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Krisenmanagement

Zur Not in den Zwangsurlaub

2009 könnte viele Mitarbeiter den Job kosten. Doch es gibt noch Instrumente, wie Sie trotz der Krise Mitarbeiter halten können. So sparen Sie Arbeitszeit und Geld ...

Das Magazin Wirtschaftswoche stellt verschiedene Instrumente vor, mit denen Arbeitgeber ihre Lasten auch ohne Entlassungen senken können.

1. Zwangsurlaub

Bei Auftragsmangel dürfen Arbeitgeber ihre Mitarbeiter dazu zwingen, einen Teil ihres regulären Urlaubs zu nehmen. Wie der Arbeitsrechtler Jobst-Hubertus Bauer berichtet, haben die betrieblichen Belange bei Arbeitsmangel Vorrang vor den Wünschen bei der Urlaubsplanung. Habe der Arbeitgeber allerdings den Urlaub schon genehmigt, dann müsste er die Stornokosten übernehmen.

2. Überstunden abbauen

Betriebe mit Arbeitszeitkonten können die Flaute nutzen, um Überstunden abzubauen. Einzige Ausnahme: Wenn es sich um Lebensarbeitszeitkonten handelt, könnten sich Arbeitnehmer erfolgreich wehren.

3. Arbeitszeit kürzen

Wenn es Tarif- oder Arbeitsverträge hergeben, kann der Arbeitgeber die Arbeitszeiten verkürzen. In Betrieben ohne Tarifbindung müsse der Mitarbeiter allerdings zustimmen.

4. Kurzarbeit nutzen

Arbeitgeber können bei der Agentur für Arbeit Kurzarbeit beantragen. In dem Fall finanziert die Agentur eine Zeit lang bis zu zwei Drittel des Verdienstausfalls.

5. Zulagen kürzen

Auch finanzielle Belastungen können Arbeitgeber kürzen, um die Krise ohne Kündigungen zu überstehen:

Außertarifliche Zulagen: Sie lassen sich nur kürzen, wenn sie nicht vertraglich festgelegt sind. Das gehe "im Prinzip nur, wenn man kurz vor der Insolvenz steht", sagte Bauer der Wirtschaftswoche. Sehe der Arbeitsvertrag hingegen Kürzungserlaubnis vor, so könne Arbeitgeber ohne Zustimmung kürzen.

Freiwilligen Leistungen: Sie könne der Arbeitgeber ohne Probleme fristgerecht kündigen. Einzige Ausnahme: Wurde die Zulage seit vielen Jahren gezahlt, dann habe sie " die Wirkung von fest zugesagten Vertragsbestandteilen", warnt Bauer.

Altersvorsorge: Wurde sie im Arbeitsvertrag zugesagt, dann benötige der Arbeitgeber das Einverständnis des Mitarbeiters, wenn er hier kürzen will.

Wie bereiten Sie sich auf die Krise vor? Können Sie Ihre Mitarbeiter halten?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung.

(jw)

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