Steigende Lebenserwartung gleich späterer Renteneintritt? Das fordert die Wirtschaftswissenschaftlerin Veronika Grimm: „Man sollte die Regelaltersgrenze für den Renteneintritt an die Lebenserwartung koppeln“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Professorin hat auch einen Vorschlag wie die Formel für die Anpassung aussehen könnte: „Nimmt die Lebenserwartung um ein Jahr zu, so würden zwei Drittel des zusätzlichen Jahres der Erwerbsarbeit zugeschlagen und ein Drittel dem Ruhestand.“ Allerdings sagte das Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auch, dass es Ausnahmen bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen geben müsste.
Grimm löste mit ihrem Vorschlag eine Debatte um aus. „Man kann nicht pauschal das Rentenalter erhöhen“, kritisierte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann laut einem Bericht von focus.de. Dem Politiker zufolge gebe es Menschen, die bei steigender Lebenserwartung länger arbeiten könnten: Es gebe aber auch sehr viele, die „schon mit 60 aus körperlichen Gründen nicht mehr können - ob etwa in der Pflege oder im Handwerk.“
Kritik kam auch von der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken. Wie faz.net berichtet, schloss sie eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit aus: „Mit der SPD wird es keine Erhöhung des Renteneintrittsalters geben.“ Zudem sagte sie: „Wir haben großen Respekt vor der Arbeitsleistung der Menschen. Die Erhöhung des Renteneintrittsalters wäre ungerecht und für viele eine versteckte Rentenkürzung.“
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