Honeckers „grandiose Wirtschaftsreformer“, schreibt die Leipziger Internet Zeitung, hatten für das Aus von Tausenden von Handwerksbetrieben gesorgt. Die Enteignungswelle 1971/1972 gilt als einer der Sargnägel der DDR. Das Reform-Desaster in Zahlen: 1949 gab es in der DDR noch knapp 307.000 private Handwerksbetriebe mit 1,1 Millionen Beschäftigten. 1989 nur noch 82.500 mit 220.000 Beschäftigten.
Die Fotos von Heidi Vogel-Hennig sind zwischen 1986 und 1989 entstanden. Portraits von Meistern und ihren Mitarbeitern in Leipzigs Hinterhöfen: Wo Arbeiten und Wohnen ganz selbstverständlich in unmittelbarer Nachbarschaft üblich war, wo Geräusche und Gerüche der Arbeit zum Alltag gehörten. Viele der dokumentierten Betriebe sind inzwischen Geschichte – einigen ist der erfolgreiche Generationswechsel gelungen.
Die insgesamt 72 Bilder zeigt das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig noch bis Ende Juli.
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