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Kapital für Arbeit

„Mit Zahlen überzeugen"

Expertentipp von Peter Gillhaus, Mitinhaber der Assfalg & Collegen Unternehmensberatung, Westerstede, www.asgi-beratung.de

Mit Zahlen überzeugen

Peter Gillhaus, Mitinhaber der Assfalg amp; Collegen Unternehmensberatung, Westerstede, www.asgi-beratung.de

von Peter Gillhaus

1. Bedarf an Personal und Umsatzzuwachs ermitteln

Die Arbeitslast und die gefühlte Auftragslage lassen schnell den Wunsch nach einer zusätzlichen Kraft aufkommen. Überprüfen Sie diese Faktoren, indem Sie den tatsächlichen und langfristigen Personalbedarf ermitteln, denn mit Annahme des Förderprogramms geben Sie eine einjährige Beschäftigungszusage.

So ermitteln Sie die Auslastung:

Rechnen Sie Ihr Auftragsvolumen in Arbeitsstunden um. Ziehen Sie laufend die geleisteten Stunden ab. Sie erhalten die Anzahl der bereits verkauften, aber ungeleisteten Arbeitsstunden. Diese Zahl teilen Sie durch die Summe der Wochen-Arbeitsstunden Ihrer Mitarbeiter. Beispiel: noch zu leistendes Auftragsvolumen 2000 Stunden / 10 Mitarbeiter à 37 Wochenstunden = 5,4 Wochen Auslas-tung. Diese Rechnung kann ernüchternd wirken. Eine kurzfristige Auslastung rechtfertigt keine Neueinstellung.

So ermitteln Sie den nötigen Umsatzzuwachs:

Je nach Gewerk müssen Sie einen zusätzlichen Umsatz pro neuem Mitarbeiter schaffen, sonst sinkt das Betriebsergebnis. Kennzahlen Ihrer Branche erhalten Sie von den Handwerkskammern oder unabhängigen Beratern.

2. Recherche

Erkundigen Sie sich beim Arbeitsamt unverbindlich nach geeigneten Kandidaten. Förderbedingung ist die Einstellung eines Arbeitslosen oder von Arbeitslosigkeit Bedrohten. Diesen Zustand nachzuweisen, ist Aufgabe des neuen Mitarbeiters. Das nötige Formblatt und weitere Informationen können Sie per Telefon oder Internet (www.kfw.de) abrufen. Die Telefon-Hotline ist werktags zum Ortstarif erreichbar: (0 18 01) 33 55 77.

3. Kontakt zur Hausbank

Legen Sie der Hausbank Ihr Vorhaben plausibel und nachvollziehbar dar. Eine erste Einschätzung des Sachbearbeiters klärt Sie darüber auf, ob es sich lohnt, das Projekt weiter zu verfolgen. Vielleicht wird die Bank ein Urteil von Dritten verlangen, ein Handwerkskammer-Berater wäre eine gute Anlaufstelle dafür. Ebenso ein freier Berater, der jedoch Honorar nimmt. Gehen Sie nur bei guten Erfolgsaussichten Kosten ein.

4. Kapitalbedarf ermitteln

Wenn Sie die Kosten eines Arbeitsplatzes berechnen, sollten Sie außer Anlageinvestitionen und Fortbildung unbedingt die Umlaufkosten beachten. Denn Sie müssen mehr Material und Betriebsmittel vorhalten. Zusätzlich werden mehr halbfertige Werkstücke Ihr Kapital binden.

Die Bank wird Ihren Antrag intern prüfen und bei positivem Bescheid an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) weiterreichen. Planen Sie eine Bearbeitungszeit ein. Fragen Sie wiederholt nach, wie weit Ihre Hausbank mit dem Antrag ist.

5. Arbeitsplatz einrichten

Beginnen Sie frühestens damit, wenn die Hausbank den Antrag an die KfW weiterreicht. Wägen Sie ab, ob Sie den Arbeitsplatz ausstatten, bevor das Geld auf ihrem Konto ist. Pro-Argumente könnten sein: Der neue Mitarbeiter ist kompetent und ein Gewinn für den Betrieb, oder Ihre Auftragsdecke erfordert eine sofortige und langfristige Einstellung. Stopp heißt es bei kurzer Auftragsdecke und schlechter Liquidität.

Mit einem neuen Mitarbeiter kommen höhere Kapazitäten und laufende Kosten auf Sie zu. Sie müssen mehr und schneller Aufträge akquirieren und Lohn-, Material- sowie andere Fixkosten vorfinanzieren."

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