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"Klappern” gehört zum Handwerk: Wer im Wettbewerb um die besten Lehrlinge die Nase vorn haben will, sollte sich aktiv um den Nachwuchs bemühen.

"Klappern gehört zum Handwerk: Wer im Wettbewerb um die besten Lehrlinge die Nase vorn haben will, sollte sich aktiv um den Nachwuchs bemühen.

von Astrid Funck

Was hat dazu geführt, dass Sie sich für diesen Beruf interessieren?, diese Frage stellt Heinz-Dieter Düsterhus am Anfang eines jeden Bewerbungsgespräches. Düsterhus ist Ausbildungsleiter im Autohaus Wolfsburg der Hotz und Heitmann GmbH amp; Co. KG. Rund 160 der über 400 Lehrstellenbewerber für den gewerblichen Bereich hat die Firma beim letzten Mal zu Gespräch und Einstellungstest eingeladen ein aufwändiges Unterfangen. Düsterhus achtet dabei auf Artikulationsvermögen, Auftreten und Umgangsformen der Bewerber. Im Test fragen die Wolfsburger Kenntnisse in Mathematik und Physik sowie Allgemeinwissen und Rechtschreibung ab.

Rechtzeitig Fahrt aufnehmen!

Der Kfz-Mechatroniker zum Beispiel sei ein sehr anspruchsvoller Lehrberuf geworden, sagt Düserhus. Da gelte es, gute Realschüler, wenn möglich auch Abiturienten für die Ausbildung zu gewinnen. Aber das sei nicht immer leicht. Das Handwerk beginnt oft relativ spät mit der Bewerbersuche, größere Industriebetriebe sind da tendenziell schneller, hat Klaus-Peter Thon, Ausbildungsberater der Handwerkskammer Braunschweig, beobachtet. Um der Industrie nicht hinterherzuhinken, solle man schon im Herbst des Vorjahres mit den Planungen für das kommende Ausbildungsjahr beginnen. Sonst sind die guten Bewerber bereits weg, warnt Thon.

Neue Wege einschlagen!

Der übliche Weg führt zu den Arbeitsämtern und Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern und Innungen. Diese Routinestops reichen aber nicht aus, meint Anke Frilling, die im Personal-Management der Zahntechniker-Innung Düsseldorf tätig ist. Die meisten Betriebe betreiben noch keine aktive Akquise, erklärt die Expertin. Dazu gehöre zum Beispiel, dass sie mit Broschüren, Filmen oder anderem Informationsmaterial für sich und den Ausbildungsberuf werben. Die Düsseldorfer Innung bereite zum Beispiel gerade einen Film auf DVD vor, der den Zahntechniker-Beruf vorstelle und die Arbeitsabläufe beschreibe. Diese Gemeinschaftsproduktion komme auch kleinen Betrieben zugute, für die ein Film in Eigenregie zu teuer wäre.

Überall vorbeischauen!

Mit diesem Material im Gepäck sollten die Betriebe Frilling zufolge in die Schulen gehen, auf Ausbildungsmessen für sich werben und Schulabgänger zu sich einladen. Ein Tag der offenen Tür ist da eine prima Sache, meint Frilling. Firmen könnten auf diese Art ihre Bekanntheit steigern, so dass sich daraufhin auch mehr Auszubildende von selbst an den Betrieb wenden.

Und endlich das Ziel ansteuern!

Ausbildungsberater Thon rät dazu, den aussichtsreichsten Kandidaten zunächst ein Praktikum anzubieten entweder im Rahmen des von den Schulen vorgesehenen Betriebspraktikums oder als Schnupperpraktikum in den Ferien. Danach weiß hoffentlich jeder, woran er ist.

So finden Sie den passenden Lehrling

Anforderungen festlegen

Überlegen Sie genau, welchen Schulabschluss der künftige Auszubildende mitbringen sollte, welche fachlichen Grundkenntnisse Sie voraussetzen und inwiefern der Bewerber handwerklich geschickt sein sollte.

Talente erkennen

Prüfen Sie in Praktika nicht nur auf die handwerklichen Fähigkeiten. Achten Sie auch auf die sozialen Kompetenzen des Bewerbers, auf seine Teamfähigkeit und die Art, wie er mit Kunden, Kollegen und Lieferanten kommuniziert.

Unterlagen auswerten

Werten Sie systematisch Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Schulzeugnisse, und Praktikumsbeurteilungen aus. Achten Sie dabei insbesondere auf Fehlzeiten in Schule und Betrieb.

Gespräche führen

Führen Sie nicht nur Bewerbungsgespräche, sondern unterhalten Sie sich nach Möglichkeit auch mit den Eltern oder Lehrern der Lehrstellen-Anwärter. Nur so können Sie sich ein genaueres Bild von dessen Persönlichkeit machen. Achten Sie auf Umgangsformen und äußere Erscheinung. Wie treten die Bewerber auf? Wie gut sind sie auf das Gespräch vorbereitet?

Bewerber testen

Zu empfehlen sind außerdem theoretische und praktische Tests. Ein Teil der Handwerkskammern, Fachverbände und Innungen hat dafür bereits Leitfäden und Fragebögen ausgearbeitet.

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