Bundeswirtschaftsminister Werner Müller hat eine
verstärkte Zusammenarbeit im Kampf gegen Sicherheitsmängel im
Internet-Handel gefordert. Bei einem Spitzengespräch mit Vertretern
von Wirtschaft und Verbänden der Initiative
"Sichere Internetwirtschaft" sagte Müller,
Unternehmen und Privatanwender seien nach wie vor Attacken
ausgesetzt. Dadurch werde das Vertrauen in E-Commerce und E-Government beeinträchtigt. "Das können und wollen wir uns nicht
leisten."
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und
neue Medien (BITKOM) erklärte, die Zeit sei reif für eine IT-
Sicherheitsoffensive. BITKOM wolle mit eigenen Aktivitäten
insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen den Einsatz
von Sicherheitslösungen fördern, sagte Geschäftsführer Bernhard
Rohleder. Hauptanliegen sei die Einführung und breite Nutzung von
Verschlüsselungstechniken.
Kritik kam vom Verband der Anbieter von Telekommunikations- und
Mehrwertdiensten (VATM). Man sehe mit der geplanten
Internetüberwachung erhebliche Probleme auf Unternehmen und Bürger
zukommen, sagte Geschäftsführer Jürgen Grützner. Eine massive
Ausdehnung der Überwachung des E-Mail- und Datenverkehrs würde dem
Ziel, das Vertrauen in E-Commerce und Internet zu fördern und
Sicherheit zu gewährleisten, entgegenwirken.
Die regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften
verlangen eine erneute Diskussion um die Überwachungsverordnung
(TKÜV). Der Geschäftsführer des Bundesverbandes BREKO,
Rainer Lüddemann, erklärte, die Unternehmen seien durch die geplante
Verordnung unverhältnismäßig hoch belastet. Übertriebene staatliche
Überwachung verringere das Vertrauen in eBusiness-Anwendungen. Daher
sei es notwendig, noch einmal über die Neuregelung zu reden.