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Erster Eindruck

So kleiden Sie sich und Ihre Mitarbeiter richtig

Auf Montage beim Kunden, auf der Baustelle oder auf der Fachmesse: Der erste Eindruck zählt – das gilt für jede Art von Geschäftsbeziehung. So kleiden Sie sich und Ihre Mitarbeiter richtig.

von Kai-Kirstin Thies

"Kleider machen Leute", heißt es und so sehen es auch die Kunden. "Handwerker in ordentlicher Berufskleidung werden professioneller eingeschätzt", weiß Umberta Andrea Simonis. Mit ihrer Service-Agentur unterstützt sie Handwerksunternehmen beim richtigen Umgang mit Kunden. Auch Stilberater und Einkaufsbegleiter Andreas Rose ist überzeugt: "Lässige Kleidung führt immer zu Irritationen, sie wirkt unachtsam – und das wiederum erweckt den Eindruck, die Arbeit werde ebenso unachtsam ausgeführt."

Gegen das Image des "Schmutzhandwerkers"
Boris Schult, Geschäftsführer der Schult amp; Berends Bedachungs GmbH in Bunde, setzt das um. "Wir wollen nicht die Schmutzhandwerker sein." Deshalb trägt das Team die traditionelle schwarz-weiße Zunftkleidung. Auch Dachdeckermeister Schult selbst, so sei er „anlassneutral“ gekleidet – auch bei offiziellen Terminen.

Muss sich ein Unternehmer bei Verbandseinladungen oder Messen kleiden wie ein Bankier? "Immer dann, wenn es um Geldgeschäfte geht, sollte man schon über die Kleidung das Vertrauen der potenziellen Kunden wecken."

Also ein klares Ja zu Anzug und Kostüm. Doch während der Bankier lediglich zwischen den Farben Dunkelgrau, Dunkelbraun und Marine entscheiden könne, "hat ein Handwerksunternehmer noch Alternativen in petto", erklärt der Frankfurter Einkaufsberater Andreas Rose. Er wirke selbst in Lederjacke, Cashmere-Pullover und Chinohosen seriös.

Der Blaumann hat ausgedient
Aber die Details müssen stimmen. So empfiehlt der Experte für Menschen mit runder Gesichtsform Pullover mit V-Ausschnitt: "Das streckt optisch". Darunter passe ein T-Shirt oder ein Button-down-Hemd. Accessoires wie Gürtel und Schuhe sollten farblich aufeinander abgestimmt sein. Und für Schmuck gelte: Weniger ist mehr.

Simonis, bekannt als "Kniggefrau des Handwerks", ist sicher: "Der ‚Blaumann‘ hat ausgedient." Privat anmutende Kleidung komme vor allem bei finanzkräftigen Kunden nicht gut an. "Modern interpretierte, aber erkennbar professionelle Berufskleidung ist die richtige Wahl." Gerade auf Messen sei ein so gekleidetes Team als kompetenter Ansprechpartner erkennbar. Allerdings sei auch die traditionelle Kluft, wie die der Zimmermänner ausgehfein.

Eher negativ kommen Motiv-Krawatten und Socken mit Gag-Motiven an. "Krawattennadeln sind ebenfalls out“, erklärt der Frankfurter Rose. Und: "Hände weg von Polyester!" Es knittere und glänze wie abgetragen – bereits nach der ersten Reinigung.

Und wie sollten sich Handwerksunternehmerinnen kleiden? "Schuhe mit kleinem Absatz passen zum Rock oder Kleid. Dazu ein Cardigan oder ein Twinset, als Schmuck eine Perlenkette, eine schlichte Uhr – und das Outfit ist perfekt." Wirke das nicht zu klassisch? "Hochmodische Kleidungsstücke sind im Businessbereich oft deplatziert. Sie sind meist nur eine Saison lang modern und müssen häufig ausgetauscht werden."

Die Kosten lohnen sich für den Auftritt beim Geschäftspartner
Der Kostenfaktor "Berufsbekleidung" ist nicht unerheblich. Schult amp; Berends inves­tiert pro Jahr und Mitarbeiter rund 240 Euro. "Wir ersetzen jährlich bis zu zwei Hosen und zwei Oberteile. Zusätzlich vergüten wir gegen Verbrauchsnachweis 50 Euro für Schuhwerk und in unregelmäßigen Abständen Wetterkleidung."

Die 19 Mitarbeiter kümmern sich selbst um Reinigung und Reparatur. Dass es bei der Auswahl der Berufsbekleidung nicht ums Einkaufserlebnis geht, erläutert Simonis: "Wir bewerten Menschen nach dem ersten Eindruck. Im Moment des Kennenlernens entschlüsseln wir Mimik, Gestik, Körpersprache, Zustand des körperlichen Gepflegtseins. Und entscheiden über Sympathie oder Antipathie." Deshalb kann Kleidung Erfolg oder Misserfolg einer Firma bestimmen.

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