Foto: Dennis Gauert

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Augsburger Grubenkiste

Unterwegs mit dem MAN TGE 3180 4x4

MAN legt nach: Den Transporter TGE gibt es nun auch mit Allrad-Antrieb. Wir waren mit dem Kastenwagen auf Achse.

Auf einen Blick

  • Auf allen Vieren: Dank moderner Haldex-Kupplung verteilt sich die Kraft des 180 PS starken Turbo-Diesels bei Bedarf auf alle viel Räder. Das macht sich gerade bei weniger griffigen Untergründen auf der Baustelle und in der Kiesgrube besonders positiv bemerkbar.
  • Bissige Bremse: Die Bremsen des Augsburgers gehen beherzt zur Sache. Gerade im Gelände ist da oft ein sensibler Bremsfuß nötig.
  • Rund um sorglos: Den Testwagen hat MAN mit allem ausgestattet, was dem Fahrer lieb und teuer ist. Unter dem Strich stehen da 51.483 Euro netto auf der Rechnung. Warum dann noch das Navi fehlt, bleibt dem Tester schleierhaft.
  • Starke Mischung: 1.013 Kilo Nutzlast, drei Tonnen Zugkraft, kraftvoller Motor, gehobene Ausstattung, Allrad-Antrieb – MAN schürt mit dem TGE 3180 4x4 ein attraktives Paket. Das lassen sich die Bayern allerdings auch gut bezahlen. Wer zugreift, bekommt einen grundsoliden Transporter, der auch auf der Langstrecke zu gefallen weiß.

Lange hat sich MAN auf das Geschäft mit großen Nutzfahrzeugen konzentriert. Anders wurde das erst mit dem Transporter-Modell TGE. Den haben die Schwermetallfachleute jetzt auch mit Allrad-Antrieb auf den Markt gebracht. Grund genug, dem so ausgerüsteten Bayern mit niedersächsischen Wurzeln noch einmal auf den Zahn zu fühlen.

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Ein MAN von VW

Außen sind die ehemaligen Augsburger (MAN sitzt heute in München) durch einen individuellen Kühlergrill, Schriftzüge und Embleme zu erkennen, ansonsten fußt der 2,70 Meter hohe und knapp sechs Meter lange TGE auf dem Wolfsburger Sprinter-Schreck VW-Crafter. Das hat zwar den Nachteil, dass der Etikettenschwindel leicht zu erkennen ist. Auf der Seite der Vorteile steht aber solide Technik, eine ausgereifte Massenproduktion und eine bestehende Ersatzteilversorgung. Und der Augsburger Löwe bringt endlich mal Abwechslung in den Kühlergrill.

Das geht auf dem Lenkrad weiter, zu dem man nicht nur deshalb gerne eine Beziehung aufbaut. Es liegt gut in der Hand und die Wege sind kurz. In Höhe und Neigung verstellbar, lässt es sich leicht auf den Fahrer anpassen. Die Sitzposition ist ebenfalls schnell gefunden, der Abstand zum Schalthebel genau richtig. Letzterer lässt sich knackig durch die Kulisse dirigieren und die Kupplung verbindet dann über 400 Newtonmeter Drehmoment mit bis zu vier Rädern.

Die Kraft der zwei Lader

Technisch zeigt unser Testfahrzeug, ein MAN TGE 3180 4x4, schnell, was er kann. Mit 180 PS aus einem 2,0-Liter-Selbstzünder mobilisiert der Transporter 410 Newtonmeter schon ab 1.500 U/min. Der Grund sind zwei Abgasturbolader, die dem Hochdach-Kastenwagen richtig Beine machen. Der Verbrauch bleibt mit etwa zehn Litern Dieselkraftstoff im Rahmen, höhere Verbräuche hält wie immer die Autobahn bereit, so man sie denn voll nutzt. Beeindruckende 170 km/h und mehr können dort vom Tacho abgelesen werden. Bei 2,70 Meter Höhe wohlgemerkt. Klar, dass es da auch akustisch schon etwas luftig wird.

Ab in den Dreck

Überzeugungsarbeit leistet auch der Allradantrieb, der selbst auf Kies oder Sand souverän regelt und sich allenfalls einen kurzen Tritt ins Leere beim Anfahren leistet, wenn sich die Hinterachse durch das Haldex-Prinzip bedarfsgerecht zuschaltet. Um perfekt dosieren zu können, ist unser Testfahrzeug mit einem Sechs-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet. So lassen sich auch Hänger leicht von der Baustelle ziehen. Der Mehrwert an Fahrstabilität gegenüber dem reinen Frontantrieb ist auch ein Argument. Die Bremsen könnten für den Ausflug ins Geröll jedoch weniger bissig zu dosieren sein.

Ein Allradantrieb wiegt aber auch etwas mehr, sodass die Nutzlast mit 1.013 Kilogramm geringer ausfällt. Inklusive Fahrer kommt der MAN TGE 3180 4x4 auf klotzige 2.487 Kilogramm. Hinten dürfen drei Tonnen angehängt werden, das Gesamtzuggewicht ist mit sechs Tonnen beziffert. In Verbindung mit dem starken Dieselmotor und Allrad ist der TGE also ein Allrounder der höchsten Linie.

Leichter Laden

Mit erweiterter Anklappfunktion der hinteren Türen sind Ladungen per Stapler überhaupt kein Problem, die breite Seitenschiebetür gibt eine 1,31 Meter breite Ladeöffnung frei, mit der auch große Fracht einfach verstaut werden kann. Durch den optionalen Holzladeboden ergibt sich eine günstige Situation für die Ladungssicherung. Ein Nachteil unseres Testwagens sind die nur leicht getönten Scheiben, durch die man von außen leicht das Frachtgut bestaunen kann. Sie stammen aus der Aufpreisliste.

Rundum-sorglos-Paket

Denn viele Extras haben zu wollen, hat seinen Preis: 51.483 Euro netto, um genau zu sein. Für unseren Testwagen hat MAN allerdings auch aus dem Vollen geschöpft: Dachgalerie, beheizbare und anklappbare Außenspiegel, Einparkhilfe vorn und hinten, beheizbares Heckfenster, Fernlichtassistent, Klimaautomatik, Müdigkeitserkennung, Laderaumboden aus Holz, Geschwindigkeitsregelanlage, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht, vergrößerter Öffnungswinkel für die Hecktüren, Seitenfenster in der Seitentür, Wasser-Zusatzheizung mit Standheizungsfunktion und Fernbedienung – das ist schon ein Rundum-sorglos-Paket. Dass in dieser kostspieligen Konfiguration dann ausgerechnet eine Navigationsfunktion fehlt, lässt den Redakteur die Stirn runzeln. Für Kunden, die Allradantrieb und 180 PS im Bestellformular ankreuzen, ist der Weg wohl auch das Ziel.

Daten

Abmessungen (L x H x B): 5,99 x 2,70 x 2,04 Meter
Motor: 2,0-Liter-Diesel mit zwei Turboladern
Leistung: 130 kW (180 PS) bei 3.600 U/Min
Max. Drehmoment: 410 Nm bei 1.500 - 2.000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h
Zul. Gesamtgewicht: 3.500 Kilogramm
Leergewicht inkl. Fahrer: 2.487 Kilogramm
Nutzlast: 1.013 Kilogramm
Zul. Anhängelast gebremst bei 12 Prozent: 3.000 Kilogramm
Zul. Gesamtzuggewicht: 6.000 Kilogramm
Testverbrauch: 13 Liter
Realverbrauch: 10 Liter
Testwagenpreis: 51.483 Euro (zzgl. MwSt.)

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