Um Aufträge im Ausland zu ergattern, greift besonders die Bauindustrie zum Mittel der Korruption. Am anfälligsten sind einer internationalen Studie der Antikorruptionsorganisation Transparency International (TI) zufolge Unternehmen in China, Südkorea und Taiwan. Deutsche Unternehmen landen hinsichtlich ihrer Bereitschaft zur Bestechung in dem Ländervergleich im Mittelfeld. Am seltensten zahlen laut TI-Bericht schwedische Unternehmen. Als Hauptursache für Korruption nannte der TI-Vorsitzende Peter Eigen geringe Beamtengehälter und die faktische Straffreiheit für hohe Politiker und Angestellte in den Schwellenländern.
Der Bericht listet die führenden 19 Exportnationen hinsichtlich der Bereitschaft ihrer Unternehmer auf, im Ausland Schmiergelder zu zahlen. Befragt wurden 770 Manager, Banker, Anwälte, Wirtschaftsprüfer und Vertreter von Handelskammern in 14 Schwellenländern. Neben der Bauindustrie sind es vor allem Rüstungsindustrie und Energiewirtschaft, die laut TI für Großaufträge zahlen.