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Dienstleister mit Durchblick

Dienstleister mit Durchblick

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich Handwerksbetriebe als Dienstleister profilieren können, indem sie neue Informations- und Kommunikationstechniken einsetzen. Der "Geschäftsplanwettbewerb für IT-gestützte innovative Dienstleistungen" bietet findigen Handwerksunternehmern die Chance, ihre Ideen zu verwirklichen.

Der Wettbewerb im Überblick

Zeitmangel könnte der Grund sein, Nachlässigkeit oder fehlendes Vertrauen, sagte sich Augenoptiker Altfrid Breiderhoff, als er wieder einmal darüber nachdachte, warum seine Kunden so selten zum Sehtest erscheinen. Und da kam ihm plötzlich die Idee mit dem Augencheck im Internet.

Unter der Adresse www.sehteste.de, so Breiderhoffs Pläne, sollen künftig verschiedene Varianten abrufbar sein, darunter eine speziell für Kinder. "Auch Personen, die bisher noch keine Brille tragen, können so ihre Augen ohne großen Aufwand prüfen", erklärt der Inhaber der Firma "Brillen Breiderhoff" im nordrhein-westfälischen Herten. Genaue Dioptrien-Werte ließen sich per Computer zwar nicht ermitteln, eine Tendenz aber sehr wohl. Sobald die notwendige Software fertiggestellt ist, will sich Breiderhoff bundesweit nach Kooperationspartnern umschauen. Diese Betriebe werden dann jedes Mal aufgelistet, wenn das Testergebnis einen Optikerbesuch nahe legt.

Das Beispiel des Sehtests im Internet zeigt, wie sich Handwerksbetriebe als Dienstleister profilieren können, indem sie neue Informations- und Kommunikationstechniken einsetzen. Um die Entwicklung entsprechender Konzepte zu beschleunigen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung jetzt ein neues Förderprogramm mit dem Titel "Service-Kooperationen im Handwerk - Geschäftsplanwettbewerb für IT-gestützte innovative Dienstleistungen im Handwerk" aufgelegt. Etwa 100 Pioniere, die ihr Dienstleistungsangebot im Privat- oder Geschäftskundenbereich erweitern möchten, sollen im Rahmen dieses Programmes gefördert werden.

Kooperationen bevorzugt

Die Geschäftsplanidee muss neuartig und auf andere Handwerksunternehmen übertragbar sein. "Ein besonderer Pluspunkt ist, wenn das Vorhaben auf einer Kooperation beruht", unterstreicht Ewald Heinen vom Institut für Technik der Betriebsführung (itb) in Karlsruhe, das die teilnehmenden Firmen betreuen wird. Der Kooperation können auch handwerksfremde Betriebe angehören.

Wer bis zum 1. Oktober 2001 eine Ideenskizze einreicht und die Fördervoraussetzungen erfüllt, hat Aussicht auf einen Zuschuss von bis zu 35.000 Mark. Soweit es sich bei den Kooperationspartnern um Handwerksunternehmen handelt, können auch sie solch eine Finanzspritze erhalten. Allerdings werden nicht mehr als fünf Betriebe pro Kooperation gefördert.

"Als Gegenleistung erlauben uns die Teilnehmer, allgemeine Ergebnisse zu veröffentlichen, um so auch andere Betriebe auf Dienstleistungskurs zu bringen", sagt itb-Mitarbeiter Heinen. Geplant seien unter anderem Vortragsveranstaltungen, auf denen einige der geförderten Unternehmen ihre Pläne vorstellen. Einen "Ideenklau" brauchen die Betriebe Heinen zufolge nicht zu fürchten: "Informationen gehen nur raus, wenn wir das vorher mit den Firmenchefs abgesprochen haben."

Weitere Tipps und Informationen zum Thema "Handwerk und Dienstleistungen" sind im Internet abrufbar unter www.itb.de und www.dl2000.de.

Der Wettbewerb im Überblick

Was wird gefördert?

Der Wettbewerb soll Handwerksbetriebe dazu anregen, sich als innovative Dienstleister zu profilieren und dabei neue Medien (Internet, Extranet) einzusetzen und/oder Kooperationen einzugehen. Gefördert wird die Entwicklung dienstleistungsorientierter Geschäftspläne, nicht aber deren Umsetzung.

Wer kann sich an dem Wettbewerb beteiligen?

Mitmachen können alle Betriebe, die in die Handwerksrolle eingetragen sind, wobei vorzugsweise die kleineren mit bis zu 50 Beschäftigten gefördert werden sollen.

Wie hoch ist das Fördervolumen?

Für ihre neuen Geschäftspläne können die teilnehmenden Betriebe bis zu 35 000 Mark an Fördermitteln erhalten. Bei Kooperationen sind maximal fünf Unternehmen förderberechtigt.

Welche Fristen sind zu beachten?

Als Bewerber gilt, wer bis zum 1. Oktober 2001 eine Ideenskizze (maximal zehn Seiten) beim DLR-Projektträger für das BMBF, Südstraße 125, 53175 Bonn, Telefon (02 28) 38 21-124, Fax: (02 28) 38 21-248, E-Mail: albrecht.konter@dlr.de, eingereicht hat. Das Auswahlverfahren soll dann bis Ende November 2001 abgeschlossen sein.

Wer ist Ansprechpartner für nähere Informationen?

Interessierte können sich an das Institut für Technik der

Betriebsführung (itb) in Karlsruhe wenden, Telefon (07 21) 9 31 03-0, Fax (07 21) 9 31 03-50, E-Mail: info@itb.de, Internet: www.itb.de.

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