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Umweltmanagement

Aus der Praxis: Ökologie als dauernde Herausforderung

Schmidt-Fensterbau in Petersfehn wirtschaftet seit einen Vierteljahrhundert ökologisch. Wenn die Kunden nicht hinterfragen, welchen Bezug wir zur nachhaltigen Ökologie haben," sagt Elmar Schmidt, "dann aus dem Grunde, weil sie diesen Bezug heute für selbstverständlich halten."

Wenn die Kunden nicht hinterfragen, welchen Bezug wir zur nachhaltigen Ökologie haben, sagt Elmar Schmidt, dann aus dem Grunde, weil sie diesen Bezug heute für selbstverständlich halten. Ewald Schmidt, Seniorchef der in Petersfehn ansässigen Schmidt-Fensterbau.

Der Seniorchef hatte darüber nachgedacht, dass die Zukunft seiner Branche direkt mit dem Rohstoff Holz zusammenhängt, noch bevor sich die Partei Die Grünen im Jahre 1980 gründete.

Seitdem führte er immer wieder Gespräche mit Holzhändlern und Farbenherstellern. Heute verbauen wir in der Bauelementefertigung nur noch Hölzer aus nachhaltigem Anbau in subtropischen Gebieten, Europa, Asien und Nordamerika, erklärt Juniorchef Elmar Schmidt. Holz aus Gebieten also, in denen nur so viel geschlagen wird wie nachwachsen kann. Außerdem verwenden wir ausschließlich Farben ohne lösungsmittelhaltige Zusätze. Und das ist erst der Anfang: Ständig werden neue Erkenntnisse publiziert, denen wir zu folgen versuchen.

Zwar sieht Schmidt das Umweltengagement für das Unternehmen an sich und aus Sicht der Mitarbeitermotivation durchweg sehr positiv. Im ökonomischen Bereich sehe er die Sache allerdings etwas differenzierter: Will man an einer Stelle sparen, so muß man an anderer Stelle mehr ausgeben. Will er zum Beispiel aus ökologischen Gründen weniger Rohstoffe verbrauchen, ziehe dies die Investition in entsprechende Maschinen, Lackieranlagen und Abluftanlagen nach sich: Investitionen, die Schmidt bislang ohne Zugriff auf staatliche Fördertöpfe oder öffentliche Kredite getätigt hat. Und das wiederum bedeute für ihn, je ökologischer ein Betrieb ausgerichtet ist, desto ökonomischer muß er arbeiten oder höhere Preise verlangen. Diese durchzusetzen sei allerdings schwer, der Markt gibt es nicht her, meint er.

Ökologie im Kundengespräch

Darum setzt das Unternehmen auch nicht auf kostenintensive Werbung für sein ökologisches Handeln, sondern versuche seine Kunden im persönlichen Gespräch von der Notwendigkeit der Nachhaltigkeit zu überzeugen: Wir versuchen zum Beispiel Kunden, die zu uns kommen, Kunststofffenster in Auftrag zu geben, von Holzfenstern zu überzeugen, weil diese weniger Probleme für die Umwelt nach sich ziehen insbesondere, was die zukünftige Entsorgung anbelangt, verdeutlicht Schmidt.

Mit diesem Engagement wollen die Petersfehner Unternehmer ihre Kunden auf die Bedeutung der Nachhaltigkeit aufmerksam machen: Ihnen nahe bringen, dass nur ökologisches Denken und nachhaltiger Verbrauch die Zukunft sichern können auch wenn das etwas teurer ist.

Dieses Engagement aber koste Zeit, betont Schmidt. Zeit, die wiederum im Betrieb fehlt, um sich ausreichend mit einer möglichen ökologischen Zertifizierung zu beschäftigen. Was aber für Schmidt nicht bedeutet, dass die nicht kommen wird: Dabei wird dann allerdings auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung ausschlaggebend sein. Schließlich fragten die Kunden nicht explizit danach, sondern halten Umweltschutz heute in allen Bereichen für selbstverständlich.

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