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Digitalisierung leicht gemacht

So finden Sie die passenden IT-Dienstleister

Jetzt wird Ihr Digitalisierungsprojekt einfacher: Wir haben die besten Adressen für kostenlose Beratung und Tipps für die Dienstleister-Suche!

Auf einen Blick:

  • Mit den richtigen Unterstützern verwirklichen Sie Ihr Digitalisierungsprojekt mit weniger Mühe.
  • Kerstin Muggeridge, Beraterin an der Handwerkskammer für Ostfriesland, erklärt, wie Sie kostenlose Beratung und Tipps von erfahrenen Marktakteuren bekommen.
  • Mit unseren Suchtipps für den passenden IT-Dienstleister, finden Sie außerdem den passenden Wirtschaftspartner für Ihr Projekt.

Prozessoptimierung, Zeiterfassung, Kommunikation, Dokumentation: An Möglichkeiten, den eigenen Betrieb mit Hilfe digitaler Werkzeuge zu verbessern, mangelt es nicht. Mit dem Bedarf wächst auch das Angebot an Software, die auf die Bedürfnisse des Handwerks zugeschnitten ist. Doch wie finden Sie in dieser Angebotsfülle die passende Lösung und den richtigen IT-Dienstleister?

Kerstin Muggeridge kennt die Antworten auf die komplexen Fragen der Digitalisierung im Handwerksbetrieb. Muggeridge ist Beauftragte für Innovation und Technologie (BIT*) mit Schwerpunkt Digitalisierung an der Handwerkskammer für Ostfriesland. Hier gibt sie Praxistipps, mit denen Sie Ihr Digitalisierungs-Ziel leichter erreichen und den passenden Partner für die Umsetzung finden.

Was zuerst zu tun ist

Bevor Sie sich auf die Suche nach einer konkreten Software-Lösung und einem IT-Dienstleister machen, sollten Sie Ihr Digitalisierungsziel abstecken. „Schauen Sie sich Ihre Prozesse an, wo wird ineffizient gehandelt, was kann mithilfe der Digitalisierung verbessert werden?“, rät Muggeridge. Dabei sollten Unternehmer eine Regel im Blick behalten: Je komplexer der Wunsch, desto teurer und aufwendiger wird die Umsetzung.

Kerstin Muggeridge rät Betrieben daher, festzulegen, welche Anforderungen wirklich wichtig sind und was eher unter Luxuswünsche fällt. „Das schützt Unternehmer davor, sich von ihrem IT-Dienstleister teure Lösungen verkaufen zu lassen, für deren Pflege am Ende gar nicht genügend Ressourcen vorhanden sind.“

Kostenlose Expertise: So finden Sie zu Ihrer Digitalisierungsstrategie

Einen individuellen Digitalisierungsplan zu entwickeln kann aufwendig sein. Mit diesen Tipps kommen Sie ohne Zusatzkosten schneller zum Ziel.

  • Lassen Sie sich analysieren: Durch die Bedarfsanalyse Digitales Handwerk erfahren Sie, in welchen Bereichen Sie wie gut digitalisiert sind. Unternehmen können die Analyse des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk (KDH) kostenlos online machen. Das KDH rät Betrieben, die Fragebögen gemeinsam mit einem Berater ihrer Handwerkskammer auszufüllen.
  • Nutzen Sie die Unterstützung der BIT-Berater: Die Beauftragten für Innovation und Technologie (BIT) unterstützen Handwerker kostenlos unter anderem bei der Verbesserung innerbetrieblicher Abläufe und Strukturen. „Deutschlandweit gibt es ein Netzwerk von derzeit 110 BIT-Beratern, darunter finden sich immer mehr Berater mit Schwerpunkt Digitalisierung“, erklärt Kerstin Muggeridge. Einen passenden Berater finden Unternehmen unter www.bistech.de oder auf der Website ihrer Handwerkskammer. Die Arbeit der BIT wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziell unterstützt.
  • Besuchen Sie andere Betriebe: Für viele Digitalisierungsvorhaben gibt es bereits Anwendungsbeispiele aus anderen Handwerksbetrieben. Kerstin Muggeridge rät zum Austausch mit ähnlichen Unternehmen, die bereits Erfahrung mit bestimmten Maßnahmen haben. „Die passenden Kontakte kann oft die Handwerkskammer, Innung oder Kreishandwerkerschaft vermitteln.“
  • Konsultieren Sie Ihren Großhändler: „Die Großhändler sind durch ihre Kontakte zum Handwerk oft unheimlich gut informiert, besonders was Branchensoftware anbelangt“, verrät die BIT-Beraterin.

So finden Sie die passenden Dienstleister online

Ist Ihr Digitalisierungsziel klar, fehlt nur noch der passende IT-Dienstleister für die Umsetzung. Doch wie finden Sie den passenden Partner? Kerstin Muggeridge rät, folgende Quellen auszuprobieren.

  • Die Liste der Go-Digital-Berater: Für das bundesweite Förderprogramm Go Digital sind über 850 Beratungsunternehmen zugelassen, die Betriebe bei der Umsetzung ihres Digitalisierungsvorhabens unterstützen. „Wer für dieses Förderprogramm akkreditiert ist, ist umfangreich geprüft worden“, sagt Kerstin Muggeridge. Die Berater gibt es für drei Digitalisierungs-Schwerpunkte: Digitale Geschäftsprozesse, Digitale Markterschließung und IT-Sicherheit.
  • Probieren Sie Google Maps bei der Dienstleistersuche: Über Suchbegriffe wie „EDV-Berater“ oder „IT-Berater“ lassen sich im Kartendienst des Suchmaschinenkonzerns Dienstleister in der gewünschten Region finden. „Weil dort auch Kundenrezensionen hinterlegt sind, kann man sich einen guten ersten Eindruck verschaffen“, sagt die BIT-Beraterin.
  • Informieren Sie sich beim Softwarehersteller: Wissen Sie bereits, welche Software voraussichtlich Ihre Wünsche erfüllt, rät Muggeridge, direkt die Seite des Software-Herstellers aufzurufen: „Dort gibt es häufig eine Liste mit den offiziellen Vertriebspartnern in der Region des Handwerksbetriebs.“
  • Probieren Sie die Datenbanken der IHK: IT-Dienstleistungsunternehmen sind bei der Industrie- und Handelskammer eingetragen. Über die Unternehmensdatenbanken der jeweiligen IHK lassen sich die Unternehmen finden.
  • Nutzen Sie die Kontakte der Handwerks-Berater: Die Betriebsberater der Handwerkskammern, BIT-Berater, Innungen und Kreishandwerkerschaften könnten einen passenden Tipp für Sie parat haben.

Kriterien für die Suche

Je nachdem, was für ein Digitalisierungsprojekt Sie planen, kann es sich lohnen, Dienstleister mit bestimmten Spezialisierungen zu wählen, empfiehlt BIT-Beraterin Kerstin Muggeridge. Je nach Vorhaben kann der geforderte Spezialisierungsgrad variieren. Beispiel Online-Marketing: Wer vor allem mehr Online-Sichtbarkeit erreichen will, könne sich an eine Agentur für Online-Marketing wenden. „Wer speziellere Wünsche hat, beispielweise einen umfangreichen Online-Shop aufbauen will, der sollte sich lieber an einen Dienstleister wenden, der auf Online-Shops spezialisiert ist“, sagt Muggeridge.

Zu spezialisierten Unternehmen rät die BIT-Beraterin auch beim Thema Prozessoptimierung. Auch aus Gründen der Mitarbeiterführung: „Bei der Veränderung von Prozessen ist das Change-Management unheimlich wichtig, damit sich die Mitarbeiter nicht querstellen“, so Kerstin Muggeridge.

Ebenso sinnvoll seien spezialisierte Dienstleister, wenn es um die Verbesserung der IT-Sicherheit und Datenschutz geht. „Dieses Themengebiet ist so umfangreich, dass man dafür spezialisierte Profis beauftragen sollte“, sagt Muggeridge. Fündig werden Betriebe hier beispielsweise bei der Allianz für Cybersicherheit, einem Netzwerk, das das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ins Leben gerufen hat.

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*Die BIT-Berater bilden ein bundesweites Netzwerk von Innovations- und Technologieberatern, welches vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und von der Zentralen Leitstelle für Technologietransfer im Handwerk aus wissenschaftlich begleitet und koordiniert wird.

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