Die Wirtschaftslage habe sich zwar positiv entwickelt , befinde sich aber noch auf einem recht niedrigen Niveau, betont Rödl. Die Frühjahrsumfrage der Wirtschaftsauskunftei unter 3460 Unternehmen habe ergeben, dass jeder fünfte Handwerksbetrieb von einer guten oder sehr guten Geschäftslage spricht. Im Vorjahr war es nur jeder siebte. Als mangelhaft oder ungenügend bezeichnen knapp 21 Prozent die Lage, 2003 waren es noch knapp 30 Prozent.
Keine Impulse kommen der Umfrage zufolge vom Arbeitsmarkt: Nur 14 Prozent haben neue Arbeitskräfte eingestellt, aber knapp 40 Prozent haben sich von Mitarbeitern getrennt.
Wenig berauschend sind die Ergebnisse auch bei der Umsatzentwicklung. Zwar kann Creditreform eine Tendenz nach oben vermelden. Aber es hätten immer noch mehr Betriebe sinkende (35 Prozent) als zunehmende Umsätze registriert (17 Prozent). Dennoch sei die Stimmung besser als die Lage. Die Handwerker blickten optimistisch in die Zukunft: Mehr als die Hälfte der Unternehmen erwartet im kommenden Jahr eine stabile Umsatzentwicklung.
Das ist sicherlich auch eine Ursache für die steigende Investitionsbereitschaft. Unter den Indikatoren fällt sie immerhin am erfreulichsten aus. Knapp 40 Prozent der befragten Handwerker sind 2004 zu Investitionen bereit. Damit ist der aktuelle Wert nach Creditreform-Angaben nur noch gut zehn Prozentpunkte vom Spitzenwert aus dem Jahr 1998 entfernt. Rödl betont allerdings, dass in erster Linie der aufgestaute Investitionsbedarf realisiert werde. Denn die gegenwärtige Finanzsituation ermögliche lediglich Ersatzinvestitionen.
Nur knapp zwölf Prozent der befragten Betriebe hätten eine solide Eigenkapitalquote von über 30 Prozent. Mehr als ein Drittel der Befragten steht weniger als zehn Prozent Eigenkapital zur Verfügung. Die meisten unterkapitalisierten Unternehmen hat der Bau. "Wenn wir jetzt den Aufschwung bekämen, wäre die Finanzierung des Wachstumsprozesses für Handwerksunternehmen nicht einfach", stellt der Creditreform-Chef klar.
Und wie sieht es bei den Kunden aus? Sie zahlen wieder schneller, ergibt die Creditreform-Umfrage, allerdings mit Einschränkungen: Während knapp 74 Prozent der privaten Kunden ihr Geld fristgerecht überwiesen, zahlt nur gut die Hälfte der öffentlichen Auftraggeber zeitnah. Auch bei den Forderungsausfällen entspannt sich nach Creditreform-Angaben langsam die Situation.