Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Archiv

Kündigung statt Scheidungskrieg

Ex und hopp: Weil ein Unternehmer während der Scheidung Ärger im Betrieb fürchtet, hat er seiner Noch-Ehefrau den Job gekündigt. Völlig zu Recht, entschied ein Arbeitsgericht.

Acht Jahre lang war die Frau im Betrieb ihres Ehemannes beschäftigt, als die Ehe in die Brüche ging. Der Unternehmer entließ die Frau daraufhin fristgerecht und stellte sofort sie von der Arbeit frei. Seine Begründung: Die weitere Zusammenarbeit sei wegen der Störung des Betriebsfriedens unzumutbar.

Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg gab dem Mann recht:

Da der Betrieb weniger als fünf Mitarbeiter habe, falle das Arbeitsverhältnis nicht unter den gesetzlichen Kündigungsschutz.

Ebenso wenig verstoße die Kündigung gegen den Grundsatz von Treu und Glauben gemäß Paragraf 242 BGB: Angesichts des laufenden Scheidungsverfahrens fehle die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit. Andernfalls sei eine Störung des Betriebsfriedens zu befürchten gewesen.

Nicht zuletzt sei Kündigung auch sozial nicht ungerecht: Zwar gebe es Kolleginnen mit kürzerer Betriebszugehörigkeit, doch aufgrund ihres Unterhaltsanspruchs sei die Noch-Ehefrau sozial nicht schutzwürdiger.

Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg: Urteil vom 9. Mai 2008, Az. 6 Sa 598/08

(jw)

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Ein Arbeitszeugnis muss zugleich wahr und wohlwollend sein. Dass Arbeitnehmende Änderungen verlangen, ist kein Einzelfall.

Urteil

Nach Zoff um Arbeitszeugnis Schlussformel gestrichen – zu Recht?

Mitarbeiter haben kein Recht auf gute Wünsche im Arbeitszeugnis. Ob Chefs sie nachträglich streichen dürfen, entschied das Bundesarbeitsgericht.

    • Personal, Recht, Arbeitsrecht
„Dass junge Handwerkerinnen schwanger werden, ist völlig normal“, sagt Malermeisterin Tamina Beckerat und setzt in Sachen Familienplanung auf Offenheit anstatt auf Problematisierung.

Junge Handwerkerinnen

Nach Kündigung wegen Familienplanung: Als Chefin ein Vorbild

Den Job verloren, weil sie eine Familie wollte: eine schmerzliche Erfahrung für Tamina Beckerat. Als Chefin eines Frauenteams spricht sie das Thema Schwangerschaft bewusst an.

    • Personal
Rente plus Arbeitseinkommen: Laut einer Studie liegt die Steuerlast für Frührentner mindestens bei 32,5 Prozent, im schlimmsten Fall bei 46 Prozent.

Personal

Arbeiten trotz Frührente: Lohnt sich das für Ihre Mitarbeitenden?

Frührentner müssen keine Rentenkürzung mehr fürchten, wenn sie trotz Rente noch einen Job haben. Drei Beispiele zeigen, wie sich das finanziell auswirkt.

    • Personal, Politik und Gesellschaft
Frust entsteht bei engagierten Mitarbeitenden, die ihre Ideen nicht einbringen können.

Personal

Mit diesen drei Fragen knacken Sie frustrierte Mitarbeiter

Wenn das Team mauert oder Mitarbeitende innerlich gekündigt haben, kann das den Betrieb in Schieflage bringen. Drei Fragen, mit denen Sie wieder ins Gespräch kommen.

    • Personal, Personalführung, Psychologie