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Marketing und Werbung

Website-Nutzung: Betriebe haben Nachholbedarf

Websites sind ein wichtiger Marketingkanal und tragen zur Nachwuchsgewinnung bei. Doch viele Betriebe nutzen dieses Potenzial nicht, zeigt eine aktuelle Studie.

Auf einen Blick:

  • Etwa 30 Prozent der Handwerksbetriebe in Deutschland nutzen eine Homepage, ergibt eine Untersuchung des ifh in Göttingen.
  • Die Nutzung variiert von Branche zu Branche: Spitzenreiter sind die Gesundheitshandwerke.
  • Auch regional gibt es Unterschiede: Betriebe in Städten sind doppelt so häufig mit einer Website vertreten wie Handwerker in ländlichen Regionen.
  • In Sachen Social Media sind einige Branchen gut aufgestellt. In den meisten Betrieben gibt es der Studie zufolge aber Nachholbedarf.

Nicht alle Betriebe im Handwerk betreiben eine Website. Die Studie „Homepage-Nutzung im Handwerk“ des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen belegt das. Die Untersuchung beruht auf 345.000 Gelbe Seiten-Einträgen und den damit verknüpften 105.000 Homepages. Die Ergebnisse:

  • Etwa ein Drittel der untersuchten Betriebe haben eine Homepage.

  • Die Homepage-Nutzung variiert von Branche zu Branche: Mit 44 Prozent sind die Gesundheitshandwerke Spitzenreiter. Im Mittelfeld liegen Kfz-, Ausbau- und Bauhauptgewerbe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (zwischen 31 und 39 Prozent). Schlusslichter sind das Lebensmittelgewerbe und die Handwerke für den privaten Bereich mit rund 20 Prozent.

  • In Städten haben doppelt so viele Betriebe eine Homepage wie in ländlichen Gebieten.

  • In Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte, jungen Einwohnern, einem höheren durchschnittlichen Bildungsniveau der Beschäftigten und einem hohen Umsatz steigt die Zahl der Betriebe mit einer Homepage.

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass Handwerksbetriebe eine Homepage haben, steigt im ländlichen Raum mit der Verfügbarkeit von Breitband-Internet.

Social-Media-Nutzung: Facebook klare Nummer Eins

Facebook ist das soziale Netzwerk, das Handwerksbetriebe am häufigsten nutzen, hat die Studie ergeben. Insgesamt bindet etwa jeder zehnte Betrieb, der eine Website nutzt, Social-Media-Aktivitäten dort ein.

  • Am häufigsten binden Betriebe aus dem Kfz-, Lebensmittel- und Gesundheitsgewerbe Facebook auf ihrer Homepage ein, am seltensten Betriebe aus dem Bauhaupt- und Ausbaugewerbe.
  • Instagram wird deutlich weniger verwendet. Je nach Branche variiert der Anteil zwischen zwei und 13 Prozent. Das Lebensmittelgewerbe führt die Instagram-Einbindung an.
  • Die Autoren der Studie vermuten, dass Instagram ein spezieller Werbekanal ist, der nur von wenigen Gewerken genutzt wird.

Empfehlung: Wer nicht digital nachrüstet, geht unter

Ein niedriges Niveau der Digitalisierung des Marketings in Betrieben könnte langfristig eine Entwicklungsschwäche und ein Risiko darstellen, bemerken die Autoren der Studie: „Eine Zurückhaltung von Handwerksbetrieben kann zu einem substanziellen Wettbewerbsnachteil werden“, heißt es im Fazit der Erhebung. Sobald sich der Wettbewerb um Aufträge aufgrund einer schwächeren Konjunktur verschärft, könne eine nicht vorhandene digitale Vertriebsstrategie problematisch werden.

Die Empfehlung der Autoren: Der Ausbau einer digitalen Präsenz im Internet sei in der jetzigen konjunkturellen Hochphase sinnvoll und wünschenswert. Denn wer jetzt schon an Zeiten schwächerer Konjunktur denke, müsse nicht erst in Phasen des verstärkten Wettbewerbs mit dem Aufbau digitaler Reichweite beginnen.

Auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels raten die Autoren zu digitalem Engagement der Betriebe: Handwerksinteressierten Nachwuchs vermuten sie auf digitalen Kanälen. Eine Internetpräsenz sei für Bewerber ein Indikator für Modernität und Leistungsfähigkeit.

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