Jahrelang bei der gleichen Bank, jahrelang das gleiche Konto, jahrelang falsch verzinst? Einen Kfz-Betrieb kostete so viel Vertrauen rund 80 000 Euro. Kein Einzelfall, wie zwei aktuelle Umfragen zeigen.
Die handwerk.com-Redaktion wollte es wissen: "Führt Ihre Bank Ihre Konten korrekt?", fragten wir unsere Leser. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Befragten ist argwöhnisch: "Die tricksen bei Gebühren, Zinsen und Wertstellung", geben sie ihren Unmut kund. Rund 26 Prozent der Handwerker haben so viel Vertrauen oder so wenig Zeit, dass sie zugeben müssen: "Ganz ehrlich, das haben wir noch nie überprüft". Weniger als ein Fünftel ist rundum zufrieden und meint: "Über unsere Hausbank können wir nicht klagen."
Berechtigtes Misstrauen
Etwas mehr Misstrauen wäre vielleicht angebracht. Dass Banken nicht immer zum Vorteil ihrer Kunden handeln, bestätigt eine Umfrage des Bundesverbands der Selbstständigen im Auftrag des Wirtschaftsmagazins Capital. Fast neun von zehn befragten Unternehmern gaben an, bereits "mindestens einmal" Abrechnungen ihrer Bank beanstandet zu haben
Tausende an Zinsen verloren
Dabei kann es um viel Geld gehen, berichtet Capital. Manchmal seien es kleinere Beträge wie zum Beispiel bei einem Dachdeckermeister, der über die Jahre rund 5000 Euro an Zinsen zu wenig gut geschrieben bekam. Und mal seien es große Summen wie bei dem Kfz-Betrieb, der 80.000 Euro Zinsen zu viel bezahlte, weil seine Bank ihre Zinsen immer nur nach oben anpasste, aber nie nach unten.
Rüde Reaktionen Druck auf die Familie
Manche Unternehmer wehren sich sogar dagegen: Sie prüfen, verhandeln und prozessieren. Doch die Angst vor der allmächtigen Hausbank sitzt dabei ständig im Nacken. Nicht ganz unbegründet: Experten bestätigen, dass Hausbanken mit rüden Methoden reagieren darunter müssen schon mal Familienmitglieder leiden.
Ihre Erfahrungen?
Wie hält es Ihre Bank? Ist sie bei Abbuchungen auch immer viel schneller als bei Gutschriften? Mussten Sie sich schon fadenscheinige Ausreden anhören, warum Zinsen immer nur steigen und nie sinken? Oder haben Sie sich sogar schon richtig mit Ihrer Bank angelegt? Schreiben Sie an die Redaktion.
