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Niederlage als Ansporn

Niederlage als Ansporn

Um auch bei Großaufträgen eine Chance zu haben, wollen neun niedersächsische Holzbaubetriebe als virtuelles Unternehmen auftreten. Das ist leichter gedacht als gemacht: Neben der Finanzierung des Projekts müssen auch technische Aspekte berücksichtigt werden. Schließlich sollen alle beteiligten Betriebe stets über die gleichen Informationen verfügen.

Um auch bei Großaufträgen eine Chance zu haben, wollen neun niedersächsische Holzbaubetriebe als virtuelles Unternehmen auftreten. Weil sie noch kein eingespieltes Team waren und an ihre Teilaufgaben sehr unterschiedlich herangingen, hatten die Betriebe zunächst eine Niederlage einstecken müssen: Ihr Angebot für den Bau des Expo-Daches in Hannover wurde abgewiesen, der Auftrag ging an einen Generalunternehmer.

Entmutigt hat sie das aber nicht: "Wir wollten unbedingt die Kompetenz haben, so etwas gemeinsam abzuwickeln", sagt Frank Schmutte von der Biermann Holzbau GmbH amp; Co.KG in Hannover. "Und da kam uns die Idee, unsere Stärken in einem virtuellen Unternehmen zu bündeln", ergänzt sein Rotenburger Mitstreiter Ulf Cordes, Juniorchef der Firma Ing.-Holzbau Cordes.

Gleiche Informationen für alle Betriebe

Ergebnis dieser Überlegungen ist die "Kooperationsplattform Holz", ein Forschungsprojekt, an dem neben den neun Betrieben auch das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH), das Institut für Baukonstruktion und Holzbau der TU Braunschweig sowie ein Softwarehaus beteiligt sind. Anfang vorigen Jahres haben sie damit begonnen, die Partnerfirmen elektronisch zu vernetzen. "Die entscheidende Frage war dabei, wie man Transparenz erzeugen kann, so dass alle Betriebe die gleiche Informationsbasis haben", erläutert IPH-Mitarbeiter Wolf-Stefan Specht. Dafür müsse die gesamte Prozesskette von der Angebotserstellung und Planung über Fertigung, Transport und Montage elektronisch abbildbar sein. Dokumente wie Kalkulationen, Terminpläne, Zeichnungen oder Protokolle sollen künftig auf einem zentralen Server liegen; die Betriebe können über das Internet jederzeit darauf zugreifen.

Unternehmen müssen sechs Millionen Mark finanzieren

"Das ist eine Technologie, die sich ein einzelnes Unternehmen so nie zulegen würde", meint Frank Schmutte mit Blick auf die Investitionen in Hard- und Software. Rund 9,7 Millionen Mark sind zur Finanzierung des auf 27 Monate angelegten Projektes notwendig. Die niedersächsische Landesregierung hat dazu knapp 3,7 Millionen Mark aus ihrem Innovationsfonds beigesteuert, den Rest müssen die Betriebe selber tragen. Wolf-Stefan Specht ist jedoch zuversichtlich, dass sich dieser Aufwand für die Mitglieder rentieren wird: "Ziel ist es, gemeinsam Großprojekte mit einem Investitionsvolumen von über zehn Millionen Mark abzuwickeln", betont er. Die einzelnen Unternehmen seien vor allem an einer Erweiterung ihres Marktes interessiert und weniger am Ausgleich von Kapazitätsschwankungen.

Mitglieder gesucht

Bevor sie im Wettstreit mit den Großen der Branche Muskeln zeigen können, haben die Bündnispartner allerdings noch ein intensives Training vor sich. "Damit alles reibungslos läuft, müssen wir klare Regeln aufstellen", hebt Ulf Cordes hervor. Und das werde nur mit Unternehmen funktionieren, die sich untereinander gut kennen. Um an mehreren Großprojekten parallel arbeiten zu können, will das Bündnis nach Ablauf der Förderung noch weitere Mitglieder aufnehmen. Und Wilhelm Reihl, Geschäftsführer des Verbandes Niedersächsischer Zimmermeister, versichert: "Die Ergebnisse des Projektes werden auch anderen Holzbaubetrieben zugänglich gemacht."

Kontakt: Dipl.-Ing. Heinrich Cordes (Projektleiter)

Telefon (0 42 68) 9 33 12

Telefax (0 42 68) 9 33 20

Internet und E-Mail:

www.kooperationsplattform-holz.de

info@cordes-row.de

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