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Bleichmittel für Schwarzgeld
Bleichmittel für Schwarzgeld
Das Bundesfinanzministerium will die steuerliche Belastung von Kapitalerträgen ab 2004 auf einen moderaten Abgeltungssatz von 25 Prozent begrenzen. Das geht aus einem aktuellen Referentenentwurf hervor.
Das Bundesfinanzministerium (BMF) will die steuerliche Belastung von Kapitalerträgen ab 2004 auf einen moderaten Abgeltungssatz von 25 Prozent begrenzen. Das geht aus einem aktuellen Referentenentwurf hervor.
Das BMF reagiert damit auf die Tatsache, dass deutsche Unternehmen Milliardenbeträge auf ausländischen Konten parken. Vor allem die noch geltende Zinsbesteuerung hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Kapitalanlage in Deutschland wenig attraktiv war, sagt BMF-Sprecherin Nicole Rosin im Gespräch mit handwerk.com.
Reuigen Steuersündern will das BMF zudem bis zum 31. Dezember dieses Jahres eine zeitlich begrenzte Chance gewähren, in die Legalität zurückzukehren. Die Brücke zur Steuerehrlichkeit soll dabei anders als vielfach vermutet nicht nur für hinterzogene Zinsen gelten, sondern auch für nicht versteuerte Erträge aus anderen Einkunftsarten.
Im Klartext: Das Ministerium hat es auf die möglichen Einnahmen abgesehen, die sich aus der nachträglichen Versteuerung von Schwarzgeld ergeben könnten. Mit einer Nachzahlung könnten sich die Steuersünder von sämtlichen Steuerschulden befreien, sagt Rosin. Die Amnestie gelte auch für hinterzogene Sozialabgaben.
Das Bundeskabinett wird nach BMF-Angaben noch in der ersten Aprilhälfte einen Regierungsentwurf zum Zinsabgeltungssteuergesetz verabschieden.