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Inhaltsverzeichnis

Mehr Verständnis für den Partner

So vermeiden Sie betriebsbedingten Beziehungsstress

Wenn der oder die Liebste nichts mit dem Betrieb zu tun hat, fehlt oft das gegenseitige Verständnis – es droht Beziehungsstress. Was können Sie tun?

Auf einen Blick:

  • Wenn die Schnittmenge zwischen Partnern dauerhaft fehlt, drohen Beziehungsstress und Entfremdung.
  • Ein regelmäßiger Austausch über Alltags-Anforderungen, Bedürfnisse und Wünsche sorgt für Nähe und schafft auf beiden Seiten Verständnis.
  • Sprechen Sie zu Hause über wichtige Firmenentscheidungen, sonst fühlt sich der/die andere abgehängt. Dazu gehört auch das Thema „Investitionen“.
  • Schöne gemeinsam verbrachte Zeit und feste Rituale geben Beziehungssicherheit.
  • Akzeptieren Sie, dass es vielleicht keine optimale Lösung gibt. Mit Kompromissen und vielleicht einer Umorganisation des Alltags kommen Sie aber schon sehr weit.

In manchen Beziehungen hängt der Haussegen oft schief wegen des Betriebs. Hat der eine nichts mit der Firma des anderen zu tun, kommt es zu Streit. Typische Anlässe sind Zeit, Prioritäten und Geld. Eine Paartherapeutin und ein Beziehungscoach geben Tipps für mehr Harmonie und ein besseres Miteinander, auch wenn jeder in einem anderen Bereich tätig ist.

Achten Sie auf genug Gemeinsamkeiten und Austausch

In typischen Männer-Handwerksberufen ist das klassische Beziehungsmodell noch weit verbreitet: Der Mann arbeitet und die Frau kümmert sich zu Hause um die Kinder. Oder sie geht einem komplett anderen Beruf nach. In beiden Fällen droht ohne Austausch Entfremdung. Therapeutin Sandra Kelian: „Zieht sich jeder in seinen eigenen Bereich zurück, fehlen die Gemeinsamkeiten.“

Sie weist auf einen weiteren Aspekt hin: „Beim Klassik-Modell ist die Frau vielleicht frustriert und fühlt sich ihrem Mann unterlegen. Das scheinbare Gefälle führt zu weiteren Spannungen.“ Je weniger die beiden Partner über ihren jeweiligen Alltag und die damit verbundenen Anforderungen sprechen, desto mehr entfernen sie sich voneinander.

Coach Olaf Schwantes empfiehlt Paaren deshalb ein regelmäßiges „Beziehungs-Update“, das so funktioniert: „Zunächst muss sich jeder Partner über seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche im Klaren sein.“ Anschließend tauschen sich beide darüber aus. Schwantes: „Manchmal ändert sich der Alltag. Und das, was vorher funktioniert hat, läuft plötzlich unrund.“ Als Beispiele nennt er das Heranwachsen von Kindern oder gestiegene unternehmerische Anforderungen.

Einbeziehen statt Informieren hilft

Mancher Betriebsinhaber macht den Fehler, seiner Frau nur Informationen über bereits getroffene Entscheidungen zu geben. Kelian beschreibt das Verhalten genauer: „Wenn es zum Beispiel um eine große Investition geht, ist die Entscheidungsfindung ein längerer Prozess. Der Handwerker spricht darüber in vielen Fällen erst mit seinen Mitarbeitern oder Geschäftspartnern.“ Das kränkt die Partnerin, da sie als Letzte in der Kette vor vollendete Tatsachen gestellt wird.

Die Therapeutin rät dazu, wichtige betriebliche Entscheidungen zuerst mit dem Partner zu erörtern und seine Meinung zu erfragen. „Gerade weil er oder sie eine andere Sichtweise von außen hat, können ganz neue Punkte auftauchen.“ Sie räumt ein, es gebe in Einzelfällen Personen, die sich gar nicht für den Betrieb des anderen interessieren. „Auch das sollten Sie als Unternehmer im Gespräch mit Ihrer Frau ermitteln und sich dann darauf einstellen.“

Schwantes ergänzt: „Je weniger Austausch erfolgt, desto größer werden Ängste und Misstrauen.“ Der andere füllt die Informationslücke mit negativen Annahmen und Fantasien. Um Brücken zu bauen, sind regelmäßige Gespräche und gutes Zuhören gefragt. „So wissen Sie gegenseitig immer ungefähr, womit sich der andere gerade befasst und was ihn bewegt. Dadurch entsteht Nähe“, betont er.

Schöne Paar-Erlebnisse und feste Rituale verbinden

Wichtig sind nach Ansicht des Beziehungscoachs auch schöne geteilte Erlebnisse, selbst wenn die gemeinsame Zeit knapp ist. „Ein romantisches Candle-Light-Dinner, ein Wochenendausflug oder ein Tanzkurs trösten dann ein bisschen über die Situation hinweg.“ Auch Eltern von Kindern sollten sich bewusst immer wieder kleine Paar-Auszeiten nehmen. „Zwei Stunden in der Woche sind das Mindeste“, sagt Schwantes.

Der Coach präsentiert einen weiteren Vorschlag: feste Rituale, die in den Alltag eingebaut werden. „Das kann eine herzliche Umarmung sein, wenn jemand nach Hause kommt. Oder beide machen nach der Arbeit immer einen kleinen Spaziergang zusammen. Es gibt viele Möglichkeiten.“ Er fügt hinzu, diese Rituale müssten zusammen entwickelt und auf die Wünsche beider abgestimmt werden. „Benötigt jemand nach der Arbeit erst eine halbe Stunde Ruhe, finden die beiden eben etwas anders – oder sie gehen später nach draußen.“

Für das Einhalten dieser Absprachen ist es wichtig, von Zeit zu Zeit zu überprüfen, ob sie noch zu Ihnen als Paar passen. Schwantes: „Selbst wenn ein Rundgang mit dem Hund immer zur gleichen Zeit eine liebe Gewohnheit ist – wenn sich einer von Ihnen das Bein bricht oder keine Lust mehr hat, müssen Sie kreativ sein und umdenken.“

Überprüfen Sie Ihre Arbeitsorganisation

Zu große Erwartungen an eine perfekte Beziehungslösung führen auf beiden Seiten zu Frustration. Kelian: „Es geht darum, miteinander im Gespräch zu bleiben. Und manchmal ist eine Situation eben für eine bestimmte Dauer schwierig.“ Das gemeinsame Bemühen um mehr Austausch und Zusammensein ist der wichtigste Schritt zu mehr Harmonie. „Und dann bleiben Sie bitte dran und bemühen sich fortlaufend umeinander.“ Eine einmalige Aktion bringt wenig, wenn beide danach wieder auf die gewohnte Einzel-Schiene zurückkehren.

Was speziell das Zeitproblem anbetrifft, hat die Ehe-Beraterin noch einen Tipp: „Überdenken Sie als Betriebsinhaber Ihre Arbeitsorganisation. Vielleicht können Sie mehr an Ihre Leute delegieren oder externe Unterstützung einkaufen. Und schon haben Sie mehr Zeit für die Partnerin und die Familie

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