Maravan ist ein begnadeter Koch. Doch als Küchenhilfe in der Schweiz kann der Tamile seine Fähigkeiten nicht entfalten. Als er der homosexuellen Andrea ein aphrodisisches Mahl serviert, gewinnt er sie für den gemeinsamen Catering-Service „Love-Food“. Der liefert anregende Speisen nicht nur zu ehetherapeutischen Zwecken.
Es ist eine sinnliche Wonne zu lesen, wie Martin Suter Maravan bei seinen meisterhaften Kreationen über die Schulter schaut. Vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise ist das Schicksal des Asybewerbers zudem eng mit dem Bürgerkrieg in Sri Lanka verknüpft. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in Denken, Fühlen, Leiden, Glauben und Gewissen des sympathischen Protagonisten.
Wie alle Bücher Suters kommt auch „Der Koch“ in einer ebenso leichten wie packenden Sprache daher. Ein wahres 5-Sterne-Menü zwischen Exotik und Erotik. Und als Bonbon bietet das Buch am Ende eine Sammlung der Rezepte Maravans. So können die raffinierten Menüs auch nachgekocht werden!
(bw)