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Foto: Steinmetzmeister Thomas Jornitz

Social Media

Ausbildung via Instagram: Steinmetz wirbt fürs Handwerk

Thomas Jornitz startet für seine Follower am 1. September eine virtuelle Ausbildung: Drei Jahre lang postet er Storys und Filme aus seinem Betrieb.

  • Steinmetz- und Steinbildhauermeister Thomas Jornitz will für seinen Beruf begeistern.
  • Mit dem Hashtag #lets.metz können seine Follower Eindrücke aus seinem Betrieb und dem Beruf sammeln.
  • Eine echte Ausbildung ist das nicht, aber Jornitz hofft auf mehr Anerkennung für Handwerker und ihre Arbeit.
  • Werben für die Ausbildung im Handwerk – vielen Handwerken ist das ein großes Anliegen. Einer von ihnen ist Steinmetzmeister Thomas Jornitz. Deshalb startet er eine ungewöhnliche Aktion auf Instagram: eine Online-Ausbildung zum Zuschauen und Mitlernen unter #lets.metz.

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    Drei Jahre lang will Jornitz seine Follower – oder besser: seine virtuellen Azubis – mit zur Arbeit nehmen. Über Storys auf der Online-Plattform gibt er Einblicke in die tägliche Arbeit in seinem Zwei-Mann-Betrieb. „Wir filmen so, als ob der Zuschauer direkt neben mir steht und ich alles erkläre – so wie wir es mit einem realen Azubi auch tun würden“, sagt Jornitz. „Ich möchte zeigen, welche Arbeit einen als Steinmetz erwartet, wie sie beginnt und welche Hilfsmittel wir haben, um die schweren Steine zu bewegen.“ Hintergrundwissen will er über Videos auf Youtube vermitteln.

    „Steinmetz ist ein Beruf für die unterschiedlichsten Menschen“

    Viel zu oft begegne er Vorurteilen über seinen, aber auch über  andere Handwerksberufe, so Jornitz. „Wir sind nicht alle Muskelpakete und es gibt auch viele Frauen. Steinmetz ist ein Beruf für die unterschiedlichsten Menschen“, sagt der Thüringer Handwerker. Deshalb plant er Wochen, in denen er speziell körperlich Behinderte oder Menschen mit Lernschwächen ansprechen will. Befreundete Steinmetz-Betriebe öffnen für Jornitz ihre Werkstatttüren und zeigen ihre Arbeit und ihr Können.

    Die Sorge darum, dass dieses Können dauerhaft verloren geht, hat Jornitz zu seiner Aktion motiviert. Der Steinmetzmeister sorgt sich um das Wissen, das nicht weitergegeben wird, sollten sich nicht genug Nachwuchskräfte für den Steinmetzberuf finden lassen. „Wir müssen selbst aktiv werden, auf die Leute zugehen und sie in ihrem Umfeld ansprechen“, ist Jornitz überzeugt. „Dort können wir zeigen, was das Besondere an Handwerkern ist, wie wir uns gegenseitig unterstützen.“

    Das Ziel: Anerkennung für die Ausbildung im Handwerk

    Derzeit läuft die „Bewerbungsphase“ unter #lets.metz – wobei Bewerbung hier nicht wörtlich zu nehmen ist, schließlich handelt es sich nicht um eine echte Ausbildung: Jeder Follower ist dabei. „Wir haben noch nicht so viel geworben, aber schon rund 40 zusätzliche Follower durch die Aktion gewonnen“, so Jornitz. Es sollen aber noch viel mehr sein, wenn pünktlich am 1. September die virtuelle Ausbildung unter dem Motto „Dein erster Arbeitstag als Azubi“ beginnt. Wer drei Jahre durchhält, kann an einer spielerischen Gesellenprüfung teilnehmen und wird „freigesprochen“. „Mein Traum wäre, dass am Ende die Leute ihren Blick aufs Handwerk verändern und sagen: ,Toll – da macht einer eine Ausbildung im Handwerk.‘“

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    Foto: www.instagram.com/lets.metz/                                                               (screenshot) Unter #lets.metz startet Thomas Jornitz seine virtuelle Ausbildung.

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