Tinnitus kann sich anfühlen wie tägliche Folter. Nicht eine ruhige Minute mehr zu haben, macht die Krankheit schwer erträglich. In ihrer Praxis hilft die Heilpraktikerin Maria Holl auch zahlreichen Handwerkern. Ihr Ziel: Wieder ein normales Leben führen.
Holls Methode ist einfach, erfolgreich und wird von Krankenkassen anerkannt. 80 Prozent der Betroffenen erreichen damit innerhalb von sechs Monaten eine wesentliche Verbesserung. Manche werden den Tinnitus ganz los. Das hat eine Studie an der Universität Regensburg ergeben.
2-3 Prozent des Lebenswandels ändern
Die angewandte Methode erspart es den Patienten, ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. "Zwei bis drei Prozent reichen völlig", meint Holl. Kleinigkeiten verändern, öfter mal Nein sagen, darum gehe es. "Tinnitus-Betroffene haben meistens einen hohen Anspruch an ihre Arbeit, sind hilfsbereit und fast immer Familienmenschen“, sagt Holl. Sie neigen dazu, sich selbst zu überlasten.
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Das Beste aus östlichen und westlichen Therapien
Maria Holl kombiniert leichte Massagen und Gymnastik mit Atemübungen, die den Körper entspannen und regenerieren. "Das können Sie im Stau machen, bei Aldi an der Kasse oder im Büro, wenn die Tür zu ist", sagt Holl. Eine Viertelstunde Training pro Tag reicht meistens aus. Dabei lernt man, sich selbst besser wahrzunehmen, zu fühlen und sein Leben mit kleinen Schritten zu ordnen. "Das ist effizient, denn nur selten haben Tinnitus-Betroffene tatsächlich ein physisches Problem wie zum Beispiel ein Knalltrauma."
Was hilft? Lesen Sie Übungen und Tipps auf der nächsten Seite
Das hilft? Drei Wege, Ohrgeräusche in den Griff zu bekommen
1. Massagen mit Fußball-Zubehör
Profi-Fußballer benutzen kleine, gefüllte Häkelbällchen für Geschicklichkeitstrainings. Nutzen Sie diese Bälle für 5-Minuten-Massagen der Füße oder Ihres Nackens. Erhältlich sind die Bälle unter anderem im Spielzeughandel.
2. Atemübungen
Atmen Sie tief und stellen Sie sich dabei vor, dass Ihr Atem wie Wasser nach unten bis zu ihren Füßen fließt. So lernen Sie auch in Stresssituationen Ihren Atem zu lenken.
3. Bewusstes Gehen
Mit einfachen Bewegungen können Sie sich erden. Eine Möglichkeit: Machen Sie sich beim Gehen bewusst, wie sich Ihre Fußsohlen anfühlen. Oder noch einfacher: Gehen Sie in der Natur spazieren. So schließen Sie leichter mit der Arbeit ab und kommen im Feierabend an. "Weil Menschen Geher sind", zieht Holl ein paar Schritte zu Fuß auch Radtouren vor.
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Wie Sie den Tinnitus im Alltag abschütteln
Wer sich täglich bewusst Zeit für Übungen aus der Tinnitus-Atemtherapie nach Holl nimmt, kann Schwindel, Ohrgeräusche und auch extreme Geräuschempfindlichkeit wieder in den Griff bekommen.
Noch ein Tipp: Gerade, wenn Sie fahrig und aufgewühlt nach Hause kommen, lohnt es sich, Ihre normalen Muster zu durchbrechen. Schütteln Sie sich kräftig oder machen Sie die Entspannungsübungen, die ihnen am meisten Spaß machen.
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Handeln, wenn das Piepen immer wieder kommt
Ein Rauschen im Ohr, ein Piepen hin und wieder verflüchtigt sich oft wieder von selbst. Handeln sollten Sie, wenn vier bis sieben Mal pro Monat störende Ohrgeräusche auftreten, rät Holl. Denn Tinnitus kann bis zur Arbeitsunfähigkeit führen. Die Krankheit, eine Übererregbarkeit der Gehirnrinde, verursacht nicht nur Schlafstörungen. Betroffene leiden häufiger unter Depressionen.
Hier gibt es Hilfe
Die Tinnitus-Atemtherapie wird von der Deutschen Tinnitus-Liga empfohlen. Übungen zum Nachmachen können Sie entweder nachlesen, auf CD nachhören und mitmachen oder persönlich Hilfe bei der Expertin in Anspruch nehmen. Krankenkassen erkennen die Therapie an und beteiligen sich an den Kosten für Einzelstunden oder auch Kompakttherapien. Inzwischen bildet Holl auch Therapeuten aus.
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