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Foto: handwerk.com

„Lichtlabor“ für Geschäftskunden

Erhellende Dienstleistung

“Zeigen statt erzählen“, lautet die Devise von Alexander Pape. In seinem „Lichtlabor“ sehen die Kunden selbst, was ihre Leuchten wirklich taugen.

Frühmorgens, wenn in dem Gewerbegebiet noch alles im Dunkeln liegt, erwacht das Firmengebäude von ganz allein. Innen- und Außenthermostat tauschen sich über die Temperaturen aus und Fenster gehen auf. Alexander Pape erscheint und hält seinen Transponder gegen eine Leseeinheit an der Eingangstür. Die Tür öffnet sich, das Licht geht an und er betritt die Räume der Bode Energie- und Sicherheitstechnik GmbH in Göttingen-Siekhöhe. Genau wie sein Vater Detlev Pape ist er geschäftsführender Gesellschafter. Sie beschäftigen rund 30 Mitarbeiter, und ihre Kunden sind zum Großteil andere Unternehmen.

„Dieses ganze Firmengebäude ist eine lebende Ausstellung“, sagt der 39-Jährige im Eingangsfoyer. „Die Hersteller, deren Produkte wir vertreiben, statten es kontinuierlich mit der neuesten Technik aus“, ergänzt sein Vater. Auf diese Weise machen die Göttinger ihre Produkte und Leistungen für die Kunden erlebbar: Wärmepumpen, Solarthermie, Photovoltaik, Einbruch- und Brandmeldetechnik und vieles mehr. Die Besucher können herumgehen, sich die Verbrauchswerte erklären lassen und die Technik selbst ausprobieren. Zeigen statt erzählen, lautet die Devise der Firmenchefs. Und das im laufenden Betrieb.

Ein Spezialgebiet von Alexander Pape ist die LED-Beleuchtung. In jedem Büroraum und in der Lagerhalle hängen zu Vorführzwecken unterschiedliche LED-Leuchten. An einer neuen Dienstleistung, die er zum Thema Licht entwickelt hat, wird sichtbar, wie das Unternehmen den Ansatz des Erlebbarmachens weiter ausbaut.

Lesen Sie auf Seite 2, was sich hinter der Tür mit der Aufschrift "LED-Messung" verbirgt.

Nicht jede Leuchte bringt die gleiche Erleuchtung:
Alexander Pape 2

Testen und vergleichen

„LED-Messung“ steht an der Tür, hinter der sich diese Dienstleistung verbirgt. Die Idee: Kunden kommen mit ihren Leuchten, um sie testen zu lassen. Die Bode-Mitarbeiter bringen sie an der Decke des Prüfraums an und messen ihren Energieverbrauch und die Lichtstärke in 80 Zentimetern Höhe – also in Arbeitsplatzhöhe. Außerdem haben sie in dem Raum mehrere LED-Leuchten mit unterschiedlichen Lichtfarben und Verblendungen sowie eine „klassische“ Leuchtstoffröhre (T8) installiert. „Wir tauschen die Leuchten mehrmals im Monat aus, um sie für den Markt zu testen“, erzählt Alexander Pape.

So können die Besitzer die erhellende Wirkung „ihrer“ Leuchte mit der von anderen vergleichen: Wirft sie Schatten oder ist das Licht zu grell, je nach Verblendung und Abstrahlwinkel? Wie angenehm ist die Farbe des Lichts? „Gerade in den Büroräumen bevorzugen die Kunden meist warmes Licht“, sagt Alexander Pape. „In einer Kfz-Werkstatt wollen sie hingegen alles ausgeleuchtet haben, um die unterschiedlichen Lackfarben zu sehen.“

Grundsätzlich gilt Pape zufolge, dass LED-Leuchten im Vergleich zu Leuchtstoffröhren mehr als 50 Prozent weniger Strom verbrauchen, nicht flackern, dimmbar und voll recyclingfähig sind und eine wesentlich längere Lebensdauer haben. Er kann seinen Kunden noch viele weitere Vorteile nennen, ihnen ein Kauf- oder Leasing-Angebot unterbreiten oder ihnen zum Beispiel einen Präsenzmelder empfehlen: Sobald jemand den Raum betritt, meldet er der Lampe, dass sie ihre Leistung hochfahren soll. Wer nur die Dienstleistung in Anspruch nimmt, zahlt dafür eine Stundenpauschale, wer bei Bode Beleuchtungskunde ist oder wird, zahlt nichts dafür.

Auf Seite 3 erfahren Sie, wie Alexander Pape die Entwicklung seiner Dienstleistung finanziert hat.

Energiekosten als wichtiges Argument

 „Wir können so zeigen, wie man ohne große Mühe Energiekosten sparen, die Umwelt schonen und etwas für die Augen der Mitarbeiter tun kann“, sagt Pape. Mit Hilfe des Innovationsberaters Reiner Strunk-Lissowski von der Handwerkskammer Hildesheim hat er bei der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) einen Antrag gestellt und Fördermittel für sein Projekt „Lichtlabor“ bekommen, das er im Juni 2014 abgeschlossen hat.

Von allein kommen die Kunden allerdings nicht zu ihm in den Prüfraum: „Beim Thema LED-Beleuchtung muss man aktiv auf die Kunden zugehen“, sagt der Unternehmer. Etwa wenn er nachts an einer Betriebshalle vorbeifährt und sieht, dass drinnen alles erleuchtet ist. Dann kann es sein, dass er sich am nächsten Morgen bei dem Unternehmen meldet und ihm seine Dienste anbietet. Um ein wenig Dunkel ins Licht zu bringen.

(afu)

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