Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

5 Tipps für den richtigen Umgangston

Job-Knigge: Duzen oder Siezen?

Im Büro, beim Kunden oder auf der Baustelle – die richtige Anrede sorgt oft für Unsicherheit. Ist das "Sie" wirklich notwendig? Mit diesen Tipps machen Sie nichts falsch!

Das "Sie" steht auf dem Prüfstand. Der Umgangston in der deutschen Arbeitswelt hat sich verändert. Nur noch knapp jeder sechste Angestellte legt ausdrücklich Wert auf die förmliche Anrede im Betrieb, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Doch welche Vorteile hat das "Du"? Personalexpertin Edelgard Wollny hat eine einfache Erklärung: "Das 'Sie' schafft Distanz. Durch das 'Du' wird diese Distanz kleiner und kann zu einem besseren Klima beitragen. Letztendlich entscheidet die Chemie darüber, wie man sich anspricht."

Trotzdem sorgt das "Du" immer wieder für Verunsicherung: Wer bietet das "Du" an, in welcher Situation und wie? Hier die wichtigsten Tipps zum Duzen im Job:

1. Wer bietet wem das Du an?

Feste Regeln gibt es nicht, jedoch einige Richtlinien, an denen Sie sich orientieren können:

  • die Dame bietet dem Herrn das Du an
  • der Ältere dem Jüngeren
  • der Hochrangige dem Nachrangigen
  • Im Geschäftsleben greift immer die dritte Richtlinie: Auch wenn der Chef jünger ist als der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin, bietet der Chef das Du an.

Doch diese Regeln sind nicht verbindlich. Sie wollen einem anderen das Du anbieten, obwohl es gegen die Regeln verstoßen würde? "Hören Sie mehr auf Ihren Bauch als auf Ihren Kopf", rät Wollny in solchen Fällen. Fragen Sie sich, wie Ihr Gegenüber das aufnehmen könnte: Legt er viel Wert auf Etikette oder sieht er das entspannt?



Nächste Seite: So bieten Sie das Du richtig an – und gehen mit Ablehnung um! 

2. So bieten Sie das Du richtig an

"Floskeln wie 'Darf ich Ihnen das Du anbieten?' sind total out", meint Edelgard Wollny. Feste Gesetze für die passende Formulierung gibt es nicht. Stellen Sie die Frage kurz und direkt. "Wollen wir uns nicht duzen?" reicht an dieser Stelle. Begründen müssen Sie das nicht. Warten Sie einfach die Reaktion Ihres Gegenübers ab.

3. Was tun, wenn das Du abgelehnt wird?

Fühlen Sie sich durch eine Abfuhr nicht persönlich zurückgestuft, denn im Normalfall schadet so ein "Vorfall" der geschäftlichen Beziehung nicht. Es gibt viele Menschen, die sehr viel Wert auf Etikette legen. Manche aufgrund ihrer betrieblichen Stellung oder des Alters, andere, um ihre Macht zu demonstrieren.

4. Das sollten Sie über Mischformen wissen.

Die Form "Max, haben Sie ..." ist genauso weit verbreitet, wie "Herr Mustermann, hast Du…". "Hier handelt es sich um ein persönliches Verhältnis, bei dem die Grenzen des höflichen Umgangs nicht überschritten werden", argumentiert Edelgard Wollny. Etwas ungewohnt, aber keinesfalls unhöflich. Es wird eine balancierte Mischung zwischen höflicher Distanz und Vertrautheit ausgedrückt. Richten Sie sich also nach den Gepflogenheiten in Ihrer Branche: Im Handwerk ist es üblich, dass man sich duzt. In Branchen wie Werbung, IT und Medien ist das "Du" auf dem Vormarsch. Im Zweifelsfall stehen Sie mit dem klassischen "Sie" besser da.

Nächste Seite: Ist es möglich, das angebotene "Du" zurücknehmen?

5. So nehmen Sie das "Du" angemessen zurück.


Es kann die Situation eintreten, dass Sie schon mit jemandem per Du sind, sich aber entscheiden, dass Sie doch gerne wieder mit "Sie" angesprochen werden möchten. Grundsätzlich gilt zwar: Haben Sie Sie sich einmal für das "Du" entschieden, sollten Sie es dabei lassen. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie lächerlich wirken.

Doch wenn Sie nicht anders können und das Du zurücknehmen wollen, sollten Sie behutsam vorgehen, rät Wollny: "Der Betroffene könnte sich schnell verletzt fühlen oder denken, er habe etwas falsch gemacht." Wählen Sie also Ihre Worte mit Bedacht und beweisen Sie Fingerspitzengefühl. Wichtig: Sprechen Sie aus der Ich-Perspektive, zum Beispiel. "Wenn ich ehrlich sein darf, fühle ich mich mit unserem 'Du' nicht mehr wohl. Ich würde gerne wieder zum 'Sie' zurückkehren", könnte ein passender Satz sein.

(sf)

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Auf ins Messe-Getümmel: die Interzum lädt nach Köln. 

Holzhelden

Interzum 2023: Möbelbranche im Wandel

Die Interzum 2023 setzt einen neuen Schwerpunkt auf ökologische Verantwortung. Und ruft „Unsicherheit“ als neuen Megatrend aus.

    • Holzhelden
Klare Ansagen oder Deeskalation? Je nach Art der Nervensäge brauchen Sie die richtige Strategie.

Alltag im Handwerk

5 typische Nervensägen: So werden Sie mit ihnen fertig

Schlampige Mitarbeiter, aggressive Kunden oder die Labertasche aus dem Nachbarbetrieb kosten oft den letzten Nerv. Mit der richtigen Strategie bekommen Sie sie in den Griff.

    • Personalführung, Panorama, Psychologie, Strategie, Marketing, Kommunikation
Handwerksunternehmer laden zum Bau-Barcamp in den Norden: Stefan Bohlken und Matthias Schöning.  

Strategie

Von Kollegen für Macher: Bau-Barcamp in Niedersachsen

Sie suchen intensiven Austausch mit Gleichgesinnten, zu Themen, die Ihnen wirklich wichtig sind? Dann könnte dieses Barcamp das Richtige für Sie sein.

    • Strategie
Von Farben provoziert gefühlt? Auf einer Baustelle hat ein Fußballfan Schaden in Höhe von 6.500 Euro angerichtet. 

Panorama

Wut auf Kabelbrücken: Fußballfan sabotiert Baustelle

Tausende Euro Baustellen-Schaden, weil die Kabelbrücken eine falsche Farbe hatten? Was manchen „Fan“ provoziert, spottet jeder Beschreibung.

    • Panorama