Die jetzt verabschiedete Steuerreform treibt
offenbar doch mehr und mehr Personenunternehmen zur Umwandelung in
GmbH oder AG. Damit gehe der entsprechende Plan von
Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) für einen solchen
Strukturwandel offenbar auf, berichtete das
"Handelsblatt". Es bezog sich dabei auf eine eigene
Umfrage bei führenden Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften,
Steueranwälten und Unternehmen.
So bereiteten zahlreiche Firmen einen solchen Wechsel bereits vor,
sagte Hartwig Welbers, Partner der Unternehmensberatung
Pricewaterhouse Coopers. Von 2002 an ist der Verkauf von
Unternehmensbeteiligungen steuerfrei.
Beratungsbedarf vor allem bei internationalen Steuerfragen sehe
Wolfgang Westphälinger, Leiter der Steuerabteilung von Arthur
Andersen. So sei das Ausland steuerlich interessanter geworden. Allerdings bestehe im
Außensteuerrecht noch immer Planungsunsicherheit. "Wir wissen nicht,
was die Kommission zur Anpassung der Steuerreform endgültig
vorschlagen wird", sagte Westphälinger.
Dem Mittelstand brennen hingegen Fragen zur neuen Gewerbesteuer-
Anrechnung auf den Nägeln. "Die Regeln sind viel zu kompliziert und
provozieren unvernünftige Steuergestaltungen", betonte Klaus Olbing
von der Steuerkanzlei Streck Mack Schwedhelm in Köln.
In den Unternehmen selbst arbeitet man der Umfrage zu Folge
verschärft an steuerlichem Risikomanagement. "Die Kehrseite der
Steuerfreiheit der Veräußerungsgewinne ist nämlich, dass Verluste in
der AG unwiederbringlich verloren gehen", so Siemens-
Steuerabteilungsleiter Fritz Esterer.