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Aufwind oder heiße Luft?

Bisher ist nicht absehbar, was das Konjunkturpaket II den Betrieben bringt. Die Meinungen der Unternehmer gehen auseinander. Ein Stimmungsbild.

Seit knapp zwei Wochen ist es beschlossene Sache: das Konjunkturpaket II. Es umfasst die gigantische Summe von 50 Milliarden Euro. Dem Handwerk könnte ein Teil davon zugute kommen: Denn zehn Milliarden Euro davon fließen in die Länder. Die sind wiederum angehalten, mindestens 70 Prozent den Kommunen weiterzuleiten. Dort warten Investitionen in Bildung und Infrastruktur.

Ein großes Problem haben die Länder mit der Vorgabe, dass die Finanzspritze des Bundes zusätzlich eingesetzt werden muss. Das bedeutet: Das Geld fließt nur in Vorhaben, die noch in keinem Haushalt eingeplant sind. Und noch was gibt die Regierung vor. Die Investitionen in den Jahren 2009 bis 2011 müssen die der Jahre 2006 bis 2008 übersteigen.

Das Handwerk könnte maßgeblich profitieren: Die Sanierung von Bildungsstätten und Krankenhäusern steht ganz oben auf der Agenda. Damit die Projekte zum Erfolg werden, müssen die Gelder an die richtigen Stellen gelangen. Die langfristigen Effekte des Programms sind kaum absehbar abgesehen von der Schuldenlast, die künftige Generationen eventuell tragen müssen. Die kurzfristige positive Wirkung ist dagegen eine realistische Hoffnung: Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle erwartet ein Prozent Wachstum und die Sicherung von 400.000 Jobs.

"Stabile Auftragslage und günstige Kredite"

Zuversichtlich schaut Sabine Löhr in die Zukunft. Besonders die Sanierung von Bildungseinrichtungen könne der Schlosserei in Wenden eine noch bessere Auftragslage verschaffen. "Wir hoffen, dass wir dann neue Arbeitsplätze schaffen können und sich die Lage stabilisiert, sagt die Unternehmerfrau. Löhr setzt auch auf günstige Kredite aus Förderprogrammen für den Mittelstand: "Das könnten wir für anstehende Investitionen gut gebrauchen. Und sie denkt noch weiter: Mit finanzieller Unterstützung will der 14-Mann-Betrieb mehr in Aus- und Weiterbildung investieren. "Ohne die Qualifikation läuft das Geschäft nicht.

"Neue Vergaberegeln sind unsere Chance"

Aus der Sanierung von Schulen und Kindergärten im Umkreis seines Elektrobetriebes in Marklohe bei Nienburg erhofft sich Thomas Gehre Aufträge. Der Elektromeister lobt die Verschiebung der Grenzen bei der Vergabe. Die 100 000er-Grenze ist unsere einzige Chance, sagt er. Vor der Verabschiedung der Konjunkturpakete waren vermehrt Firmen von außerhalb und aus dem Ausland in der Region tätig. Die haben ganz andere Preise. So konnte das auch nicht weitergehen, betont Gehre. Der Unternehmer setzt darauf, dass der Landkreis jetzt auf das heimische Handwerk und auch sein Vier-Mann-Betrieb zum Zuge kommt.

"Da bleibt nicht viel hängen"

Wenig Hoffnung, dass der Klimabetrieb ihres Mannes von der Unterstützung des Staates profitiert, hat Rita Bliemeister. Denn sie seien auf Klimaanlagen spezialisiert und das sei Luxus, den sich nur wenige Auftraggeber leisten. Für das Unternehmen aus Asendorf im Landkreis Harburg gibt es jedoch eine Hoffnung: Wir hängen eng mit dem Baugewerbe zusammen. Die Nähe zu Hamburg könnte da ein Vorteil sein, sagt Bliemeister. Die großen Aufträge kriegten andere Branchen. Für sie blieben oft nur kleinere Arbeiten übrig. Dennoch glaubt die Unternehmerfrau, dass größere Architektur- oder Ingenieurbüros aus der Region den Klima-Partner-Service beauftragen könnten. Wir müssen positiv denken. Denn eigentlich soll das Paket ja für die kleinen und mittelständischen Unternehmen was bringen.

Welche Erwartungen haben Sie an das Konjunkturpaket II? Wird es Ihrem Betrieb etwas bringen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung.

(ja)

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