„Herzlich Willkommen bei Sebastian Frank“, sagt der Hannoveraner Malermeister und lächelt in die Kamera. „Unser Konzept lautet: „Bequemes Renovieren für Jung und Alt.“ In den folgenden Einstellungen sieht man, wie er in adretter weißer Arbeitskleidung auf eine Leiter steigt, mit Hingabe eine Wand spachtelt und mit einer Kundin in einem Produktkatalog blättert.
Das Video ist seit etwa zwei Jahren unter Sebastian Franks Eintrag bei www.gelbeseiten.de zu sehen und dauert nur 30 Sekunden. Seither, sagt der 38-Jährige, klingele bei ihm die Kasse. Rund 80 Prozent mehr Umsatz hätten ihm die Kunden, die durch Eintrag und Video auf ihn aufmerksam wurden, im Jahr 2009 eingebracht.
Breite Streuung im Internet ist einfach und günstig
Die Produktion von Firmenvideos ist derzeit ein boomendes Geschäft, auf das sich zum Beispiel die Sightseeker Medien GmbH in Hamburg spezialisiert hat. Geschäftsführer Thomas Rehder nennt mehrere Argumente für diese Form des Online-Marketings: „Online-Videos lassen sich über das Internet sehr breit und kostengünstig streuen. Sie müssen nicht nachgedruckt werden wie ein Flyer, und es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sie in Umlauf zu bringen – zum Beispiel über eMails oder Internet-Plattformen.“
Weniger Blindanfragen und weniger Aufwand
Außerdem lässt sich Rehder zufolge durch Online-Videos der Vertriebsaufwand reduzieren: „Sie geben einen sehr plastischen ersten Eindruck vom Unternehmen, vom Produkt- und Serviceangebot oder auch von den Mitarbeitern.“
Dadurch verringere sich die Zahl unnötiger Blindanfragen. Der gelernte Journalist und Video-Experte erzählt von einem Sicherheitstechnik- Unternehmen, das seinen Kunden zusammen mit der Terminbestätigung für ein Beratungsgespräch auch ein Video über seine Alarmanlagensysteme zumailt - als leicht verständlichen Einstieg ins Thema.
Nutzen für die potenziellen Kunden schaffen
Überhaupt, sagt Rehder, sei es wichtig, bei der Konzeption des Videos immer an den Nutzer zu denken: Was wollen die Kunden in welcher Phase der Geschäftsbeziehung? Manche suchen zunächst nach grundlegenden Informationen – zum Beispiel zum Thema Wärmedämmung – bevor sie sich mit einem Unternehmen und dessen Angeboten beschäftigen.
In einem Video könnten Handwerksunternehmer ihre eigene Kompetenz herausstellen, indem sie Tipps und Ratschläge geben oder über Trends in ihrer Branche berichten, erläutert Rehder. Darüber hinaus kommen Videos über das gesamte Unternehmen sowie über Produkte und Serviceleistungen in Frage. Oder Videos, die ausschließlich über Neuheiten informieren, so dass Stammkunden ihr Wissen „auffrischen“ können.
Malermeister Frank will zeigen, was er kann
Malermeister Sebastian Frank will für seine neue Website gleich zwei Videos produzieren lassen: Eines über seinen „Bequem-umziehen-Service“, in dem zu sehen ist, wie seine Mitarbeiter Umzugskartons ein- und ausräumen, Fußböden reinigen und Gardinen wieder aufhängen.
Und ein weiteres über sein handwerkliches Können, über Maltechniken, Mamorierungs- und Vergoldungsarbeiten etwa. „Mit bewegten Bildern kann ich davon einen ganz anderen Eindruck vermitteln als mit Text und Fotos“, meint der Unternehmer.
Kosten: Es wird schnell vierstellig.
Was er einer Produktionsfirma für ein solches Video zahlen muss, hängt von der Filmlänge und vom gebuchten Leistungsumfang ab. Bei Sightseeker Medien fängt die Preispanne laut Thomas Rehder „im oberen dreistelligen Bereich“ an.
Wie ein Video-Dreh abläuft, welche Darstellungskünste von Ihnen gefordert sind und wie Sie Ihr Video zielgerichtet verbreiten, erfahren sie auf der nächsten Seite.
Was beim Video-Einsatz zu beachten ist
Ablauf: Nach einem Vorgespräch über die wesentlichen Aussagen des Videos erstellt der Dienstleister einen Drehleitfaden und schickt dann einen seiner 80 „Video Producer“ mit geschulteter Kamera in den Handwerksbetrieb. „Dabei ist es hilfreich sich vorzustellen, man würde statt eines Kameramannes einen potenziellen Kunden durch den Betrieb führen und ihm alles erklären“, sagt Experte Thomas Rehder. Zum Glück sei im Handwerk ja eine Menge zu sehen.
Zielgruppe und Botschaft: Fragen Sie sich, wen Sie mit dem Video ansprechen wollen, ob Geschäfts- oder Privatkunden, junge Leute oder Senioren, und was Sie ihnen vermitteln wollen: Ein Bild vom Unternehmen, von Ihrer Firmenkultur und Tradition? Informationen über Ihr Leistungsangebot? Das Gefühl, in Ihnen einen Experten und kompetenten Ansprechpartner gefunden zu haben?
Darstellungskünste: Seien Sie authentisch, wenn Sie vor der Kamera stehen, und zeigen Sie das Typische Ihrer Tätigkeit und Ihres Unternehmens. Setzen Sie in Ihrem Video nach Möglichkeit auch Kunden ins Bild, die über ihre Erfahrungen mit Ihrem Betrieb berichten. Das ist wesentlich wirkungsvoller, als nur zu sagen: „Wir bauen seit 20 Jahren Häuser, und auf uns können Sie vertrauen.“
Auffindbarkeit: Achten Sie darauf, dass Ihr Video über Internet-Suchmaschinen schnell zu finden ist. Viele Video-Produzenten bieten diese Suchmaschinen-Optimierung als Dienstleistung mit an. Die Besucher Ihrer Homepage sollten durch Platzierung und Erläuterungstext leicht erkennen können, worauf sich das Video bezieht und welchen Nutzen sie daraus ziehen können.
Verbreitungswege: Neben der Präsentation auf der eigenen Website lassen sich Videos auch in eMails oder Newsletter einbinden. Weitere Verbreitungsmöglichkeiten bieten Websites von Partnern, Fach-Portale, Web-Verzeichnisse wie „Gelbe Seiten“ oder „Wer liefert was?“ und Video-Portale wie YouTube. Daneben können Sie Ihre Videos auch auf Messen und im Geschäft vorführen. Oder Sie geben sie ihren Kunden als DVD mit nach Hause.
Dass Handwerker viel zu zeigen haben und die Kamera nicht scheuen müssen, sehen Sie in unseren handwerk.com-Videos:
