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Networking für Anfänger: So einfach knüpfen Sie Kontakte

10 Tipps für Networking-Hasser

Networking liegt nicht jedem. Hier die besten Tipps, an wertvolle Kontakte zu kommen.

Ob Schulungen, Vorträge oder Veranstaltungen, zu denen Sie eingeladen sind: Das alles sind Gelegenheiten, um wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Doch wie knüpfe ich erfolgreich neue Kontakte, wenn mir das Netzwerken nicht liegt? Der Networkingexperte Tjalf Nienaber hat eine einfache Lösung: Networking muss sich für Sie lohnen, sonst wird es mit dem Einstieg nichts. "Networking macht nur Sinn, wenn die Veranstaltung und/oder die Teilnehmer für einen selber interessant sind. Am besten ist es, sich im Vorfeld die Tagesordnung anzusehen und sich darauf vorzubereiten, mit den Anwesenden im Nachgang mitdiskutieren zu können.“

Hier Nienabers Tipps für einen leichten Einstieg ins Networking:

1. So finden Sie die richtige Einstellung
"Grundsätzlich ist es enorm wichtig, authentisch zu bleiben", meint Tjalf Nienaber. Networking soll in erster Linie Spaß machen, deshalb bietet es sich an, am Anfang nicht mehr Networking zu betreiben, als einem selber liegt. Zwingen Sie sich zu nichts. Außerdem sollten Sie sich im Klaren sein, dass Networking auf Geben und Nehmen basiert – und das Geben steht am Anfang. Immer erst fragen, wenn ich anderen nützlich sein kann. Zu fragen, wer mir dabei helfen kann, meine Ziele zu erreichen, wird nichts bringen.

2. Welche Ziele sollten Sie sich setzen?
Üben Sie sich im Networking anfangs nur bei solchen Anlässen, bei denen Sie sich wohlfühlen und die Sie wirklich interessieren. Dann ist Ihre Grundeinstellung von vornherein positiver und Sie werden zum interessanten Gesprächspartner.

Gerade Anfänger sollten sich die Hürde nicht zu hoch legen und möglichst konkrete Ziele formulieren. Nehmen Sie sich zum Beispiel vor, bei der Veranstaltung drei neue Kontakte zu knüpfen statt "so viele Kontakte wie möglich". Drei Kontakte sind durchaus zu schaffen und bescheren Ihnen eher ein Erfolgserlebnis als "so viele wie möglich".

Andere Ziele könnten zum Beispiel sein, dass Sie bestimmte Personen oder Personenkreise kennenlernen wollen oder dass spezielle Fragen zu dem Thema der Veranstaltung beantwortet werden sollen.

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So freunden Sie sich mit dem Veranstaltungsort an und kommen ins Gespräch

3. So verschaffen Sie sich Orientierung
"Jedes Event ist einmalig und die Zeit ist begrenzt!", meint Nienaber. "Schauen Sie sich die Teilnehmerliste vorab an und lassen Sie sich gegebenenfalls durch den Gastgeber vorstellen." Das Studieren der Namensschilder ist von Vorteil, so können Sie potenzielle Gesprächspartner direkt mit Namen ansprechen. Außerdem ist es nicht verkehrt, sich in den Räumlichkeiten umzuschauen und sich schon gedanklich auf einen Platz im Raum festzulegen, an dem die Gespräche geführt werden sollen.

4. Mit diesen Signalen und Themen kommen Sie an gute Gespräche
Grundlegend sollte man darauf achten, welche Themen als Einstieg gewählt werden. Themen wie Geld, Gesundheit, Religion sowie Politik und persönliche und geschäftliche Probleme gelten eher als Tabu. Einen leichten Einstieg bieten hingegen die Veranstaltung an sich, Sport, Essen, Reisen, Literatur, aber auch Hobbys und Ambiente des Ortes. Sie haben den größten "Strahleffekt", wenn Sie sich eher in der Mitte der Lokation aufhalten. Haben Sie Themen, die Sie mit jemandem in Ruhe besprechen möchten, orientieren Sie sich, wo der passende Ort für Sie sein könnte. Achten Sie auf Ihre Körpersprache: Nehmen Sie Blickkontakt auf und signalisieren Sie mit einer offenen Haltung, dass Sie für Gespräche zugänglich sind. Ein freundlicher Ausdruck und ein selbstbewusstes Auftreten vermitteln den potenziellen Gesprächspartnern, dass es sich lohnt, ein Gespräch mit Ihnen zu führen.

"Egal wo Sie sich befinden: erst zuhören, dann mitreden", rät Nienbauer. "Am Buffet sollte man ganz unverfänglich, nicht abfällig, sondern eher wertschätzend auftreten. Um ein gemeinsames Gespräch am Tisch zu starten ist das Thema der Veranstaltung an sich sicherlich ein guter Ansatz. Nachfragen, wenn Sie noch mal das Gesagte des Referenten reflektiert haben möchten, ist hier absolut in Ordnung."

5. So kommen Sie an relevante Informationen
Direkt mit der Tür ins Haus fallen, kommt in der Regel nicht gut an! Eine gesunde Portion Smalltalk zu Beginn ist schon erforderlich, ehe man zum Geschäftlichen kommt. Als passende Überleitung eignen sich immer direkte Fragen, da die Zeit hier ein wichtiger Faktor ist: "Wollen wir über das Geschäftliche reden?" oder "Lassen Sie uns doch mit dem Geschäftlichen weitermachen" signalisieren einen eindeutigen Überleitungswunsch. Stellen Sie im Laufe der Konversation fest, dass der Kontakt eher ungeeignet für Sie ist, zeigen Sie mit einem "Entschuldigen Sie mich bitte ...", dass Sie noch etwas anderes vor haben oder leider los müssen, und kommen am einfachsten aus der Situation heraus.

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So beenden Sie ein Gespräch und verabschieden sich richtig

6. Wie lange darf ein Gespräch dauern?
Wenn Sie merken, dass die Luft so langsam aus dem Gespräch raus ist, bereiten Sie den Ausstieg vor. "Grundsätzlich gilt: lieber wenig Gespräche, an die man sich auch erinnert, als überall und nirgends. Qualität geht hier ganz klar vor Quantität!" argumentiert Nienaber.

7. So beenden Sie das Gespräch richtig
Wenn der Gesprächspartner für Sie interessant war, bedanken Sie sich für das gute Gespräch, das Sie gerne zu einem späteren Zeitpunkt fortführen möchten. "Lassen Sie uns in naher Zukunft darüber noch einmal sprechen" oder „Ich würde mich in den kommenden Tagen hierzu noch einmal bei Ihnen melden“, wären passende Sätze. "Was Sie dann allerdings auch machen sollten, sonst wirkt man schnell unglaubwürdig!", rät Nienaber. Ist der Gegenüber eher nicht von Nutzen signalisieren Formulierungen wie "Entschuldigen Sie mich bitte …", dass Sie sich noch einen Kaffee holen wollen oder jemanden gesehen haben, und können den frühzeitigen Ausstieg erleichtern.

8. Das optimale Verabschieden
"Seien Sie ehrlich!", rät Nienaber. "Wenn Sie noch weitere Termine haben, dann sagen Sie das ruhig." Zu sagen, dass die Frau oder der Mann zu Hause auf einen wartet oder es schon recht spät geworden ist, sind durchaus legitime Gründe, sich zu verabschieden.

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So bekommen Sie die Visitenkarte und verwalten Ihre neuen Kontakte optimal

9. Wie bekomme ich die Karte?
Reichen Sie selbstbewusst Ihre Visitenkarte zu Beginn eines Gespräches. Am besten in einer ruhigen Situation am Tisch. Sie müssen sich sicher sein, dass Sie die volle Aufmerksamkeit des Gegenübers haben. "Übergeben Sie ihm die Karte sehr sorgfältig, denn es steht IHR Name darauf. Dann weiß Ihr Gesprächspartner mit wem er/sie es zu tun hat. Ihr Gegenüber wird fast schon reflexartig zu seiner Karte greifen und sie Ihnen übergeben“, rät Nienaber. Sollte sich der Austausch zu Beginn nicht ergeben, haben Sie am Ende noch einmal Gelegenheit nach der Karte zu fragen. Sätze wie "Haben Sie eine Karte für mich?" oder "Können Sie mir bitte eine Karte von sich mitgeben?" sind hier angemessen.

10. Das ist wichtig für das Verwalten der Kontakte
Konzentrieren Sie sich auf die wichtigen Kontakte. Hören Sie an der Stelle auf, wenn Sie die Kontakte noch gut verwalten können und den Überblick nicht verlieren. „Vieles ergibt sich auch automatisch, wenn die Gesprächspartner Sie weiterempfehlen und das Gefühl haben, bei Ihnen gut aufgehoben zu sein!“, sagt Nienaber. Für die Verwaltung kann Outlook sehr nützlich sein. Hier können Kontakte mit Notizen eingruppiert und per Erinnerungsfunktion Kontaktaufnahmen gesetzt werden. Ein letzter Tipp des Experten: "Ideal zur Kontaktaufnahme eignen sich als Anlass immer noch die Geburtstage."


Weitere Infos zum Thema:





(sf)

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