Auf einen Blick:
- Vom akustisch wirksamen Innenausbau mit Edelkastanien-Furnier bis zur XXL-Tür: die Liste spannender Referenzen der Tischlerei Baum & Söhne Möbelwerkstätten ist lang.
- Um neue Aufträge zu gewinnen, vertraut der Betrieb auf ein einziges Werbemittel: Broschüren seiner schönsten Projekte.
- Feste Partnerschaften sind den Hessen wichtig. Wann immer ein Auftrag umfangreiche Raumplanungen verlangt, setzt Frank Baum auf die Expertise eines langjährigen Kooperationspartners. Und bei der Ausführung auf das Know-how eines gewerkeübergreifenden Netzwerks.
Lange Sandstrände, reetgedeckte Häuser, das Meer von allen Seiten: Für besonders spannende Aufträge reist das Team der Kasseler Tischlerei Baum & Söhne Möbelwerkstätten gerne auch weit hinter seine hessischen Grenzen. Zum Beispiel auf die Insel Sylt. Zwei Jahre lang hat Unternehmer Frank Baum die Nordseeinsel für einen großen Auftrag regelmäßig besucht. In den leeren Räumen eines Reethauses ließen sie einen Spa- und Sportbereich entstehen. Drei Mitarbeitende des zehnköpfigen Innungsbetriebs arbeiteten in mehreren Etappen rund acht Wochen auf der Urlaubsinsel.
„Die einzige Werbung, für die wir Geld ausgeben“
„So traumhaft schöne Aufträge machen wir natürlich am liebsten“, sagt der Tischlermeister. Und er teilt Entstehungsprozess und Ergebnis solcher Projekte gerne mit anderen: Regelmäßig erstellt das Unternehmen Broschüren über seine außergewöhnlichsten Aufträge. In denen werden die Projekte in vielen Bildern und erklärenden Texten präsentiert und manche Projektbesonderheit herausgestellt. „Für uns ist das die einzige Werbung, für die wir Geld ausgeben“, sagt Frank Baum. Und das lohne sich.
„Ich schicke die Broschüren immer an unsere Kunden und zusätzlich an einige Architekten, mit denen wir noch nicht zusammengearbeitet haben“, erklärt der Unternehmer. Nutzen? „Ich wurde daraufhin schon von Architekten angerufen und mit großen Projekten beauftragt“, berichtet Baum. Auch manchem Bestandskunden rufe er sich so ins Gedächtnis. Beispiel: Der Besitzer des örtlichen Ferrari-Autohaus habe gerade jemanden für ein XXL-Türenprojekt gesucht, als er eine Broschüre des Tischlermeisters im Briefkasten hatte. „So sah er, dass wir auch Knowhow im Türenbau haben“, sagt Baum. Schließlich haben die Tischler eine sechs Meter hohe Eingangstür für das Autohaus gebaut, über deren Ferrari-roten, drei Meter hohen Türflügeln das ikonische Pferd der Italiener im Großformat glänzt.
1.400 Quadratmeter Furnier
Eine Broschüre widmet sich auch dem Sylter Projekt. „Darauf haben wir sehr viel Rückmeldung bekommen“, sagt Baum. Für ihn ragt das Projekt auch heraus, weil das Unternehmen darin eine Stärke ausspielen konnte, die eine persönliche Leidenschaft des Tischlermeisters ist: „Furnierarbeiten finde ich total klasse“, sagt Baum, „das machen wir oft und gerne“. Fast 1.400 Quadratmeter Furnier der Edelkastanie hat der Betrieb im Projekt verarbeitet. Außerdem wurden 120.000 Löcher per CNC-Maschine in akustisch wirksame Wandpaneele gebohrt, um drei nackte Räume in edle Sport- und Spa-Bereiche zu verwandeln. Penibel musste dabei ein Spaltmaß von acht Millimetern eingehalten werden.
Inzwischen kann die Tischlerei auf eine lange Liste spannender Projekte blicken. Lokal sind ihre Werke unter anderem im Rathaus Kassel, dem Staatstheater Kassel, dem Ottoneum und der Zeughausruine zu sehen. „Unser Name ist ein Stück weit bekannt bei Kunden und Architekten in der Region – das hilft natürlich“, sagt Baum. Ebenso helfe es, mit vielen Kollegen vernetzt zu sein und einen guten Draht zu ihnen zu haben. Frank Baum hat sich das persönlich durch langjähriges Engagement in der Schreiner-Innung Kassel aufgebaut. Seit 18 Jahren ist er Obermeister der Schreiner-Innung Kassel.
Schöner planen mit kompetentem Partner
Der Entwicklungsprozess, den das 131 Jahre alte Familienunternehmen seit Baums Übernahme im Jahr 2008 durchlaufen hat, macht den Unternehmer stolz. Die Aufträge ermöglichen es ihm, vielfältiges Handwerk von der kunstvollen traditionellen Arbeit mit Handwerkzeugen bis zu modernen Innenausbauten mit einem vielfältigen Materialmix zu realisieren. Davon profitieren auch seine Auszubildenden, deren Abschlussarbeiten beim Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ regelmäßig Podiumsplätze auf Innungsebene erreichen. Mit Blick auf seine Referenzen sagt er: „Unsere Projekte sind mit der Zeit definitiv aufwändiger und hochwertiger geworden.“
Diese Entwicklung beförderte auch eine enge Kooperation mit dem Raumplaner Masin Idriss, die Baum seit 15 Jahren pflegt. „Wenn sich ein Kunde Vorschläge für umfangreichere Innenausbauten wünscht, kooperieren wir grundsätzlich mit Masin Idriss“, sagt Frank Baum. Er sei Profi für Komplettausbauten, egal ob in Geschäftsräumen oder Penthäusern. Und da die Partner so häufig kooperieren, sei ihre Zusammenarbeit besonders effizient. „Jeder Architekt hat ein anderes Designempfinden und bestimmte Vorstellungen, wie Details einer Planung umzusetzen sind. Weil wir auf die Vorstellungen von Masin Idriss eingestellt sind, gibt es weniger Klärungsbedarf bei der Realisierung der Entwürfe.“
Kurze Wege durch festes Netzwerk
Ein Projekt, das dieses Jahr in Kooperation mit dem Raumplaner entwickelt und abgeschlossen wurde, ist ein Ladenausbau für den Handwerksbetrieb Orthopädie Schuhtechnik Markert. Ein herausfordernder Grundriss mit wenigen rechten Winkeln und vier tragenden Säulen mitten im Raum, sollte in ein einzigartiges Geschäft verwandelt werden. Das gelang mit viel moosgrünem Filz und rotem Naturleder. Die Säulen wurden geschickt in das Raumkonzept integriert, indem sie vollverkleidet in Regal, Steharbeitsplatz sowie Anpassungsarbeitsplätze mit Sitzgelegenheit verwandelt wurden.
Bei dem Projekt machte sich eine weitere Kooperation bezahlt, deren Partner die Baum & Söhne GmbH Partner ist: das Netzwerk Goethe 64, in dem sich neben Baum und Netzwerkgründer Idriss verschiedene Handwerksbetriebe wie Maler, Steinmetz, SHK- und Bauunternehmen zusammengeschlossen haben. „Bei größeren Aufträgen sind oft mehrere Gewerke involviert. Wenn man sich zusammentut, hat man kurze Wege und kann Projekte effizienter realisieren“, sagt Baum. Zwölf Unternehmen umfasse das Netzwerk aktuell. Ihre Gemeinsamkeit: Jeder könne sich auf den anderen verlassen. Den größten Vorteil des Netzwerks sieht Baum dabei für die Kunden: „Die können sich darauf verlassen, bei einem Umbau professionelle Firmen an Bord zu haben, die ihr Handwerk leben.“
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