Auf einen Blick:
- Positionierung: Christoph Schulmeyer hat sein Unternehmen vor zehn Jahren als Möbeltischlerei gegründet. Mit Lichtlösungen hat er sein Angebot nahtlos ergänzt.
- Kunden würden das Angebot gerne wahrnehmen. „Da wir uns mit einem umfassenderen Planungsservice abheben wollen, macht es für unsere Positionierung sehr viel Sinn“, erklärt der Unternehmer.
Neue Spezialisierungen zu finden, die aus der Masse hervorstechen – das ist keine leichte Aufgabe. Eine neue Leistung soll das vorhandene Angebot möglichst nahtlos ergänzen und natürlich beliebt bei Kunden sein. Der Tischlerei Schulmeyer ist so ein Spezialisierungs-Kunststück geglückt – und die Kunden dafür werden immer mehr. Vor zehn Jahren als Möbeltischlerei für Möbelstücke, Küchen und Einbauschränke gegründet, lag die passende Erweiterung des Angebots in dem, was Möbel in Szene setzt: Licht. Unternehmer Christoph Schulmeyer ist von der Wirkung überzeugt. „Mit Licht holt man die Leute auf einer anderen Ebene ab, weil man ein ganz anderes Ambiente erzeugen kann“, sagt der Tischlermeister.
Auf Wunsch fertigt der Betrieb potenziellen Kunden 3D-Entwürfe an; viel effektiver aber sei die Beratung in der 150 Quadratmeter großen Ausstellung. In der gebe es Küchen und Einbauschränke zu sehen, verschiedene Möbel, Hängesideboards, exklusive Zimmertüren, Waschtische, Schreibtische und eine Wohnzimmerwohnwand. „So können wir unser Angebot bemustern, Kunden können sich von der Qualität unserer Lackoberflächen überzeugen und sie sehen live, wie die richtige Beleuchtung die Wirkung von Möbel und Raum verändert“, sagt Schulmeyer.
Projekte realisiert, wo Elektriker abgewunken hätten
Die ersten Jahre hat der Betrieb aus dem hessischen Rödermark Lichtlösungen eher semiprofessionell behandelt. Das änderte sich mit einem Besuch der Interzum 2019. „Da stellte Häfele seine LED-Lichtlösungen und das Steuerungssystem ‚Connect Mesh‘ vor“, erinnert sich der Chef des neunköpfigen Unternehmens. Mit Fachunterstützung vom Hersteller begannen die Tischler, erste Projekte mit den Lichtsystemen zu realisieren. „Wir haben Schulungen besucht und uns ein eigenes Lichtlager angelegt.“
Passenderweise fanden die Tischler auch immer mehr Kunden für ihre Lichtplanung. Inzwischen kommen erste Tischlerkollegen, die das Unternehmen mit der Beleuchtung von Kundenprojekten beauftragen. Der Betrieb setzt bei den Lichtlösungen ausschließlich auf Häfele mit den Marken Loox für Möbellicht und Nimbus für Räume. Vorteile in der Anwendung: „Das ganze System läuft über Steckdosen und lässt sich nach dem Plug-&-Play-Prinzip anschließen. So muss man für die Einrichtung keinen Elektriker hinzuziehen“, erklärt der Tischlermeister. Im Gegenteil: Die Tischler haben schon Projekte realisiert, bei denen Elektriker abgewunken hätten. Zuletzt in einem großen Privathaus. „Da haben wir 150 Meter Farb-LED-Band verbaut, das 600 Quadratmeter Wohnfläche ausleuchtet.“
Auf Wunsch gibt es Unterstützung
Bei derart großen Projekten mit dem Möbellicht-System greift der Betrieb gerne auf den Zusatzservice der sogenannten „Loox System- und Montageplanung“ zurück. „So stellen wir sicher, dass die komplexe Steuerung korrekt eingerichtet ist und man keine Kabel oder Boxen sieht“, sagt Schulmeyer. In dem konkreten Projekt war dafür auch ein Berater des Schwarzwälder Beleuchtungs- und Beschlagherstellers vor Ort beim Kunden der Tischlerei. Die Steuerung, die es ermöglicht, die vielen Lichtelemente per Smartphone anzusteuern und als einzelne Gruppen in Szenen zusammenzuführen, nennt sich Connect Mesh. Die Lichtelemente werden mit den programmierbaren Mesh Boxen verbunden. So erhalten sie ihre smarten Funktionen und lassen sich einzeln oder in Gruppen ansteuern. „Für das große Privatkundenprojekt haben wir 40 dieser Boxen verbaut“, erzählt Schulmeyer.
Weniger komplexe Projekte plant der Betrieb komplett in eigener Hand. „Wenn man damit zwei, drei Projekte gemacht hat, dann läuft es routiniert“, resümiert der Unternehmer. Eine Mitarbeiterin der Tischlerei kümmere sich überwiegend um die Lichtplanungen. „Nina Lindenmayer hat sich da total reingefuchst. Sie übernimmt auch die Einrichtung beim Kunden und programmiert die Lichtszenen.“ Sind solche Lichtszenen einmal eingerichtet, ließe sich beispielsweise eine Ambiente-Beleuchtung für den Fernsehabend auf der Couch einrichten oder eine Arbeitsbeleuchtung zum Arbeiten im Homeoffice. Und in der Küche könne man Beleuchtungsszenen passend zum Kochen, zum Essen oder für die Party einstellen.
Indirekte Beleuchtung statt Deckenlampe
In der Küche verbauen die Tischler LED-Bänder beispielsweise zur Sockelbeleuchtung, zur Beleuchtung von Arbeitsplatten unter Hängeschränken und zur Schrankbeleuchtung. „Gerade haben wir ein Projekt gemacht, wo sich Spotlicht im Schrank einschaltet, wenn die Front aufgeht“, berichtet Christoph Schulmeyer. Bei offenen Regalen oder Sideboards setzen die Tischler gerne auf eine dezente indirekte Beleuchtung von hinten. Zur indirekten Raumbeleuchtung als Ersatz klassischer Deckenlampen verwendet der Betrieb häufig LED-Streifen.
Die Lichtplanungsaufträge der Kunden gingen längst über die Beleuchtung einzelner Möbelstücke hinaus. „Wir machen die Lichtplanung immer öfter für ganze Räume oder Wohnungen“, erklärt Schulmeyer. Er glaubt zwar nicht, dass die Lichtplanung ein primäres Entscheidungskriterium für Kunden ist, die Tischler zu beauftragen, aber das Angebot werde gerne wahrgenommen. „Und da wir uns mit einem umfassenderen Planungsservice abheben wollen, macht es für unsere Positionierung sehr viel Sinn“, fasst der Unternehmer zusammen.