Positives Denken? Der Grefrather Tischlermeister Günter Deckers liest keine Bücher darüber, er praktiziert es einfach. Schon wenige Tage nachdem sein Betrieb in Flammen stand, verkündete der 44-Jährige per Plakat: "Wir machen weiter".
Der Albtraum eines jeden Betriebsinhabers begann durch einen Funkenflug in der Absauganlage. "Meister, hier brennt´s", dröhnte es am Nachmittag des 17. Dezember aus dem Handy des Unternehmers. Wenig später musste er zusehen, wie 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr gegen die Flammen kämpften. "In dem Moment zog mein ganzes Unternehmerleben an mir vorbei", erinnert sich Deckers.
Deckers Entschluss zum Weitermachen fiel noch in derselben Nacht und steht bislang unter einem erdenklich guten Stern. So bekam der Tischlermeister das Angebot, in der Werkstatt eines Kollegen weiter zu produzieren. "Natürlich bedeutet das Improvisation, aber dank verständnisvoller Kunden funktioniert´s", freut sich Deckers.
Glück im Unglück noch in anderer Hinsicht: Im Zuge der Anschaffung neuer Maschinen hatte der Unternehmer vor einigen Jahren seinen Versicherungsschutz aktualisiert. Da Büro und Werkstatt in verschiedenen Gebäuden untergebracht sind, gingen zudem keine Daten verloren.
Auch Deckers Vermieter hält an dem Unternehmer fest: "Das denkmalgeschützte Gebäude soll wieder instand gesetzt werden, und mein Betrieb kann vermutlich Anfang April wieder in die alten Räume", ist der Tischlermeister erleichtert.
Trotz schlafloser Nächte und jeder Menge Arbeit ist Deckers weit vom Jammern entfernt. "So schlimm, wie die Ereignisse für mich und meine Familie auch waren: Wenn einer Grund zum Klagen hat, dann sind das die Betroffenen der Flut in Südostasien."