Er ist neuer Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks und führt einen Betrieb im niedersächsischen Lamspringe. Im handwerk.com-Interview verrät Dachdeckermeister Jan Voges, was er von seinem Fußballtrainer gelernt hat und was er fast jeden Freitag mit seinem Team macht.
Was macht Sie im Arbeitsalltag glücklich?
Ich bin im Arbeitsalltag glücklich, wenn ich frei gestalten kann und unternehmerische Freiheit habe. Ich entscheide gerne, was ich wann mache und wie ich es umsetze.
Auf welche App könnten Sie im Betrieb nicht verzichten?
Meistertask. Das Tool nutzen wir im Betrieb für das Auftragsmanagement. Durch die Kanban-Boards können wir jederzeit von überall aus sehen, was bei einem Auftrag schon erledigt wurde und was noch gemacht werden muss. Das ist echt praktisch.
Mit welchem Unternehmer würden Sie gerne für einen Tag die Rolle tauschen?
Mit niemandem, ich bin mit meinem Leben und mit meinem Beruf zufrieden. Ich weiß nur, mit wem ich in der aktuellen Lage definitiv nicht tauschen will: mit Politikern. Die haben es nicht leicht, weil sie aktuell so viele elementare Entscheidungen treffen müssen – ganz egal, ob Energiewende oder Waffenlieferungen in die Ukraine. So etwas will ich nicht entscheiden müssen, da kann man aktuell eigentlich nur verlieren.
Was ist der beste Ratschlag, den Sie bislang bekommen haben?
Ein Fußballtrainer hat mal zu mir gesagt: „Ein guter Trainer hat die Aufgabe, auch einen schlechten Spieler auf dem Platz gut aussehen zu lassen.“ Das versuche ich auf mein Unternehmerleben zu übertragen. Wenn möglich, setze ich meine Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten ein. Das bedeutet: Wenn jemand gerne auf Flachdächern arbeitet, schicke ich ihn möglichst nicht auf Steildächer.
Was ist Ihr Lieblingspodcast?
„Lanz und Precht“ höre ich gerne, wenn ich im Auto unterwegs bin.
Was kommt bei Ihnen beim Betriebsgrillen auf den Grill?
Mit dem Team grillen wir fast jeden Freitag. Dann kommen bei uns Steaks und Bratwürstchen auf den Grill. Dazu gibt es Senf, Ketchup und Brötchen. Also ganz klassisch.
Welcher Song darf auf Ihrer Playlist nicht fehlen?
"Savior" von der Punkrock-Band „Rise Against“.
Welches Buch sollte jeder Handwerksunternehmer lesen?
„Wie man Freunde gewinnt“ von Dale Carnegie. Das ist einfach ein richtig guter Ratgeber, der das Leben erleichtert. Wer die Tipps beherzigt, wird merken, dass Türen schneller aufgehen.
Wenn Sie noch einen Beruf lernen sollten: Wofür würden Sie sich entscheiden?
Ich würde mich immer wieder für das Unternehmertum entscheiden. Das Handwerk hat mich dahin geführt, weil es für mich damals die einzige Möglichkeit war, dieses Ziel zu erreichen. Aber ich würde es wieder genauso machen.
Sie gewinnen plötzlich eine Million Euro. Was machen Sie damit?
Ich würde alles so lassen wie es ist. Eine Million Euro würden mein Leben nicht verändern. Ich würde das Geld anlegen. Ich investiere grundsätzlich nur in Dinge, von denen ich etwas verstehe. Daher würde ich das Geld vermutlich in meinen Betrieb investieren und mein Unternehmen dadurch weiterentwickeln.
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