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Geländewagen

Unterwegs mit dem Jeep Wrangler Rubicon

Dinge, die Sie absolut nicht brauchen – aber garantiert haben wollen. Folge 19: Ein Auto, mit dem jede Straße zur staubigen Piste in den glutroten Sonnenuntergang wird.

Zugegeben. Ich bin kein Freund von Geländewagen. Aber als mich die Tage ein Kollege fragte, ob ich den Jeep, den die Kollegen von der Tischlerzeitung derzeit im Test haben, übers Wochenende mitnehmen wolle, hab ich nicht Nein gesagt. Erster Eindruck des Jeep Wrangler Rubikon Unlimited: kernig.

Lange suchen musste ich ihn auf dem Parkplatz nicht. Mit gut 186 cm Fahrzeughöhe fällt der seit 1941 gebaute Allradklassiker auf. Überhaupt ist der Wrangler kein Leisetreter: mächtige, kantige Radhäuser bieten viel Platz für grobe Geländereifen. Die beachtliche Bodenfreiheit nimmt auch höheren Bordsteinen den Schrecken. Am Heck thront der ebenfalls nicht gerade zierliche Reservereifen.

Anders als zu den Kinderzeiten des altehrwürdigen Allradlers, aber zugleich vertraut gelingt der Einstieg. Die Türen entriegeln sich elektrisch, die Scharniere, in denen sich die Türen ärgerlicherweise völlig ungebremst bewegen, liegen außen offen wie eh und je. Dass die Türen keine Mechanik haben, die das Ein- und Aussteigen erleichtern, hat aber auch sein Gutes. Denn wenn ich das gut daumendicke Bordbuch richtig verstanden habe, kann man daher die Türen aushängen und vollends luftig unterwegs sein.

Aber dazu später mehr. Jetzt ist Winter und auf der Seite 2 sehen wir uns erst mal den Innenraum an.

Raubein mit Wohlfühlambiente

Im Innern überrascht der Wahlitaliener - Jeep gehört inzwischen zu Fiat - mit einer überraschend komfortablen Serienausstattung. Automatik, Klimaanlage, elektrische Fensterheber. Sogar ein Tempomat ist benutzerfreundlich im Lenkrad verbaut. Zudem bietet die viertürige Version des Jeeps reichlich Raum für den alltäglichen Einsatz. Also: Ab nach Hause, Kindersitz eingebaut, Frau und Kind eingeladen und auf geht es ... nein nicht in den Sonnenuntergang. Sondern zum Supermarkt.

In der Stadt gibt sich der Jeep als entspannter Begleiter. Lustig: Das gewaltige Geländeschiff flößt offensichtlich anderen Verkehrsteilnehmern Respekt ein. Jedenfalls lässt mir mehr als ein anderer Autofahrer den Vortritt. Auch mal nicht schlecht.

Der Kofferraum des Allradlers bietet reichlich Platz. Der Wochenendeinkauf wird fast unsichtbar. Satte 498 Liter schluckt das Gepäckabteil unter dem mächtigen Überrollbügel weg. Legt man die Rücksitze um, steht Stauraum für knappe 1000 Liter zur Verfügung.

In der Stadt ein treuer Begleiter, doch wie macht sich der Jeep im Gelände? Das erfahren Sie hier.

Mächtige Zugmaschine

Einkaufen, Stadtverkehr – dem geneigten Allradfahrer dreht sich bei diesen Worten wahrscheinlich der Magen um. Daher geht es am zweiten Tag des Jeeptests raus ins Grüne. Waldwege, Schotterpisten – auch das sind eigentlich noch keine richtigen Herausforderungen für den Geländegänger. Denn glaubt man den Fachzeitschriften, die sich auf die 4x4-Fraktion spezialisiert haben, gibt es im Wrangler fast kein Halten mehr.

Ein mit 4:1 in der Geländestufe extrem kurz übersetztes Verteilergetriebe sorgt mit 100-prozentigen Achssperren vorn und hinten für mächtig Vortrieb im Gelände, wo wir Otto-Normal-Autofahrer eher an ein Kettenfahrzeug denn an einen Pkw denken würden. Enorm ist auch die mögliche Verschränkung der Achsen durch die entkoppelbaren Stabis. Wenn man im Gelände überhaupt etwas kritisieren möchte, dann vielleicht die Tatsache, dass durch den langen Radstand die Bodenfreiheit leidet und Gipfel und Kanten somit geringfügig eher zum Hindernis werden, als bei der zweitürigen Variante des Jeeps. Ansonsten findet der Italo-Amerikaner Wege, wo längt keine Wege mehr sind.

Erstaunlich ist dabei das überaus zivile Fahrverhalten im Alltag. Abgesehen von einer gewissen Bockigkeit bei aktiviertem Allradantrieb, einer gewöhnungsbedürftigen Neigung des Jeeps zum Wanken und einer Spurtreue, die einen unweigerlich immer wieder auf den im Tacho integrierten Kompass schauen lässt, gibt sich der Allradler als zuverlässiger Begleiter. Die für groß gewachsende Menschen angenehm hohe Sitzposition tut ein Übriges dazu, dass spontane Testfahrten wahrscheinlich nicht nur bei mir zu einem raschen Blick auf die Preisliste im Internet führt. 38.500 Euro ruft Jeep für sein Topmodell auf.

Jeep-11

Geboten bekommt man dafür einen überraschend angenehm zu fahrenden Exoten im Straßenverkehr, mit reichlich Durst (13,4 Liter Durchschnittsverbrauch zeigte das Kombiinstrument am Ende des Wochenendes), dafür aber mit zwei echt attraktiven Argumenten für die gewichtige automobile Unvernunft: 2,2 Tonnen Anhängerzugkraft qualifizieren den Allradler, auch größere Boote sicher ins Wasser und wieder herauszubekommen. Außerdem lässt sich das Hardtop im Sommer Stück für Stück abbauen. Das Ergebnis: Ein traumhaft offenes Cabrio.

(ha)

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