie andersherum vielleicht sogar neue Probleme in der Fertigung schafft.“
Wenn in der Fertigung alles glatt läuft, kann sich der Unternehmer darauf konzentrieren, neue Aufträge für die Tischlerei zu gewinnen. „Ich mache viel Vor-Ort-Beratung, wo ich mir auch die Einbausituation ansehe“, sagt der Handwerker. Oft überzeuge er Kunden schon mit einer detaillierten digitalen Projektzeichnung. Ist der Entwurf abgesegnet, werde gebaut. Und braucht ein Kunde noch mehr Details um seine Investitionsentscheidung zu treffen, lädt Bernd Voß ihn in die Werkstatt ein: „Dort können wir den Entwurf mit den passenden Mustern noch plastischer erklären.“
Neben Fenstern und Türen baut das Team auch gerne Treppen und individuelle Möbelstücke. „Da kann auch mal eine Wickelkommode mit ausziehbarer Treppe für eine Kindergarteneinrichtung dabei sein“, sagt Voß. „Nur Fenster und Türen zu machen, wäre uns etwas zu einseitig“, betont der Meister. In Zukunft will der 56-Jährige die Arbeitsabläufe mit gezielten Investitionen weiter optimieren. Sein Ziel: „Wir wollen lieber immer besser produzieren als immer mehr zu fertigen.“