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Foto: Privat

DIY-Videos

Influencer auf Youtube: Handwerker verrät Erfolgsrezept

Dirk Hobein begeistert regelmäßig Zehntausende mit seinen Do-it-yourself-Videos auf Youtube. Überzeugen kann er mit jahrelanger Erfahrung und Ehrlichkeit.

  • 84.000 Follower auf seinen Youtube-Kanal sind eine Hausnummer: Der Handwerker Dirk Hobein hat sich in den vergangenen Jahren eine große Fan-Gemeinde aufgebaut.
  • Der Trockenbauer und Zimmerer verrät in seinen Do-it-yourself-Videos Tricks für den Aus- und Umbau. Dabei stellt er Produkte und Werkzeuge verschiedener Hersteller vor.
  • Mittlerweile bezeichnet er sich im Handwerksbereich als Influencer und erwirtschaftet mit den Videos einen guten Nebenverdienst. Wichtig ist ihm, dass er bei seinen Fans authentisch und ehrlich rüberkommt.
  • Auf seinen anderen Social-Media-Kanälen macht er auf neue Videos aufmerksam und interagiert mit seinen Followern. Der Austausch und die Rückmeldungen sind ihm wichtig.
  • Er zeigt, wie man Gipskartonwände einbaut, richtig spachtelt, Decken abhängt oder Fugen in Bädern abdichtet: Dirk Hobein betreibt seit einigen Jahren erfolgreich einen Youtube-Kanal mit Videoanleitungen für Heimwerker. Der gelernte Zimmerer und Trockenbauer aus dem nordrhein-westfälischen Eitorf ist damit zum Influencer geworden.

    Handwerker legt Wert auf authentische Videos

    In unregelmäßigen Abständen dreht er selbst mit Kamera und Stativ Youtube-Videos, in denen er Heimwerkern Tipps für den Ausbau oder Umbau gibt. Dauer der Do-it-yourself-Filme: je nach Thema wenige Minuten bis zu eineinhalb Stunden. „Mir ist wichtig, dass die Zuschauer meine Erklärungen verstehen und dass ich authentisch rüberkomme“, sagt der Handwerker. Hobein bereitet die Videos nach dem Dreh selbst auf. Geschnitten wird zwischendrin nicht – das hält den Arbeitsaufwand in Grenzen. „Kleine Versprecher oder Wackler gehören dazu, die schneide ich aus den Videos nicht raus“, betont er. Auch ein Drehbuch brauche er für die Filme nicht. „Ich habe nach 30 Jahren Selbstständigkeit Ahnung von dem, was ich mache. Ich beschreibe Arbeitsabläufe Schritt für Schritt und gebe Tipps für die Anwendung von Produkten und Werkzeugen“, sagt Hobein.

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    Mit Rekordzahlen zum Influencer

    Die Themen für die Videos ergeben sich laut Hobein mittlerweile aus den Anfragen von Werkzeugherstellern oder Firmen, die Materialien für die handwerkliche Verarbeitung anbieten. Hobeins Credo: Er stellt nur solche Produkte vor, die er kennt und von denen er überzeugt ist. Kenne er Materialien nicht, teste er sie vorab ausgiebig und prüfe, ob sie seinen handwerklichen Ansprüchen genügen. „Wenn ich eine Farbe oder eine Fliese selbst beim Kunden nicht verwenden würde, bewerbe ich das Produkt nicht“, sagt der Solo-Selbstständige. „Meine Abonnenten erwarten, dass ich ehrlich bin und vertrauen auf meine Tipps.“ Daher wolle er ihnen nichts empfehlen, das nichts taugt.

    Fünf bis zehn Anfragen für Kooperationen erreichen den Handwerksunternehmer pro Woche. „Etwa neun davon landen im Papierkorb“, berichtet Hobein. Über 84.000 Abonnenten zählt sein Youtube-Kanal, einige Videos wurden im Laufe der Jahre über eine Millionen Mal angeklickt. Die meisten erreichen Aufrufe im mittleren fünfstelligen Bereich. Und was verdient der Handwerker als Influencer? „Wenn man viele Follower hat, ist es ein lukrativer Nebenverdienst“, sagt er. Dennoch sei es nach wie vor eine Nebenbeschäftigung mit großem Spaßfaktor. Seinen Betrieb will er dafür nicht vernachlässigen.

    Machen DIY-Videos Betrieben Konkurrenz?

    Auf die Frage, ob ausführliche Heimwerker-Tipps seinem Betrieb oder anderen Handwerkern Konkurrenz machen, hat Dirk Hobein eine klare Antwort: Nein. Er selbst habe gut zu tun, das sei aufgrund der Tipps auf Youtube nicht weniger geworden. Seiner Erfahrung nach schauen sich vor allem Menschen die Videos an, die handwerklich etwas drauf haben und viel selbst machen wollen. „Durch meine Tipps können sie sehen, ob das wirklich machbar ist oder ob sie nicht lieber einen Betrieb beauftragen“, betont Hobein. Er ist der Überzeugung, dass sich die Mehrheit der Hausbesitzer bei umfangreicheren Arbeiten für einen Fachmann entscheidet.

    Und noch ein Argument hat Hobein für seine Anleitungen: „Wer sie schaut, ist fachlich versierter und kann Handwerkern über die Schulter schauen, ob sie es bei ihnen im Haus richtig machen.“ Er habe schon häufig von Kunden gehört, die aus Unwissenheit Betriebe beauftragt haben, die schlechte Qualität ablieferten. Dem könne mit dem Wissen aus seinen Videos vorgebeugt werden.

    Social-Media-Kanäle machen auf neue Videos aufmerksam

    Nicht nur auf Youtube ist Dirk Hobein zum Influencer aufgestiegen. Auf den Social-Media-Kanälen Instagram, Tiktok und Facebook hat er auch eine große Fangemeinschaft. „In meiner Facebook-Gruppe herrscht ein reger fachlicher Austausch mit anderen Handwerkern“, erzählt der Westfale. Administratoren und Moderatoren seien bekannte Handwerker. Sie beantworteten auch viele Kundenanfragen.

    Zudem nutze Hobein die Kanäle, um über die Drehs neuer DIY-Videos zu informieren oder kleine Sequenzen daraus zu zeigen. Und er stehe im regen Austausch mit den Followern, die zum Teil auch bei ihm anrufen und um Rat fragen. „Da stehe ich auch gern Rede und Antwort“, betont er.

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