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Zahlungsmoral bleibt Dauerbrenner

Zahlungsmoral bleibt Dauerbrenner

Unberechtigte Rechnungskürzungen und Zahlungsausfälle drücken die Stimmung im Handwerk. Jetzt hat auch eine Befragung von 1.000 Betrieben des Bau- und Ausbauhandwerks im Kammerbezirk Potsdam zum Zahlungsverhalten ihrer Kunden ergeben, dass die Situation sich im Vergleich zum Jahr 1997 keineswegs verbessert hat.

Durch das im Mai in Kraft getretene Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen erwartet nur ein Drittel der Befragten eine Verbesserung. Mit den Noten "mangelhaft" und "ungenügend" bewerteten mehr als die Hälfte der Befragten die Zahlungsmoral. Selbst bei den Privatkunden seien es noch 23 Prozent, die das Bezahlen weit mehr als 30 Tage "versäumten".

Aufgrund der schwachen Eigenkapitaldecke, zu teurer Bankkredite und der großen Vorleistungspflicht des baugebundenen Handwerks bringen unberechtigte Zahlungsverzögerungen und Totalausfälle von Forderungen nicht wenige Betriebe in existenzielle Schwierigkeiten. Wie die Befragung der Handwerkskammer (HwK) Potsdam ergab, führt daneben führten auch die durch die unkalkulierbare Auftragslage verursachten Substanzverluste in den handwerklichen Baubetrieben zum Personalabbau.

Die Baubranche kritisierte vor allem die zurückgehenden Aufträge der öffentlichen Hand, die Praxis der Bevorteilung von Billiganbietern mit Dumpingpreisen und die Verdrängung der kleinteiligen, handwerksfreundlichen Losgrößen in Ausschreibungen. Bei öffentlichen Aufträgen musste jeder fünfte Betrieb 90 Tage und länger auf seine Bezahlungen warten, so die Umfrage. Allerding werteten 43 Prozent den öffentlichen Auftraggeber als sicheren Zahler.

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