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Foto: handwerk.com

Unternehmerfrau im Handwerk 2013: Gabi Nikoleit

Die Unruhestifterin

In der Zimmerei ihres Partners hat Gabi Nikoleit schnell ihre eigenen Zeichen gesetzt und damit erst einmal für Unruhe gesorgt. Deshalb wurde sie nun als „Unternehmerfrau im Handwerk 2013“ ausgezeichnet.

Gabi Nikoleit war seit 15 Jahren kaufmännische Leiterin eines Recyclingunternehmens, und das war sie gern. Doch eines Tages lernte sie bei einer Veranstaltung einen Mann kennen und hatte ihn bald mehr als gern. Der Mann heißt Thilo Diedrich, ist Handwerksmeister und Chef einer Zimmerei. Sie lebte in Hannover, er in Rüdershausen, einem Dorf bei Duderstadt. Vier Jahre pendelten die beiden an den Wochenenden hin und her, dann kündigte Gabi Nikoleit ihren Job und zog zu ihm aufs Land.

Neue Abläufe im Betrieb

Seither hat sich nicht nur im Leben von Thilo Diedrich so manches geändert, sondern auch im Leben seiner Mitarbeiter: Die neue Partnerin des Chefs ist nämlich mit in das Unternehmen eingestiegen – als kaufmännische Leiterin. „Ich war seit langer Zeit die erste Frau im Betrieb“, erzählt die 40-Jährige. Gemeinsam mit Thilo Diedrich brachte sie einige Neuerungen auf den Weg, die der Firmenchef bislang aus Zeitmangel noch nicht hatte anstoßen können. Als erstes machte sie sich daran, die Abläufe zu verbessern und mehr Daten zu dokumentieren. Zu diesem Zweck entwickelte sie unter anderem ein Bestellformular, in das die Baustellenleiter nun frühzeitig eintragen, welche Materialien sie wann in welchen Mengen benötigen. Mit dem „Schnell-noch-mal-eben-in-den-Baumarkt-fahren“ ist es ihr zufolge vorbei.

Fiinanzmanagement, Controlling, Personalmanagement, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, das seien im Wesentlichen ihre Aufgaben, sagt die Geschäftsfrau. Sie hat der Zimmerei neue Möbel und einen eigenen Internetauftritt verpasst, ist bei Facebook und Xing aktiv und arbeitet zusammen mit Thilo Diedrich an der strategischen Ausrichtung des Unternehmens.

Lesen Sie auf Seite 2, wie hart Gabi Nikoleit an sich gearbeitet hat und von wem sie nun den Preis bekam.

Wissbegierig und erfolgreich

Dass Beweglichkeit und Lernfreude wichtige Erfolgsvoraussetzungen sind, lebt Gabi Nikoleit selbst vor: Nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau bildete sie sich laufend weiter und studierte an einer Fachhochschule Betriebswirtschaftslehre. Gegenwärtig belegt sie einen Lehrgang zum „Business Coach“ und bereitet sich auf ihren Abschluss als Führungskraft IHK vor.

Als nächstes möchte die Betriebswirtin in der Zimmerei ein systematisches Gesundheits- und Qualitätsmanagement einführen und die Mitarbeiter für das Thema Projektmanagement begeistern. „Ich komme mit den Jungs gut zurecht, auch wenn sie manchmal murren“, sagt sie über ihre Kollegen. Um sich mit anderen Frauen auszutauschen, ist sie bei den Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) aktiv. Auf dem Bundeskongress der UFH in Goslar wurde Gabi Nikoleit vom handwerk-magazin als Unternehmerfrau des Jahres ausgezeichnet, und Thilo Diedrich saß als Mann ihres Lebens in der ersten Reihe.

(afu)


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