Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Ernstes Thema heiter formuliert

Handwerker „flippt etwas“ aus

Ein Bauträger, ein Vorschlaghammer, eine Bank, wütende Handwerksmeister, ein Benzinkanister: In einem kleinen Ort in Rheinland-Pfalz geht’s rund.

Die Hauptdarsteller: Der Chef einer Bankfiliale, in diesem Fall einer Raiffeisenbank, die einen Wohnpark im Landkreis Bad Dürkheim finanziert. Ein Bauträger, der – wie soll man sagen – an seinem Geld hängt. Und dann gäb’s da noch etliche Handwerksmeister aus der Region, die um ihre Existenz bangen. Insgesamt: ein Pulverfass.

Über den Showdown berichtet das Internetportal rheinpfalz.de. Zwei Fünffamilienhäuser, ein Einfamilienhaus und vier Reihenhäuser sind „hochgezogen worden“, die ersten Familien leben bereits in den Neubauten. Und an einem ganz normalen Morgen, Ende November, ist den Leuten jetzt ein Schauspiel geboten worden, mit dem sie nicht gerechnet haben dürften. Einer der Handwerker sei „etwas ausgeflippt“, zitiert rheinpfalz.de den Leiter der Bad Dürkheimer Polizeiinspektion.

Ein Vorschlaghammer und eine Drohung: „Alles wieder abreißen.“ Lesen Sie Seite 2.

Mini-Demo im Schalterraum

Was für ein Film: Mit einem Vorschlaghammer sei der Mann über das Baugelände in Gönnheim marschiert, schreibt rheinpfalz.de. Seine Drohung: „Alles wieder abreißen.“ Da auch ein „voller Benzinkanister“ im Spiel sein soll, müssen ihn seine Kollegen vor einer Straftat bewahren. Die Polizei wird gerufen, muss aber nicht eingreifen – der Handwerker beruhigt sich wieder. Vorerst.

Wenige Stunden später steht eine „achtköpfige Handwerkerdelegation“ wütend im Schalterraum einer kleinen Raiffeisenbank. Sie wollen mit dem Projektfinanzierer und Vorstandsmitglied der Bank sprechen. Denn: Die Zeit drängt. „Ende des Monats wird es knapp. Dann gehen wieder Handwerkerfirmen kaputt”, schallt es laut rheinpfalz.de aus den „Mündern aller Anwesenden“.

Allein ein „Gipser, Stuckateur und Verputzer“ sei mit 45.000 Euro in den vergangenen 8 Wochen in Vorleistung gegangen. Und: „Fliesenleger, Heizungsbauer, Maler und weitere Betriebe aus der Umgebung stehen ebenfalls kurz vor dem finanziellen Exitus.“ Insgesamt seien nach Schätzungen der Unternehmer rund 300.000 Euro offen.

Weihnachten muss in diesem Jahr wohl verschoben werden – lesen Sie die nächste Seite.

Keine Hoffnung auf ein Happy End

Ein Vorstandsmitglied der Bank lässt nur einen der Handwerker in sein Büro eintreten und stellt einen Termin in Aussicht. Die Handwerker im Schalterraum kommentieren das so: „Die vertrösten uns seit Wochen.”

Weil die Betriebsinhaber jetzt auf der Straße vor der Bank „ihrem Unmut freien Lauf lassen“ und ein rheinpfalz.de-Journalist in der Bank anruft, zeigen sich zwei der Banker schließlich im Eingangsbereich des Geldinstituts. Vorher waren sie wegen „angeblich dringender Beratungen“ nicht zu sprechen. Die Banker „beschwichtigen“ die Handwerker, man wolle alle Beteiligten an einen Tisch holen. „Die Situation gerät aus den Fugen”, stellt der Vorstandsvorsitzende der Bank „bedeutungsschwanger“ fest (so formuliert das zumindest rheinpfalz.de)

Wer sich an dieser Stelle fragt, was der Bauträger zu sagen hat, liegt richtig. Der hätte „Licht ins Dunkel“ bringen können, meldet sich aber erst nach wiederholten Rückrufbitten am Abend in der rheinpfalz.de-Redaktion. Am Telefon will der Mann keine Auskunft geben. In einer SMS teilt er einem der Handwerker lediglich mit, dass das Geld kommen werde. Aber nach einem Tag mit einem Vorschlaghammer, einem Benzinkanister und einer Bank-Demo dürfte die Hoffnung auf ein Happy End nicht sonderlich groß sein.

Ob zwischenzeitlich tatsächlich Geld geflossen ist, stand bei handwerk.com-Redaktionsschluss nicht fest, zumindest einer der Handwerksmeister verneint das auf Nachfrage. Fortsetzung folgt.

 

(sfk)

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Mit einer Tischlerei und einem Möbelhaus fand dieser Betrieb zu seiner Berufung: Ferienhäuser ausstatten. 

Holzhelden

Diese Handwerker machen Urlaube schön

Wer richtet eigentlich Ferienhäuser ein? Das fragte sich einst ein Bauträger und ging auf zwei Tischler zu. Die fanden darin eine neue Berufung.

    • Holzhelden, Strategie
Starke Strömung und Schiffsverkehr: Schwimmen im Rhein ist besonders unter Alkoholeinfluss gefährlich und kann im Arbeitsverhältnis eine Pflichtverletzung darstellen.

Personal

Firmenfeier: Fristlose Kündigung für Sprung in den Rhein?

Gute Stimmung auf dem Partyschiff: Doch dann geht ein Mitarbeiter im Rhein baden und ruiniert damit die Stimmung. Der Betrieb revanchiert sich mit der Kündigung.

    • Personal, Arbeitsrecht
Flaschenöffner aus einer Gartenbank: Mit Kundengeschenken aus handwerklicher Fertigung bleiben Betriebe ganz beiläufig im Gedächtnis ihrer Kunden.

Marketing und Werbung

Kundengeschenke: Starke Unikate vom Handwerker

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft – auch zu guten Kunden. Umso besser, wenn sie aus der eigenen Werkstatt kommen. Zeigen Sie uns auch Ihre Ideen!

    • Marketing und Werbung
Zu klein, um aufs Dach zu steigen, sind diese Kinder vielleicht. Aber groß genug, um das Handwerk kennenzulernen und einen Hammer zu schwingen, sind sie auf jeden Fall.

Nachwuchs gesucht?

Wettbewerb bringt Kita-Kinder in Handwerksbetriebe

Sie suchen neue Wege zur Nachwuchsgewinnung? Dann probieren Sie es doch mal mit den ganz Kleinen! Bei der Aktion „Kleine Hände, große Zukunft“ können auch Sie Ihre Werkstatt öffnen.

    • Personal, Personalbeschaffung