Manchmal geht es nicht allein. Um Hilfe zu bitten, ist – auch für Chefs – völlig in Ordnung.
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Manchmal geht es nicht allein. Um Hilfe zu bitten, ist – auch für Chefs – völlig in Ordnung.

Inhaltsverzeichnis

Kommunikation

Und wer hilft dem Chef? 3 Tipps, wie Sie Unterstützung bekommen

Um Hilfe bitten zu können, ist eine Stärke. Viele Chefs kostet es jedoch Überwindung. 3 Tipps, die es Ihnen leichter machen.

Auf einen Blick:

  • Wer Hilfe braucht ist schwach oder nutzt andere aus, lautet ein Vorurteil. Doch niemand kann alles allein schaffen.
  • Deshalb ist es eine Stärke, sich Unterstützung zu suchen. So zeigen Sie die Größe, andere anzuerkennen.
  • Trotzdem sollten Sie bestimmte Regeln beachten, um erfolgreich nach Unterstützung zu fragen: Machen Sie den anderen zum Experten, aber bleiben mit Ihrer Bitte Sie ehrlich und konkret.

Um Hilfe zu bitten gilt oft als Schwäche. Die Befürchtung: Wer zugibt, nicht allein klarzukommen, verliert den Respekt der anderen. Gerade für Chefs kann das ein Problem sein. Doch diese Befürchtung ist unbegründet, meint Psychologin Dagmar Holzberger: „Niemand kann alles. Diese Tatsache zuzugeben wird oft als Schwäche missverstanden. Um Hilfe zu bitten ist aber die wahre Stärke, denn es zeigt die Größe, die Fähigkeiten eines anderen anzuerkennen.“

Andere fürchten, mit der Bitte um Hilfe anderen Zeit zu stehlen oder sie auszunutzen. Aber auch diese Sorge ist unbegründet, „so lange Sie nicht alle lästigen Aufgaben ständig auf andere abwälzen“, sagt Holzberger.

Wir haben also die Wahl: Entweder wir versuchen, ein Problem allein zu lösen und vergeuden dabei viel Zeit, Kraft und Nerven. Oder wir machen uns das Leben leichter  und bitten um Unterstützung. Diese drei Tipps helfen Ihnen dabei weiter.

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Tipp 1: Die Expertise der anderen anerkennen

„Viele Menschen helfen gern, wenn man Sie als Experten hinzuzieht“, sagt die Psychologin. Eine Beispiel: Sie sitzen an einem kniffeligen Angebot und können nicht alle Arbeitsschritte perfekt abschätzen. Sie sind auf die Fachkenntnisse eines Mitarbeitenden angewiesen. „Dann sollten Sie das so kommunizieren“, meint Holzberger. „Ich komme an diesem Punkt nicht weiter, weil Du der Experte für das Thema bist. Kannst Du draufschauen und Deine Einschätzung abgeben?“ Der Pluspunkt: Bitten Sie in dieser Form um Hilfe, kommunizieren zugleich ein Lob.

Vielleicht haben Sie aber auch einen komplexen Auftrag angenommen und suchen Hilfe bei einem anderen Handwerksbetrieb. „Hier gilt dasselbe: Der andere hat sich auf etwas spezialisiert, dass Ihr Betrieb so nicht anbieten kann“, sagt die Psychologin. „Wenn Sie um diese Expertise bitten, sind andere eher bereit, Sie zu unterstützen.“

Achtung: „Machen Sie sich dabei nicht selbst zum Deppen, der völlig ahnungslos ist“, betont Holzberger. „Dann kann es wirklich passieren, dass der andere Sie nicht mehr ernst nimmt.“ Formulierungen wie: „Ich bin da total überfordert“ oder „Ich habe überhaupt keinen Plan“ sollten Sie vermeiden.

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Tipp 2: Ehrlich und konkret bleiben

Ebenso wichtig sei es, die benötigte Hilfe konkret zu fassen. „Sie sollten nicht die Erarbeitung eines kompletten Angebots auf Ihren Mitarbeiter abschieben, wenn der dafür nicht bezahlt wird“, so Holzberger. Stattdessen sollten Sie genau die Punkte beschreiben, die noch offen sind. Sonst droht Missstimmung, weil sich der Betreffende ausgenutzt fühlt.

Das gelte auch, wenn Sie ein anderer Handwerksbetrieb unterstützen soll: „Der andere muss schon wissen, worauf er sich einlässt: Brauche ich sein Werkzeug für eine Woche oder eine Stunde? Möchte ich einen Mitarbeiter für zwei Tage ausleihen?“, so Holzberger.

Tipp 3: Danke sagen

Das Angebot ist fertig, der Auftrag unter Dach und Fach, die Unterstützung der Handwerkskollegen war pünktlich und hilfreich? Dann ist jetzt der Zeitpunkt, Danke zu sagen. „Hier gilt dasselbe wie für die Bitte: So konkret wie möglich die Unterstützung benennen und wertschätzen“, sagt Holzberger. Wer will, könne Mitarbeitenden, die über sich hinaus gewachsen sind, auch eine Belohnung mit auf den Weg geben: „Du hast Dich so reingehängt bei dieser kniffeligen Aufgabe, danke für Deine Unterstützung! Du hast mit sehr weitergeholfen. Mach heute eine halbe Stunde früher Schluss – bezahlt natürlich.“

Bei einem anderen Betrieb sollte man sich ebenfalls bedanken. „Hier kommt es auf das Verhältnis und die Art der Unterstützung an“, meint die Psychologin. Hilft man sich ohnehin regelmäßig gegenseitig aus, reicht ein ehrlicher Dank für die Unterstützung. „Ist es aber eine einseitige Sache, kann man schon mal einen ausgeben.“

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