Bis zu 7,6 Prozent mehr wollen Kfz-Versicherer im nächsten Jahr für eine neue Vollkaskoversicherung kassieren. Das hat die Online-Vergleichsplattform transparo.de zuletzt anhand von 21.000 Anfragen bei seinen Kunden ermittelt. Die Betreiber der Plattform rechnen mit höheren Kosten auch für Bestandskunden.
Der Grund für die höheren Preise: „Wenn die Gesamtkosten steigen, steigt auch der einzelne Beitrag“, erklärt Klaus Kocks, erster Vorsitzender des Goslar Instituts, das sich mit verbrauchergerechten Versicherungen beschäftigt. Er rät den Versicherten jetzt zum Wechsel. Denn der Markt ist noch immer hoch umkämpft. „Jetzt tobt der Wechselkampf, nur jetzt kommen die Sonderangebote“, sagt Kocks.
„Jetzt“ bedeutet, bis zum 30. November. Bis dahin können die Versicherungen in der Regel noch gekündigt werden. Die Mehrzahl der Kfz-Versicherungen endet am 31. Dezember, die Kündigungsfrist liegt bei einem Monat.
Wer ein paar Dinge beachtet, findet seine günstigste Versicherung am besten über die Vergleichsplattformen im Internet. Sie haben die Policen vieler verschiedener Versicherer gelistet und vergleichen ihre Kosten auf Basis der Nutzerdaten. Abhängig von Region, Autotyp, der Menge der zu versichernden Autos, fallen die günstigsten Versicherungen für jeden Kunden sehr verschieden aus.
Tipp 1: Vergleichen Sie die Vergleichsplattformen
Tipp 1: Vergleichen Sie die Vergleichsplattformen
Wichtig: Vergleichen Sie von mindestens zwei Vergleichsplattformen die günstigsten Angebote. „Wer die Ergebnisse von zwei oder drei Plattformen vergleicht, hat eine 98-prozentige Treffsicherheit, die günstigste Versicherung zu finden“, sagt Klaus Kocks. 400 Euro sollen sich so leicht pro Fahrzeug und Jahr sparen lassen.
Generell rät Kocks Versicherten dazu, bei der Versicherungssuche nicht zu viele Wünsche anzugeben. „Mit der Grundversicherung ist man am besten versorgt.“ Als mögliche Plattformen für den Vergleich nennt Kocks check24.de und transparo.de.
Tipp 2: Nehmen Sie sich vor abhängigen Anbietern in Acht
Tipp 2: Nehmen Sie sich vor abhängigen Anbietern in Acht
Der Bund der Versicherten (BdV) kritisiert, dass viele Vergleichsportale im Internet intransparent und nicht unabhängig wären. Einige Portale würden von einzelnen Versicherungen finanziert werden.
Zudem gibt es einige Vergleichsportale, bei denen man die gefundene Versicherung auch gleich abschließen kann. Bei solchen Angeboten rät der BdV zur Vorsicht. Der Versichertenbund empfiehlt den Vergleichsrechner des Datendienstleisters Nafi.
Tipp 3: Sie haben eine PKW-Flotte? Da winken Rabatte.
Tipp 3: Sie haben eine PKW-Flotte? Da winken Rabatte.
Bei Versicherten, die in den letzten Jahren bereits gewechselt haben, sieht der BdV keinen besonderen Grund für einen Wechsel. „Wer bereits verglichen hat, wird vermutlich bei einem tendenziell günstigeren Versicherer sein, so dass ein Wechsel nicht unbedingt erforderlich ist“, sagt Pressereferentin Mandy Fock.
Ihr Tipp für kleine Betriebe: Ab fünf Fahrzeugen gibt es häufig Flottenversicherungen, mit geringeren Beiträgen für jeden Wagen. Hat sich der firmeneigene Fuhrpark vergrößert, lohnt sich ein neuer Vergleich der Versicherungen.
Tipp 4: Darauf sollten Sie beim Kleingedruckten achten
Tipp 4: Darauf sollten Sie beim Kleingedruckten achten
Die Vergleichsportale vereinfachen den Wechsel zwar, um das Kleingedruckte kommt man dabei aber dennoch nicht herum. „Verbraucher sollten unbedingt darauf achten, dass die BdV-Kriterien erfüllt werden“, sagt Mandy Fock. Schäden durch Kollisionen mit Tieren jeglicher Art sollten beispielsweise enthalten sein. Die BdV-Kriterien für Kleingedrucktes kann man kostenlos unter Punkt 6 hier finden.
Hier ist allerdings gerade bei der gewerblichen Nutzung Abwägen gefragt: Die sogenannte Mallorca-Police wird beispielsweise vom BdV empfohlen, weil sie höhere Schäden deckt, wenn man im Ausland mit einem Mietwagen unterwegs ist. Betriebe, deren Mitarbeiter beruflich keinen Grund haben, ins Ausland zu reisen, können gut und gerne auf solchen Zusatzschutz verzichten.
Tipp 5: Vorsicht – bei Blackbox droht Ihnen Überwachung
Tipp 5: Vorsicht – bei Blackbox droht Ihnen Überwachung
Den neuesten Sparangeboten durch Überwachung des Fahrverhaltens stehen BdV und Goslar Institut dagegen skeptisch gegenüber. Die S-Direkt, ein Versicherer der Sparkasse, bietet seinen Versicherten an, sich eine Blackbox zu installieren um niedrige Versicherungstarife zu bekommen. Diese Blackbox speichert individuelle Fahrdaten und sendet einen Teil dem Versicherer.
Ob damit die Totalüberwachung der Autofahrer einhergeht oder die S-Direkt sich mit den monatlich gefahrenen Kilometern des Versicherten begnügt, ist noch nicht klar. Der BdV wartet derzeit noch auf Informationen der S-Direkt, die das Versicherungsmodell näher beleuchten.
(deg)