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Finanzierungsservices

Leasing als Serviceangebot

Viele Handwerker haben als Kunden die Vorteile des Leasings schätzen gelernt. Um ihr eigenes Geschäft zu beleben, bieten manche nun ihrerseits diesen Finanzierungsservice an. Mit dem nötigen Know-how lässt sich das Geschäftsfeld ausdehnen.

"Dass mein Bad mit Modulbausteinen leasingfähig ist, habe ich erst nach der Entwicklung bemerkt", sagt Robert Hug. Der Schreiner aus dem baden-württembergischen Herrenberg hat ein umzugsfähige, silikon- und fliesenfreies Bad entwickelt und konnte es per Leasing bereits verkaufen.

Vorteile des Leasing

"Besonders für gewerbliche Kunden fallen die Vorteile des Leasings ins Gewicht", sagt Manfred Bock der Geschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Leasing-Unternehmen. Leasing sei bilanzneutral, das heißt, dass das Leasingobjekt nicht beim Leasingnehmer, sondern beim Leasinggeber in der Bilanz geführt werde. Leasing schone Kreditlinien und Liquidität und es fielen keine investitionsbezogenen Steuern an. "Außerdem sind die Leasingraten voll als Betriebskosten absetzbar", ergänzt Bock. Für den Hersteller sei die prompte und vollständige Bezahlung durch den Leasinggeber der größte Vorteil.

Hug kann mit seinem Angebot gut auf Kundenwünsche eingehen. So tauschte er in einem Krankenhaus alle Badezimmer aus. Das sei nur möglich gewesen, weil die Leasingraten im Rahmen des Renovierungsetats des Krankhauses lagen, betont Hug. Ein Kauf der Badezimmer hätte den Etat mehrerer Jahre verschlungen.

"Letzlich geht es bei Leasing darum, dem Kunden interessante Möglichkeiten zu eröffnen", sagt Frank Neumann. Handwerker könnten so demonstrieren, dass sie sich umfassend um den Kunden kümmern. Als Inhaber der Leasnet AG führt er auf einem Internet-Marktplatz Leasinggeber und Leasing-Interessierte zusammen (www.leasnet.de).

So entscheidet der Leasinggeber

Theoretisch könne jedes Geschäft mit mobilen Wirtschaftsgütern über Leasing abgewickelt werden. Praktisch seien nur bestimmte Waren und Kunden leasinggeignet. "Der Leasinggeber trifft seine Entscheidung im Spannungsfeld zwischen Kundenbonität und Fungilbilität der Ware", sagt Neumann: Das bedeutet, dass die Ware wertbeständig und marktgängig sein müsse. "Siemens wird von jeder Leasinggesellschaft als Kunde akzeptiert. Und einen Oberklassewagen ist gut weiterverkaufbar", verdeutlicht Neumann.

Da Privatkunden gesetzlich stark geschützt seien, würden viele Leasinggesellschaften sie nicht als Leasingnehmer akzeptieren, erklärt Bock. "Die Leasinggeber müssen bei Privatkunden das Risiko der Unwirksamkeit von Verträgen einkalkulieren. Es gibt nur sehr wenige Gesellschaften, die sich auf diesen Markt spezialisieren." Und Neumann ergänzt: "Solche Gesellschaften arbeiten häufig nach dem Prinzip der großen Zahl." Die Masse gleiche dann den Verlust unsicherer Kunden aus.

Manche Leasinggeber nehmen den Hersteller in eine Mitverpflichtung, um sich vor der Zahlungsunfähigkeit von Leasingnehmern zu schützen, berichtet Neumann. Kann das im Interesse der Hersteller liegen? "Manche Industrieaufträge bekommen Herstellerfirmen nur noch, wenn sie auch gleich die Finanzierung mitliefern", gibt Neumann zu bedenken. Und: Solche Ausfälle ließen sich bei der Preisgestaltung einkalkulieren.

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Eine 35-seitige "Leasing-Fibel" im pdf-Format bietet das Unternehmen Grenke-Leasing: www.grenkeleasing.de. Das Büchlein erklärt anschaulich, was Unternehmer wissen sollten, wenn sie Leasing anbieten möchten.

Internet-Marktplatz für Leasing-Interessierte und Leasinggeber der Leasnet AG www.leasnet.de

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