Fiat bringt den Ducato und den Fiorino auf die Ökoschiene. Beide Transporter gibt es künftig mit Erdgasantrieb. Der Fiorino rollt auch mit Elektromotor vom Band.
Der Doblò hat ihnen Appetit gemacht. Kein Wunder, mit der Erdgas-Version ihres Kleinlaster haben sich die Italiener eines großes Stück vom Kuchen auf dem Markt abgeschnitten. Jetzt legen sie nach. Pünktlich zur IAA- Nutzfahrzeuge übertragen sie ihr Erfolgsrezept auf den Ducato und Fiorino.
Zur Weltpremiere in Hannover präsentiert sich der Fiat Ducato Natural Power als Hochraumkastenwagen mit mittlerem Radstand. Unter der Haube steckt ein 3-Liter-Motor, der sowohl Erdgas als Benzin verbrennt. Mit Erdgas leistet die Maschine 100 kW (136 PS) und erreicht ein Drehmoment von 350 Newtonmetern bei 1500 Umdrehungen pro Minute. Spitze fährt das Auto 153 km/h. Als Tank fungieren fünf Gasflaschen, die Fiat unter den Laderaumboden montiert. Die Flaschen fassen zusammen 220 Liter Gas. Das entspricht etwa 38 Kilogramm und reicht bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 9,3 CNG (Compressed Natural Gas) für 400 Kilometer. Als Notration kann man den Ducato zusätzlich mit 15 Litern Benzin betanken.
Ähnlich kommt der Fiorino Natural Power daher. Ihn treibt ein 1,4-Liter-Vierzylindermotor. Im Erdgasbetrieb leistet er 48 kW (65 PS), mit Benzin kommt er auf 54 kW (65 PS). Die Reichweite mit Erdgas beträgt 300 Kilometer. Betankt werden zwei Stahlflaschen, in die jeweils 7,5 Kilogramm Gas passen. Um sie Platz sparend zu verstauen, haben die Ingenieure den Ladenraumboden um 120 Millimeter erhöht. Zudem hat der Fiorino einen 45-Liter fassenden Bezintank. Fährt man Erdgas- und Benzintank leer, legt das Auto 900 Kilometer zurück.
Für den Stadverkehr gedacht ist der Fiorino Electric. Der kleine Flitzer hat 30/60 kW starken Dreiphasen-Asynchronmotor. Die kurzfristig abrufbare Leistung beträgt 60 kW. Das Drehmoment liegt maximal bei 260 Nm. Damit erreicht der Fiorino nach 6,4 Sekunden das normale Stadt-Tempolimit, wie die Italiener betonen. Vollgas beschleunigt er auf 100 Stundenkilometer.
Als Energiespender dienen Lithiumionen-Batterien. Sie sind im Fahrzeugheck untergebracht wo sich sonst Ersatzrad und Abgasanlage befinden. Eine Batterieladung reicht für 100 Kilometer. In sechs bis acht Stunden lassen sich die Akkus über das Haushaltsnetz aufladen (bei 9 kW-Anschluss in nur drei Stunden). Zum Händler rollt das Elektromobil Ende des Jahres.
(mfi)